Das Rätsel der Templer - Roman
erhob, versuchte sie in Deckung zu gehen, indem sie sich duckte
und den Kopf einzog.
»Sag’s mir«, brüllte er. Sein Griff war so fest, dass er den Blutstrom in ihren Oberarmen unterbrach. »Ich muss es wissen
…«
Plötzlich begann sie zu weinen. Beschämt ließ er sie los und wandte sich keuchend ab. Schwer atmend setzte er sich auf ihr
Bett und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Seine Schultern zuckten. Hannah ahnte, dass es nicht verletzte Eitelkeit oder einfache Überforderung war, die ihn aufschluchzen
ließ. Seine Welt lag in Scherben. Schlagartig wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihm Unrecht getan hatte, als sie ihm unterstellte,
dass er sich und den Jungen absichtlich in Gefahr brachte. Bis auf das wenige, was sie ihm beigebracht hatte, wusste er nichts
über die heutige Zeit. Sie setzte sich neben ihn und umarmte ihn. Zögernd schaute er auf.
Das Gesicht tränennass. Im Kerzenlicht waren seine Züge mit einem Mal weich wie die eines Kindes.
»Komm her zu mir …«, sagte sie leise. »Bitte.« Gero sah sie unsicher an und bemerkte die Aufrichtigkeit, die in ihrem Blick
lag. Mit geschlossenen Lidern legte er seine feuchte Wange auf ihren Scheitel.
So saßen sie eine ganze Weile, jeder unfähig, ein Wort zu sagen.
Dann löste Hannah ihre Umarmung. Gero schaute sie prüfend an und wischte sich mit dem Unterarm über das Gesicht.
»Vergibst du mir?«, flüsterte er mit heiserer Stimme.
Hannah streichelte seine bärtige Wange.
»Ich muss mich entschuldigen, weil ich so unsensibel war«, antwortete sie leise.
Anstatt etwas zu erwidern, senkte er seinen Kopf zu ihr hinunter und drückte seine Lippen auf ihren Mund.
Wie elektrisiert empfing sie seinen Kuss, der immer fordernder wurde. Seine Zunge spielte mit der ihren, und er zog sie ganz
nah an sich heran.
Hannah beschloss, nicht darüber nachzudenken, was jetzt gerade |410| geschah. Nur eines wusste sie: Es war genau das, was sie sich seit Tagen herbeigesehnt hatte.
Mit den Fingern fuhr sie durch sein kurzes Haar. Als er sich einen Moment von ihr löste, um nach Luft zu schnappen, öffnete
sie die Schleife ihres Satinmantels.
»Verzeih, wenn ich mich benehme wie ein Tölpel«, flüsterte er rau. »Ich habe seit Jahren keine Frau mehr in den Armen gehalten,
geschweige denn mit einer das Lager geteilt.« Er küsste sie erneut.
»Du riechst so verdammt gut«, fuhr er leise fort. Seine Hände berührten tastend ihre Brüste und wanderten abwärts über ihre
Schenkel.
»Du bist so schön« stieß er hervor. »Ich … ich …« Seine Stimme erstarb unter Hannas ausgestrecktem Zeigefinger, den sie ihm
fordernd auf die Lippen legte. Zielstrebig schob sie ihre Hände unter sein Sweatshirt. Als sie seinen Messergürtel zu fassen
bekam, schreckte sie für einen Moment zurück und erntete ein entschuldigendes Lächeln.
Rasch entledigte er sich seiner Waffen und zog das dunkelblaue Sweatshirt über den Kopf. Fast beiläufig verstaute er den Gürtel
halb unter dem Bett. Dann ergriff er ihre Hand und zog sie zu sich heran. Während er sich mit ihr zurück in die weichen Kissen
legte, streifte er mit den Füßen die Stiefel ab und löste die Schnüre seiner Hose.
Bereitwillig half ihm Hannah sich auszuziehen und ließ es anschließend zu, dass er ihr den Satinmantel von den Schultern schob.
Zaghaft liebkoste sie seinen flachen Bauch, während er mit geschlossenen Lidern ihre Zärtlichkeit genoss. Das einfache silberne
Kreuz, das an einem Lederband über seiner Brust baumelte, ließ sie für einen Moment innehalten. Schuldgefühle meldeten sich,
die sie entschlossen beiseite wischte. Ihm stockte der Atem, als ihre Fingerspitzen immer tiefer hinab wanderten.
Zärtlich aber bestimmt fasste er ihr Handgelenk und dirigierte es in eine unverfänglichere Region. Mit seinem Mund liebkoste
er ihre empfindlichen Halspartien. Schließlich richtete er sich auf.
Im flackernden Kerzenschein beobachtete Hannah die fließenden Bewegungen seiner Muskeln und bewunderte seine Männlichkeit,
als er nackt und ohne jede Scham über ihr kniete.
|411| Voll Wonne beugte er sich über sie und nahm abwechselnd ihre aufragenden Brustspitzen in den Mund, und als er vorsichtig daran
zu saugen begann, stöhnte sie vor Lust.
»Jungfrau Maria steh mir bei …«, flüsterte er heiser, nicht wissend, was er als nächstes tun sollte.
Hannah richtete sich auf, bis sie vor ihm saß, und küsste ihn zärtlich auf den Bauchnabel.
Als er
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