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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wirklich.«
    Für einen Moment traute sich niemand etwas zu sagen. Dann durchbrach Gero die ehrfürchtige Stille und legte entschlossen den
     Hebel um.
    Die Mauer gab nach. Ein fest gefügter Block von der Größe und Form einer Zimmertür löste sich aus dem Mauerwerk und ließ sich
     unter einem mahlenden Geräusch um ungefähr zehn Zentimeter nach innen verschieben.
    Wie auf Schienen war es nun möglich, das Tor unter einigem Kraftaufwand seitlich nach links zu bewegen. Die Front der Tür
     bestand aus einzelnen, exakt behauenen Bruchsteinen, die auf einer durchgehenden, zwei Meter hohen Granitplatte mit Mörtel
     aufgebracht worden waren.
    Lehmputz fiel herab, während Gero sich bemühte, den Spalt so weit zu öffnen, dass ein erwachsener Mann hindurch schlüpfen
     konnte.
    Vom Licht der eigenen Lampe, das sich an den glatten Wänden widerspiegelte, ein wenig geblendet, inspizierte er den etwa zwanzig
     Quadratmeter großen Raum, der in etwa dieselbe Deckenhöhe aufwies wie der Gang. Ungefähr zwanzig bis fünfzig Menschen konnten
     darin Platz finden. Wände, Decke und Boden waren allesamt mit den gleichen polierten Granitplatten versiegelt. Die Luft in
     der Kammer war im Gegensatz zum Gang trocken und keineswegs muffig.
    Hannah, die im Gang zusammen mit Matthäus und den anderen auf ein Zeichen von Gero wartete, konnte die Furcht in den Augen
     des Jungen deutlich sehen. Anscheinend machte es ihm zu schaffen, dass |465| sein Herr aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Bevor ihn jemand zurückhalten konnte, schob er sich vor, um Gero zu folgen.
    Ein Aufschrei des Jungen ließ nicht nur Hannah zusammenfahren. Noch vor Tom und den anderen drängte sie sich durch die enge
     Türöffnung.
    Gero stand regungslos vor einer Art Altar – anders konnte man den schweren grauen Granitquader nicht bezeichnen – und starrte
     auf ein Skelett, das mumifiziert am Boden lag. Auf dem Rücken, die Hände über der Brust gekreuzt, machte der Tote mit seinem
     vollständigen Knochengerüst einen beinahe friedlichen Eindruck. Hannah musste unwillkürlich an eine ägyptische Grabkammer
     denken.
    Tom fluchte, weil er sich den Kopf angestoßen hatte. Nicht minder überrascht blieb er vor dem Skelett stehen.
    »Großer Gott!«, entfuhr es ihm, während er sich den Schädel rieb.
    Gero ignorierte den Leichnam und trat an den Altar heran. Vorsichtig fuhr er mit den Fingerspitzen über den sauber eingemeißelten
     Zirkel.
    »Es ist ein Steinmetzzeichen des Tempels«, sagte er mehr zu sich selbst. Misstrauisch betrachtete er die kleine, unscheinbare
     Kiste, die mittig wie auf einem massiven Kunstwerk thronte.
    Nach kurzem Zögern traten Paul und Anselm näher heran.
    »Wir sind anscheinend nicht die ersten, die hier eingedrungen sind«, mutmaßte Paul, nachdem er die Wände des Raumes betrachtet
     hatte.
    Erst jetzt fielen die Blicke der restlichen Anwesenden auf den flachen Gegenstand, der einem Laptop in der Größe einer Zigarrenschachtel
     erstaunlich ähnlich sah.
    Neben Gero, der sich keinen Reim auf die seltsame, kleine Kiste machen konnte, beugte Tom sich über den Metallkasten.
    Nachdem er Paul die LED-Lampe übergeben hatte, streckte er die Hand aus, um die glatte Oberfläche des schmucklosen Kastens
     zu berühren.
    »Lass das, Tom!«, rief Hannah, mit einem Seitenblick auf das Skelett. »Solange wir nicht wissen, woran dieser bedauernswerte
     Mensch gestorben ist, sollten wir besser nichts anfassen.«
    »Er hat ein Messer in der Kehle stecken«, erklärte Gero. Noch bevor Hannah hinzu getreten war, hatte er sich zu dem Toten
     hinab gebeugt und ihn eingehender untersucht.
    |466| Tom hörte weder auf Hannahs Einwand noch auf Geros Erläuterungen. Ein plötzlich einsetzendes, klickendes Geräusch ließ ihn
     zurückschrecken. Auch den anderen Anwesenden war das Geräusch nicht entgangen. Wie gebannt starrten sie auf die kleine Kiste.
    In einer Art Einzugsmechanismus befreite sich der Inhalt des Kastens wie von Geisterhand von seiner schützenden Hülle und
     legte ein flaches, anthrazitfarbenes Objekt frei, das Hannah an einen ultraflachen TFT-Monitor erinnerte.
    »Nimm deine Finger weg!«, raunte Gero gefährlich leise und zückte blitzschnell sein Messer, als er sah, dass Tom, nachdem
     er sich wieder gefangen hatte, erneut den Versuch startete, den Gegenstand zu berühren. »Es gehört dem Orden«, knurrte er
     und trat einen Schritt auf Tom zu.
    Überrascht wich Tom zurück. »Was soll das? Willst du schon wieder eine

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