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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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hinuntergleiten und legte seinen Daumen auf die Stelle, an der er unter der Haut ihren Puls spüren konnte. Das hektische Pochen verriet ihre Gefühle viel besser, als Worte es je gekonnt hätten. Bewusst langsam ließ er seinen Daumen über ihre Kehle wandern, um Lydia an ihre erste Begegnung zu erinnern, die in genau diesem Zimmer stattgefunden hatte.
    Lydia schluckte. Ein Beben durchlief ihren Körper. Alexander kam noch näher, so nahe, dass sie nur noch wenige Millimeter voneinander trennten. So nahe, dass sich ihre Körper berührten. So nahe, dass er ihren frischen Duft atmen konnte.
    Er presste seine Lippen auf die leichte Einbuchtung an ihrer Schläfe. Ihr Puls ging schneller. Er legte die andere Hand gegen die Tür. Sein Mund glitt tiefer, über ihre Wange zu ihrem Ohr.
    »Du glaubst tatsächlich, es war unanständig, Lydia?«, fragte er flüsternd. »Unanständig? Dich nackt in meinem Bett zu wälzen? Mich deine nackte Haut küssen zu lassen? Deine intimsten Stellen zu …«
    »Alexander …« Ihre Stimme klang erstickt.
    Er atmete ihren Duft ein, liebkoste mit den Lippen die zarte Haut in ihrem Nacken. »Warum hast du meinen ersten Antrag nicht angenommen?«
    »Ich … ich hätte es tun sollen.«
    Er beugte sich leicht nach hinten, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sein Atem ging schnell. »Und warum hast du es nicht getan?«
    In Lydia schien sich etwas zu verhärten – ein Widerstand, eine Entschlossenheit –, und sie blickte ihn direkt an.
    Alexander sah auf sie hinunter und beobachtete fasziniert, wie hinter diesen herrlichen blauen Augen ein scharfer Verstand angestrengt nachdachte. Es war, als würde man ein Uhrwerk betrachten, all die Rädchen, Gewichte und Federn, die hinter einer makellosen Fassade in perfekter Harmonie zusammenspielten, obwohl man keine Ahnung hatte, wie das alles funktionierte.
    »Uns gehen langsam die finanziellen Mittel aus«, sagte sie schließlich. Ihre Stimme klang gefasst, ihr Blick wankte nicht. Als hätte sie das alles sorgfältig einstudiert. »Schon seit einer ganzen Weile. Meine Großmutter bestand auf sehr kostspieligen Behandlungen für meine Mutter, teuren Privatärzten, Kurreisen und Klinikaufenthalten in ganz Europa. Die Kosten haben das Vermögen meines Vaters aufgezehrt.«
    Sie holte tief Luft, dann fuhr sie fort. »Meine Tätigkeit als Mathematikerin ist nicht gerade eine lukrative Einkommensquelle. Und der Mann meiner Großmutter hat ihr ebenfalls nur sehr wenig hinterlassen. Daher gab es in den letzten Jahren ein ständiges Auf und Ab in unseren Finanzen. Erst kürzlich hat sich die Situation erneut erheblich verschlechtert.«
    Alexander sah finster drein. »Und deshalb hast du meinen Antrag abgelehnt?«
    »Ja.«
    »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Mylord, Sie haben sich in jeder Hinsicht als Mann … von seltener Großzügigkeit erwiesen. Ich wusste, würden wir heiraten, dann müsste ich Ihnen unsere desolate finanzielle Situation offenlegen. Und ebenso war mir klar, dass Sie uns jede erdenkliche Hilfe angeboten hätten. Und ich … ich wollte nicht, dass Sie den Eindruck bekämen, ich würde Sie Ihres Geldes wegen heiraten. Das ist der wahre Grund, warum ich Ihren Antrag zunächst ablehnte.«
    Sie sah ihn schweigend an, und in ihre Augen schien so etwas wie Erleichterung zu treten, als sei sie überzeugt, diese Erklärung wäre mehr als ausreichend.
    Für Alexander allerdings war sie das in keinster Weise. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, um sich ihr Gespräch auf der Terrasse von Floreston Manor in allen Einzelheiten wieder ins Gedächtnis zu rufen.
    »Und warum hast du dann zu mir gesagt, du würdest
niemals
irgendjemanden
heiraten?«
    »Weil meine Großmutter nur einer Verbindung zustimmen würde, aus der unsere Familie einen finanziellen Vorteil ziehen könnte«, erwiderte Lydia. »Und ich wollte nicht, dass ein Mann unter diesen Umständen eine Verbindung mit mir eingeht.«
    »Und was hat sich daran jetzt geändert?«
    »Wie ich schon sagte. Ich nehme Ihren Antrag an, um uns beiden den Skandal zu ersparen. Und ich muss mich darauf verlassen können, dass Sie mir glauben, wenn ich Ihnen versichere, dass meine Einwilligung wirklich nichts damit zu tun hat, dass ich die finanzielle Lage meiner Familie oder unseren gesellschaftlichen Rang verbessern möchte.«
    »Obgleich beides die unvermeidliche Konsequenz unserer Verbindung sein wird.«
    »Und meiner Großmutter höchst willkommen, wie ich gestehen muss.«
    »Aber dir nicht.«
    Als sie nicht

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