Das Rätsel der dritten Meile
der
nüsse, die wir für unsere
en.
ie eine positive Entschei-
h um Ihren Anruf. Sie errei-
schen... Uhr abends und... Uhr
…
undlichen Grüßen,
Morse betrachtete das Produkt seines Nachdenkens mit Wohlgefallen. Alles in allem konnte er mit dem Ergebnis wirklich zufrieden sein. Drei Dinge blieben natürlich noch zu klären: der Name des Colleges, der Name des Mädchens und die, je nachdem, ein oder zwei letzten Ziffern der Telefonnummer. Das College herauszufinden wäre vor ein paar Jahren noch ein leichtes gewesen, aber da sie ja nun inzwischen leider überall Frauen aufnahmen...
Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke, so daß ihm ganz kalt wurde vor Aufregung. Wer sagte denn eigentlich, daß für Kunstgeschichte stand, konnte es nicht genausogut etwas ganz anderes bedeuten — Klassische Philologie zum Beispiel? Und dann stand das nicht für Judith oder Joanna, sondern für Jane, das Mädchen, das der Rektor ihm gegenüber erwähnt hatte; und das College war dann Lonsdale!
Wow!!!
Die Telefonnummer zu vervollständigen war nicht das größte Problem; darum konnte Lewis sich kümmern. War die letzte Zifferngruppe vierstellig, so gab es zehn Möglichkeiten, war sie fünfstellig, immerhin hundert — aber Lewis war ausdauernd und geduldig, er würde die Nummer herausfinden, so oder so.
Jetzt, da die intellektuelle Anspannung vorbei war, begann sich auch sein Backenzahn wieder bemerkbar zu machen, und er beschloß, es für heute gut sein zu lassen. Zu Hause nahm er, wie er das in solchen Fällen immer zu tun pflegte, statt der vorgeschriebenen drei gleich sechs Schmerztabletten und kippte zur Sicherheit noch einen doppelten Whisky hinterher. Um zwei Uhr morgens war er jedoch schon wieder hellwach und verbrachte die Stunden bis zum Morgengrauen aufrecht im Bett sitzend und sich ab und zu stöhnend die linke Wange reibend. Um acht Uhr fand er sich, den Kopf in einen riesigen Schal gewickelt, vor der Tür seines Zahnarztes ein, der allerdings um diese Zeit noch gar nicht geöffnet hatte. Sein Anblick war so jämmerlich, daß die Sprechstundenhilfe ungeachtet aller professionellen Abgebrühtheit fast so etwas wie Mitleid mit ihm empfand, als sie eine Stunde später eintraf.
Elftes Kapitel
Donnerstag, 24. Juli
Ein Besuch beim Zahnarzt, das Lösen eines Kreuzworträtsels sowie ein Gespräch über das Angeln von Hechten beflügeln Morse’ Phantasie.
«Die haben wir aber arg vernachlässigt, wenn mich nicht alles täuscht, Mr. Morse, oder?»
Morse, den Mund weit geöffnet, brachte kaum mehr als ein Grunzen zustande, das der Arzt mit einigem guten Willen als Zustimmung nehmen konnte.
«Sie sollten Ihren Zuckerverbrauch reduzieren. Am besten, Sie ließen ihn ganz weg», fuhr der Zahnarzt fort, während er Morse’ Gebiß einer genauen Prüfung unterzog, «und außerdem rate ich Ihnen dringend zum Gebrauch von Zahnseide... Ah! Ich glaube, jetzt hab ich den kleinen Burschen, der Ihnen die Schmerzen bereitet. Aber das werden wir gleich genau wissen...» Er klopfte mit einem stumpfen Instrument leicht gegen einen der linken unteren Backenzähne. Morse fuhr mit einem Schrei in die Höhe. «Ja, ja, wir haben da eine häßliche kleine Infektion. Tut das auch weh?»
Einen Moment lang glaubte Morse ohnmächtig zu werden, doch dann ließ der Schmerz wieder nach. Ehe er sich’s versah, hatte ihn die Sprechstundenhilfe mittels eines Hebels an der Rückenlehne in eine fast aufrechte Position befördert, und er erhielt die Anweisung: «Ausspülen!»
«Tja, wie ich schon sagte, wir haben da eine häßliche kleine Infektion...» Morse fand, daß das Epitheton klein (es schien überhaupt ein Lieblingswort des Arztes zu sein) der Sache nun wirklich nicht gerecht wurde. Seinem eigenen Gefühl nach handelte es sich bei der Infektion um eine ausgedehnte Entzündung, verursacht durch einen absolut riesigen Backenzahn. Der Zahnarzt hatte sich unterdessen an seinen Schreibtisch gesetzt und schien etwas zu notieren. Morse war ein wenig ratlos, wie es nun weitergehen würde, oder war das schon alles gewesen?
«Ich dachte, Sie würden ihn ziehen», sagte er.
Ohne aufzublicken, fuhr der Zahnarzt im Schreiben fort: «Heutzutage versuchen wir, jeden Zahn wenn irgend möglich zu erhalten. Und bei Ihnen ist es besonders wichtig, daß Sie nicht noch mehr Zähne verlieren — der Bestand ist ja ohnehin bereits, nun sagen wir mal, etwas dezimiert.»
«Aber er tut furchtbar weh und...»
«Sie bekommen von mir ein Rezept für
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