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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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die Luft geflogen. Von überall
     her rückt die Feuerwehr an. Aber nach allem, was ich mitbekommen habe, lassen die Amerikaner niemanden auf ihr Gelände. Die
     Zufahrten sind abgesperrt, und es staut sich auf sämtlichen Straßen. Ich musste einen Schleichweg nehmen, um halbwegs pünktlich
     hier anzukommen.«
    Plötzlich spürte Hannah, wie ihre Knie weich wurden. Tom hatte also tatsächlich die Wahrheit gesagt. Am liebsten wäre sie
     vor Senta mit allen Einzelheiten herausgeplatzt. Nur – zum Weitererzählen war die Story vom Ritter aus der Vergangenheit leider
     vollkommen ungeeignet. Mit einem Lächeln versuchte sie ihre plötzliche Schwäche zu unterdrücken und bat Senta herein.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, gestand Hannah und geleitete Senta den Flur entlang. »Ein alter Freund von mir ist eben erst
     angekommen. Er hat ein ernstes Problem. Sein Kollege hat sich verletzt, aber er möchte ihn nicht unbedingt ins Krankenhaus
     bringen.«
    Senta blieb überraschte stehen. »Wo ist denn der Patient?«, fragte sie.
    »In meinem Schlafzimmer.«
    »Ich hole nur rasch meinen Arztkoffer.«
    Während Senta zu ihrem Wagen ging, war Hannah froh, dass sie ihrer Freundin bisher weder etwas von Tom noch von dessen seltsamen
     Job erzählt hatte.
    Als Buchhändlerin hatte Hannah die junge Ärztin vor etwa einem Jahr auf der Buchmesse in Frankfurt kennen gelernt, nachdem
     Senta dort einen Erfahrungsbericht über Hilfsprojekte in der Dritten Welt vorgestellt hatte. Sie wohnte nicht weit entfernt,
     und seitdem trafen sie sich mindestens einmal in der Woche zum Kartenspielen.
    |252| Als Senta mit ihrer Arzttasche das Schlafzimmer betrat, erhob sich Tom vom Fußende des Bettes, um sie zu begrüßen. Völlig
     unaufgeregt stellte er sich vor.
    Die Ärztin lächelte unverbindlich, während sie Tom kurz in die Augen schaute und ihm die Hand reichte. Dann richtete sie ihren
     Blick auf den Verletzten.
    »Wie lange ist der Mann schon bewusstlos?«
    Hannah schaute zu Tom, der mit den Achseln zuckte.
    »Ich glaube, so zwei bis drei Stunden«, antwortete er. »Ich weiß auch nicht so genau.«
    »Wie du weißt es nicht?« Senta wirkte irritiert. »Weißt du denn wenigstens, wie es passiert ist?«
    Es erschien Hannah wieder wie eine Ewigkeit, bis Tom antwortete. »Äh … er hat mir beim Dachausbau meiner Wohnung geholfen
     und ist von der Leiter gefallen.«
    Hannah traute ihren Ohren nicht. Dass Tom so unverfroren lügen konnte, war ihr neu. Angestrengt versuchte sie, Sentas fragendem
     Blick zu entgehen.
    »Verstehe«, sagte Senta mit einer leichten Ironie in der Stimme. »Der Mann hat keine Papiere, und du bist wahrscheinlich für
     solche Ereignisse nicht versichert, deshalb kein Krankenhaus?«
    »Nein, nicht direkt.« Hannah sah förmlich, wie Tom nach einer Erklärung suchte. Sie konnte nur hoffen, dass Senta es nicht
     genauso empfand.
    »Er ist ein Studienkollege aus Lettland und kann sich keine Krankenversicherung leisten.«
    Hannah warf Tom einen strengen Blick zu und vergewisserte sich gleichzeitig, dass der Junge immer noch auf dem Fußboden, halb
     hinter der Gardine kauerte.
    Vielleicht ließ er es zu, dass sich Senta auch ihn einmal anschaute. Hannah überlegte immer noch angestrengt, welche logische
     Erklärung sie Senta für dessen Anwesenheit servieren konnte.
    Die Ärztin stellte ihre Tasche auf dem Boden ab und begann, den Bewusstlosen gründlich zu untersuchen.
    »Hallo? Können Sie mich hören? Hallo?«, rief sie schließlich und klopfte dem Mann mit der flachen Hand auf die Wange. Keine
     Reaktion.
    |253| Hannah entzündete einen weiteren Kerzenleuchter und stellte ihn auf die andere Nachttischkommode, so dass es noch etwas heller
     wurde.
    »Das sieht nicht gut aus«, murmelte Senta. Vorsichtig betastete sie die Wunde auf dem Kopf. »Wie ist es zu dieser Verletzung
     gekommen?« Fragend sah sie Tom an.
    »Keine Ahnung«, antwortete er wahrheitsgemäß.
    Senta erwiderte nichts und legte dem Mann ein Blutdruckmessgerät an. »110 zu 70 – eigentlich unauffällig, vielleicht ein bisschen
     niedrig.«
    Senta sah Hannah an und zog fragend eine Braue hoch. »Mir bleibt nichts weiter übrig, als ihn in ein Krankenhaus einzuweisen.
     Möglicherweise hat er eine schwere Gehirnerschütterung oder sogar einen Schädelbruch. Eine klare Diagnose kann man nur anhand
     einer Röntgenaufnahme treffen. Kopf- und Armverletzungen müssen zudem genäht werden. Außerdem sollte man sicherstellen, ob
     er eine Tetanusimpfung

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