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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Regierung,
     um solche Experimente durchzuführen. Leider sind wir mit den zugrunde liegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten noch nicht
     zur Gänze vertraut, was zugegebenermaßen einige Risiken birgt. Zum anderen unterliegen die Anlage und die damit einhergehenden
     Möglichkeiten – nach allem, was wir bisher erforscht haben – einem örtlich beschränkten Konzept. Das hat zur Folge, dass nur
     Dinge transferiert werden können, die im unmittelbaren Schwingungsradius des magnetischen Suchers zu finden sind und deren
     subatomare Abläufe, vom aktuellen Zeitpunkt aus gesehen, bereits stattgefunden haben.«
    »Also wenn ich Sie richtig verstehe, ist es nicht möglich, die Kronjuwelen der Queen aus dem 15. Jahrhundert herbeizuschaffen,
     es sei denn, jemand hätte sie vor fünfhundert Jahren vorübergehend auf diesem Feld vergraben?«
    »Gut erkannt, Major«, bestätigte Hagen den Einwand des Attachés, wobei er ihm lobend auf die Schulter klopfte. »Zudem gehört
     es zu den Grundsätzen des Instituts, nicht vorsätzlich das Leben Unbeteiligter aufs Spiel zu setzen. Wenn wir jedoch eines
     Tages soweit sind, können wir vielleicht sogar den dazu passenden Dieb herbeiholen, während er den Schatz gerade verbuddelt.«
    |215| Piglet hüstelte hinter vorgehaltener Hand und erntete von Hagen einen bösen Blick. Simmens hingegen setzte eine zufriedene
     Miene auf.
    »Zurzeit müssen wir uns über derlei Vorgaben allerdings noch keine Gedanken machen«, beeilte sich der Professor zu erwidern,
     wobei er geflissentlich den Blick seines Referenten mied. »Von der Möglichkeit, einen Menschen zu transferieren, sind wir
     noch Lichtjahre entfernt.«
    »Und wie sieht es mit der Zukunft aus? Denken Sie, es ist wahrscheinlich, dass man in absehbarer Zeit in die Zukunft reisen
     kann?« fragte der Attaché.
    Hagen schüttelte mit sichtlichem Bedauern den Kopf. »Nach bisherigem Forschungsstand ist es leider nicht möglich, von hier
     aus etwas aus der Zukunft herbeizuholen, geschweige denn dorthin zu gelangen. Wie ich bereits sagte, der Ereignishorizont
     der Anlage kann in Richtung Zukunft nicht überschritten werden.«
    Simmens schwieg beeindruckt, während sie über das Feld schlenderten, das nun am Abend in gleißendes Flutlicht getaucht war.
    Hagen vollzog eine halbe Drehung und vollführte mit seinem rechten Arm eine ausschweifende Geste.
    »Hier in dieser Laborhalle mit ihren entsprechend präparierten Wänden ist es zum ersten Mal gelungen komplizierte magnetische
     Muster augenscheinlich längst vergangener atomarer Bewegungen zu rekonstruieren und mittels eines Lasers in einer irisierenden
     grünbläulichen Farbe, ähnlich einem Nordlicht, sichtbar zu machen. Vor etwa eineinhalb Jahr haben wir es geschafft, in tiefere
     subatomare Abläufe einzudringen, die aus schwingenden Energiefäden bestehen, den so genannten Strings. Im Verhältnis zum Atom
     sind diese Teilchen so unvorstellbar klein wie das Verhältnis des ganzen Sonnensystems zu einem einzigen Baum. In mathematischen
     Berechnungen geht man davon aus, dass diese Strings die Urmaterie bilden, aus der sich das gesamte Universum zusammensetzt.
     In unseren Feldversuchen ist es uns gelungen, den Strings verschiedene Schwingungsmuster zuzuordnen, die bei den atomaren
     Teilchen für verschiedene Masse und Ladung sorgen. Diese Schwingungsmuster sind dafür verantwortlich, dass allem, was sich
     im Universum befindet, eine spezielle Struktur zugeordnet werden kann. Lebewesen, Steine, Wasser, ja sogar Musik |216| und Farbe unterliegen diesem Konzept, das sich fortlaufend entwickelt. Seit gut einem Jahr stehen uns leistungsfähige, selbst
     entwickelte Quantencomputer zur Verfügung, die es uns ermöglichen, aus dem Wirrwarr fortlaufender Strukturen einzelne zu entziffern
     und zu isolieren.«
    Simmens hatte offenbar immer noch große Mühe, Hagens Vortrag zu folgen. Er schluckte und sah sich nervös nach allen Seiten
     um, während er sich nachdenklich den Kopf kratzte.
    Hagen bemerkte die Ratlosigkeit des Attachés und fuhr in einem verständnisvollen Tonfall fort. »Ich war ebenso erstaunt wie
     Sie jetzt, als ich mich mit der Tatsache konfrontiert sah, dass die Grundstrukturen allen Daseins einem speziellen Energiemuster
     folgen, ähnlich wie in einem Stummfilm mit fortlaufenden Bildern, unter dem gleichzeitigen Einsatz einer grandiosen Symphonie.«
     Hagen erhob seine langen Arme wie ein Dirigent vor einem unsichtbaren Orchester. »Panta Rhei«, verkündete

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