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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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Rushton.
    Alexander deutete mit einem Nicken auf das geöffnete Buch. »An dieses Geschenk ist nur die eine Bedingung geknüpft, dass Sie es eingehend studieren.«
    »Oh, das werde ich«, versicherte Jane. »Ich habe nämlich bisher nur einen Teil des Bandes über Schmetterlinge und Falter gelesen, lateinisch
Lepidoptera
. Die anderen fehlen mir alle noch.«
    Alexander schaute sie einen Augenblick schweigend an. Dann legte er seine Hand auf den Tisch und ging in die Knie, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein.
    »Du hast der Welt so viel zu geben, Jane, auch wenn es dir noch nicht bewusst ist. Zweifle niemals daran. Zweifle niemals an dir selbst.«
    Überraschenderweise sah er in den Augen des Mädchens Tränen schimmern. Angesichts ihres Kummers und der Erinnerung an ihre Reaktion, als sie erfahren hatte, dass er Lydia heiraten wollte, zog sich sein Magen zusammen.
    Jane blinzelte mehrmals, um nicht weinen zu müssen, und nickte hastig. »Ja, Sir.«
    Alexander erhob sich und wollte gehen, doch der Klang von Janes Stimme ließ ihn noch einmal innehalten.
    »Lord Northwood?«
    »Ja?«
    »Was ist mit Lydia? Wird sie … na ja, wenn sie Lady Northwood ist und alles … wird sie dann immer noch ihre Mathematik haben und Abhandlungen schreiben? In den Armenschulen arbeiten?«
    »Ja, natürlich. Ich hatte nie die Absicht, sie von ihren Studien abzuhalten. Kannst du dir denn vorstellen, dass ich so etwas tun würde?«
    »Nein, Sir.« Sie betrachtete wieder die Zeichnung mit dem Käfer.
    »Das heißt, ich habe es gehofft. Sie braucht ihre Arbeit nämlich genau so sehr wie die frische Luft.«
    Alexander wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Die leichte Bitterkeit in Janes Stimme verstärkte die Traurigkeit in ihren Augen und verwirrte ihn. Aufs Neue erwachte ein unangenehmes Gefühl in ihm, ein Gefühl, das er nicht mehr gehabt hatte, seit Talia ein Kind gewesen war. Das Gefühl, dass das Mädchen etwas von ihm erwartete und er nicht die geringste Ahnung hatte, was das sein und wie er es ihr geben könnte.
    »Du kennst deine Schwester wirklich gut«, meinte er schließlich.
    Jane blätterte die Seite mit dem Käfer um. »Nein, Sir. Eigentlich kenne ich sie überhaupt nicht.«

23
    Im Salon von Alexanders Stadtpalais war es still geworden. In der Luft hing noch der Duft nach Kaffee und frisch gebackenem Kuchen. Lydia saß am Feuer und blätterte in einem Rätselbuch.
    Als sie die Tür gehen hörte, wandte sie sich um. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie Alexander auf sich zukommen sah. Neben ihrem Sessel blieb er stehen. Sie spürte seine Wärme, und seine Absichten waren so offensichtlich, als hätte er sie laut ausgesprochen.
    »Ist es eigentlich immer noch Sünde, auch wenn wir jetzt verlobt sind?«
    Er legte eine große, warme Hand auf ihren Nacken, und sie erschauerte. »Definitiv.« Seine Stimme klang dunkel und rauchig. »Komm, lass uns die Gerüchte über unsere verderbten erotischen Aktivitäten kräftig anheizen.«
    Erregung kochte in ihr hoch. Sie senkte ihren Blick auf das Rätselbuch. Nach der Verlobungsfeier hatte ihre Großmutter Jane zu deren üblicher Tanzstunde begleitet, während sie und Alexander mit Talia, Rushton und Sebastian noch eine Partie Karten zu Ende gespielt hatten, bevor auch sie aufgebrochen waren. Ein wenig zu schnell, wie Lydia fand.
    Nicht, dass es ihr etwas ausmachte.
    Sie sollte jetzt ebenfalls gehen.
    Ihre Finger umklammerten das Buch. »Alexander, ich … ich habe ein paar Dinge zu erledigen.«
    »Hmmm. Ich auch.«
    »Ich muss vor Ende der Woche meine Abhandlung einreichen … oh …«
    Seine Lippen berührten sanft ihren Nacken. »Darüber, wie man Liebe quantifiziert?«
    »Nein. Ich erläutere darin eine Methode zur Darstellung von Kurven.«
    »Das tust du doch bereits sehr erfolgreich.« Er umschloss mit beiden Händen ihre Brüste. Dann begann er, die Haarnadeln aus ihrer Frisur zu ziehen.
    »Alexander, ich …«
    »Ja, rede ruhig weiter.« Er fuhr fort, ihren kunstvoll geflochtenen Nackenknoten zu lösen, ließ die Nadeln zu Boden fallen und seine Finger durch die langen, dichten Strähnen gleiten. Lustschauer kribbelten ihre Wirbelsäule hinunter.
    »Komm, erklär mir deine Methode«, ermunterte er sie.
    »Nun, es handelt sich um sogenannte tangentiale Polarkoordinaten. Sie unterscheiden sich von einem System gewöhnlicher Polarkoordinaten, in dem die Position … oooh.«
    Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. Sein warmer Atem strich über ihren Hals. Als er mit den Fingern sanft

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