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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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runterzukomm’!« Sophie, das Dienstmädchen, stand am Spülbecken. Jetzt drehte sie sich um und strich sich mit dem Handrücken eine Haarsträhne aus der schweißnassen Stirn. Aus dem Speisezimmer duftete es nach Toast und Schinken.
    Jane trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Sie musste schnell wieder in ihr Zimmer zurück, bevor Grandma und Lydia zum Frühstück herunterkamen. »Ist er schon da?«
    »Muss jede Minute hier sein, Miss. Aber –«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Mit einem gereizten Seitenblick auf Jane ging das Dienstmädchen nachsehen. Draußen stand der Botenjunge, ein sommersprossiger kleiner Kerl mit kupferroten Haaren, in den Händen eine Kiste mit Bestellungen.
    »Moin, Sophie. Mann, siehst du heute wieder hübsch aus.«
    »Wirst du wohl den Mund halten, Tom.« Sophie warf Jane einen verlegenen Blick zu, während sie die Tür aufhielt und den Jungen hereinließ.
    Tom stellte die Kiste auf dem Küchentisch ab. »Miss Jane, stimmt’s?«
    Jane nickte und trat auf ihn zu. »Hast du einen Brief für mich, Tom?«
    »Freilich.« Er zog ein leicht zerknittertes Papier aus der Jackentasche und gab es ihr.
    Jane betrachtete den leicht verschmierten Namen auf der Vorderseite. »Wer gibt dir die, Tom?«
    »Das wissen Sie nich, Miss?«
    »Sollte ich?«
    »Ich … na ja, ich dachte, Sie wüssten, wer Ihnen die schreibt, Miss. Ich bekomm sie von Mr Krebbs. Er hat ’ne Pension drüben in Bethnal Green, um die Ecke von wo ich wohn. Gibt mir ab und zu ’n Brief für Sie mit. Und ’n bisschen Trinkgeld auch. Mehr weiß ich leider nicht, Miss.«
    »Von Mr Krebbs sind die Briefe bestimmt nicht.«
    »Glaub ich auch nich, Miss.«
    »Das wär dann alles, Tom. Danke.« Sophie gab dem Jungen seine obligatorische Münze und schob ihn energisch zur Tür hinaus. Dann wandte sie sich wieder Jane zu, eine Sorgenfalte auf der Stirn. »Sind Sie sicher, Miss, dass das alles rechtens ist? Mit den Briefen und so?«
    »Alles in Ordnung, Sophie. Es ist nur ein Spiel.«
    Mit diesen Worten rannte sie aus der Küche. Noch im Laufen riss sie den Brief auf.
    Liebe Jane,
    ich hatte es mir beinahe schon gedacht, dass dieses Rätsel zu leicht für Dich ist.
    Lehrer. Natürlich, das ist die Antwort. Hier ist ein anderes.
    Ich schätze, dieses wird schwerer zu lösen sein, auch, weil es viel kürzer ist:
    Der Silben drei hat das gesuchte Wort.
    Verschwindet ganz, nimmst du ihm eine fort.
    Auf bald,
    C.
    Ein Wort mit drei Silben …
    »Jane, pass doch auf, wo du hinläufst.«
    Sie blickte hoch. Ihre Großmutter kam mit energischen Schritten den Korridor entlang. Sie machte ein finsteres Gesicht.
    »Was tust du hier?«, wollte sie wissen. »Wo ist Mrs Driscoll?«
    »Oh.« Jane faltete hastig den Brief zusammen und versteckte ihn in den Falten ihres Kleides. »Ich … ich weiß nicht. Ich war unten bei Sophie.«
    »Wozu?«
    »Ich wollte wissen, ob … ob wir noch Marmelade für unseren Toast haben.«
    Jane hätte beinahe einen verlegenen Knicks gemacht, so fadenscheinig kam ihr die Ausrede vor.
    Die Miene ihrer Großmutter wurde noch eine Spur finsterer. »Wir haben immer Marmelade für unseren Toast. Was hast du da in der Hand?«
    »Das?« Jane sah den Brief an, als hätte sie ihn selbst soeben erst bemerkt. »Ach, nur ein … ein mathematisches Problem. Eine Aufgabe von Lydia, die ich lösen soll.«
    »Nun, dann schlage ich vor, du widmest dich in deinem Zimmer dieser Aufgabe, statt im Haus umherzuwandern.«
    »Ja, Madam.« Hastig drückte sich Jane an ihrer Großmutter vorbei und lief die Treppe hinauf.
    Zurück in ihrem Schulzimmer fragte sie sich, wohin das alles wohl noch führen mochte – wer
C
war, und was er von ihr wollte, mal abgesehen von dem Briefwechsel.
    Vielleicht sollte sie weitere Erkundigungen einziehen, Sophie näher befragen und den Botenjungen. Die Identität des Absenders herauszufinden, wäre genau dasselbe, wie ein Rätsel zu lösen. Vielleicht lief die ganze Sache ja genau darauf hinaus. Vielleicht sollte sie dieses schwierigste aller Rätsel lösen.
    Die Wonne, geliebt zu werden.
G = Gewinn.
    Die Reaktion auf den Reiz des Partners.
I = Instinkt.
    Der Prozess des Vergessens. V
= Vergessen.
    Wenn sie bestimmte Annahmen über das Verhalten von Individuen traf und die Variablen einem positiven linearen System zuordnete, sodann das lineare Modell
x
1
(t) = -a
1
x
1
(t) + b
1
x
2
(t)
lautete …
    Die Wonne, geliebt zu werden.
    Lydia ließ den Stift sinken und sah aus dem Fenster. Ihr Herz

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