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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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ich zu spät komme, Mr. Spears. Aber ich habe etwas Schreckliches erlebt. Meine Mutter meinte tatsächlich, ich sollte überhaupt nicht zur Schule gehen. Es war wirklich ein ganz furchtbarer Schock!«
     
     

5
     
    Oberinspektor Wright saß am Tisch in dem Zimmer, das Vida Cox’ Wohnzimmer gewesen war. Er hatte einen schweren Tag hinter sich. Er war plötzlich von dem Fall, den er gerade bearbeitete, abberufen und in dieses Dorf geschickt worden, um »wieder mal einen Mord zu befingern«, wie sein Vorgesetzter sich ausdrückte. Weder Bob Green, der Ortspolizist, der von Ben Wilkie herbeigerufen worden war, als er Vida gefunden hatte, noch sein Vorgesetzter, Sergeant Hyde, aus der nächsten Stadt hatten sich in einer solchen Sache zuständig gefühlt. So war Wright damit beauftragt worden, zusammen mit einem Assistenten, der für die Spurensicherung zuständig war.
    Es war später Nachmittag, als sie im Brückenhotel ankamen; sie waren vorher noch in dem Leichenschauhaus der nächstgelegenen Stadt gewesen, wo sich jetzt Vida Cox’ Leiche befand. Hyde traf dort mit ihnen zusammen, und auf der Fahrt nach Jonston unterrichtete er seinen Vorgesetzten kurz über die Hauptpunkte des Falles.
    »Wir haben die Leiche fotografiert und auch das Zimmer. Die Stelle, wo sie lag, ist gekennzeichnet und der Raum verschlossen und versiegelt.«
    »Gut. Sieht es nach einem Einbruch mit Gewaltanwendung aus?«
    »Nun, das Geld aus der Ladenkasse ist weg, und es kann durchaus sein, daß sich in dem Zimmer der Frau eine größere Summe befunden hat. Sie war sehr sorglos und unbedacht und hatte mit Abschließen nichts im Sinn, wenn sie getrunken hatte. Die Tür war jedenfalls nicht abgeschlossen, als das Mädchen, das ihr hilft, heute früh kam.«
    »Wie dumm die Leute bloß sein können! So läßt sich also nicht ermitteln, ob der Mord im Zimmer oder draußen geschehen ist?«
    »Nicht, soweit ich bis jetzt sehen kann.«
    »Sie war völlig bekleidet und lag erdrosselt in ihrem Schlafzimmer, nicht wahr?«
    »Ja, das Gesicht gegen die Tür gedrückt — glücklicherweise; denn es war ein Schulbub aus dem Ort, der sie als erster gesehen hat.«
    »Wie kam denn das?«
    »Das Mädchen bekam es mit der Angst, als sie nicht mit dem Frühstück in das Zimmer konnte. Sie bat den Jungen, die Feuerleiter entlangzugehen und durchs Fenster zu klettern. Sie glaubte, irgend etwas wäre heruntergefallen und verklemmte die Tür.«
    »Warum ist sie nicht selber durchs Fenster gestiegen?«
    »Es ist eine sehr schmale Leiter, und das Mädchen hatte Angst. Ihr wird leicht schwindlig.«
    »Ich hoffe, der Junge ist nicht ins Zimmer gegangen?«
    »Nein, nein. Er ist ein gescheiter Bengel, aber ein bißchen vorlaut. Als er die Frau liegen sah, dachte er, sie wäre betrunken oder krank. Er ging zurück und rief den Busfahrer, der gerade vorbeikam. Dieser Mann, ein gewisser Wilkie, stieg ein und sah sofort, was los war. Er rief den Ortspolizisten an. Der ist ein guter Mann, aber nicht darauf eingestellt, mal etwas anderes zu machen als den gewohnten Kleinkram. Er rief mich an, und ich wiederum informierte die Zentrale.«
    »Ihrem Gefühl nach war es höchstwahrscheinlich jemand aus der Gegend?«
    »So weit möchte ich nicht gehen, aber Mrs. Cox hatte doch eine Menge Feinde.«
    »Sie war ziemlich schwierig, nicht wahr?«
    »Sehr. Sie stand bei uns unter Beobachtung — wegen Verstoßes gegen das Ladenschlußgesetz und Abgabe von Alkohol an Minderjährige. Zweimal wollten wir schon eine Razzia machen, aber jedesmal wurde sie gewarnt. Aber früher oder später hätten wir sie gekriegt.«
    »Und bei den Leuten war sie nicht beliebt?«
    »Bestimmt nicht. Es wurde genug über sie geklatscht. Sie war labil, und als ihr Mann sie verlassen hatte, hatte sie einen ziemlich schlechten Einfluß auf die ganze Gegend hier. Spielen und saufen!«
    »Ihr Mann? Ich dachte, sie wäre Witwe gewesen?«
    »Nein, der Mann verließ sie und blieb hier im Ort.«
    »Merkwürdig. Was macht er denn?«
    Hyde erzählte ihm von dem Lottogewinn, von dem Verkauf von Cox’ Farm und dem Kauf des Brückenhotels. »Von da an wurde es mit ihr immer schlimmer. Ein paarmal gab es ordentlichen Krach, und schließlich verließ er sie. Seitdem arbeitet er für eine Mrs. Sutherland, eine Witwe, die eine Schaf-Farm hat. Mit seiner Frau kam er selten zusammen.«
    »Aber gelegentlich schon?«
    »Ja. Mrs. Sutherland sagte, es sähe so aus, als könnte er sich nicht richtig von ihr lösen. Er hat sie mal sehr

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