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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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sozusagen in seinen Händen lag, überwältigt. Mit einer richtigen Erwachsenen-Stimme sagte er: »Da kann ich Sie natürlich nicht bitten, mich hier zu lassen. Ich reite nach Hause. Auf Wiedersehen also — und viel Glück!« Es war ein Jammer, daß dieser großartigen Bemerkung ein Ton folgte, der sehr nach einem unterdrückten Schluchzen klang. Jerry hoffte nur, sie hielten das für einen Schluckauf... Er wartete, bis sich die Wagen in Bewegung gesetzt hatten, dann nahm er die Zügel und trieb Maus zu einem scharfen Galopp an.
    Wright sagte: »Das ist ein Kerl! Wir wollen hoffen, daß er recht hat und daß ihn niemand gesehen hat. Das mit der Papierspur kann man ihm ja wirklich glauben. Er hat scharfe Augen. Wir wollen direkt diese Kreuzstraße hinunterfahren, bis wir in die Nähe des Hauses kommen. Dann steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter. Ich habe Angst um das Mädchen. Der Junge hat sie weder gehört noch gesehen, und wenn die Männer merken, daß wir ihnen auf der Spur sind — sie weiß einfach zuviel...«
    Sie passierten jetzt die Kreuzung und vermochten in dem dicken Nebel kaum den Wegweiser zu erkennen. »Ein höllischer Nebel«, sagte Wright; »gut, daß Sie Katzenaugen haben, Sergeant!« In dem Wagen hinter ihnen gab es kaum eine Unterhaltung. Jim und Bob Green wechselten wohl dann und wann ein Wort, aber Bill, der vorn saß, war ganz verstummt. Gefährlich still war er, dachte Jim, Gott gnade den Entführern, wenn dem Mädchen wirklich ein Leid geschehen war.
    Jetzt fuhr der vordere Wagen langsamer. Durch den Nebel konnten sie einen schwachen Schatten erkennen. Wade knipste die Scheinwerfer aus und versuchte, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. Dann sagte er ruhig: »Das ist das Haus. Der Ladeplatz befindet sich dort unten. Diese Gebäude sind Schuppen. Wollen Sie einen Blick hineinwerfen, Herr Inspektor?«
    Alle stiegen aus. Bob Green meinte ruhig: »Das hier ist ein Stall, Herr Inspektor. Jedenfalls wurde er als Remise benutzt. Wenn sie einen Wagen haben, müßte der hier stehen.«
    Wright flüsterte: »Sie kommen mit mir, Sergeant. Die anderen nicht. Die bleiben bei den Wagen. Sie könnten Wind von uns bekommen und versuchen auszubrechen.«
    In dem Schuppen knipste Wright seine Taschenlampe an und ließ den schwachen Lichtstrahl über den Wagen gleiten, der da stand. Wade flüsterte: »Das ist ein Lieferwagen. Das sind bestimmt diese Lumpen, von denen keiner weiß, woher sie kommen.«
    »Und in dem Wagen haben sie das Mädchen hierhergebracht. Möchte bloß wissen, wie sie es fertiggebracht hat, die Papierschnipsel herausfallen zu lassen. Der Lieferwagen sieht doch sehr solide aus.«
    Auf Zehenspitzen gingen sie näher. Inzwischen hatte einer der Polizisten die Lage ausgekundschaftet. Er flüsterte Wright zu: »Alles verbarrikadiert und verriegelt, Herr Inspektor. Die Fenster sind mit Brettern vernagelt, und die Türen sehen sehr stabil aus.«
    Wright zögerte. Wenn sie die Tür einbrachen, was sie mit vereinten Kräften ganz gut machen konnten, waren die Männer im Haus gewarnt. Wahrscheinlich gab es aber noch einen zweiten Eingang, den sie benutzen konnten.
    Schließlich sagte er: »Hall, ziehen Sie das Zündkabel des Lieferwagens heraus, und Sie, Wills, behalten unsere beiden Wagen im Auge. Wir müssen versuchen, ins Haus zu gelangen, ohne sie zu alarmieren.«
    Bescheiden meinte Bob Green: »Mr. Wright, es gäbe eine Möglichkeit, von der Flußseite hereinzukommen. Das Gasthaus ist über dem Wasser gebaut. Die Kähne fuhren bei Flut direkt unter das Haus. Es existiert eine Falltür, von der aus Treppen ins Haus führen. Wenn die Treppen noch da sind, könnten wir auf diese Weise hineingelangen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie es damit steht?«
    »Vor drei Jahren waren sie noch intakt. Da hatten sich ein paar Kinder verlaufen und waren auf diese Weise ins Haus gekommen.«
    »Dann sollen es ein paar von uns versuchen, und die anderen passen hier auf. Green, Sie sollten mitkommen, da Sie den Platz einigermaßen kennen. Ich werde natürlich mitgehen, Sergeant Wade und West ebenfalls. Jim, Sie und Ellis bleiben hier. Mr. Reynolds...« Er zögerte, Bill aber nicht. »Ich komme mit Ihnen.« Weiter nichts, und Wright versuchte auch gar nicht zu widersprechen. Er konnte sich die Gefühle des jungen Mannes vorstellen; er ahnte, was er die letzten beiden Tage durchgemacht hatte.
    Der Sergeant war schweigend auf die Anlegestelle zugegangen und guckte über die Hecke. Dann begann er seine

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