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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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nichts geschah.
    Gero trat hervor und legte seine Hand auf die Eisenstange. »Soll ich es einmal versuchen?«
    Anselm warf einen Blick auf die ausgeprägten Oberarme des Kreuzritters. »Gerne«, sagte er und nickte.
    Schon Geros erster Versuch riss das Türchen aus der Verankerung. Mit einem dumpfen Geräusch fiel es zu Boden. Tom, der seine
     Füße gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte, leuchtete in den gähnenden Abgrund.
    |460| Gero trat zur Seite und gab Anselm das Stemmeisen zurück. Dann richtete er sich auf und ließ seinen Blick in die Umgebung
     schweifen. Alles schien ruhig zu sein.
    Der Gestank von Feuchtigkeit und Schimmel wurde intensiver.
    »Ausnahmsweise sage ich mal nicht Ladies first«, meinte Anselm, während er sich nach Hannah umdrehte. »Wer macht den Anfang?«
     Fragend glitt sein Blick über die schwach beleuchteten Gesichter.
    »Ich schlage vor, dass unser Ritter zuerst geht«, beeilte sich Tom zu sagen.
    Ohne ein Wort löste sich Gero aus der Gruppe und trat hervor. Herausfordernd hielt er Tom seine Linke entgegen.
    »Soll ich dir etwa Händchen halten?«, fragte Tom ungeduldig.
    »Nein!«, erwiderte Gero leicht ungeduldig. »Ich brauche Licht. Oder denkst du etwa, ich bin ein Luchs und kann auch bei Finsternis
     sehen?«
    Paul, der Gero sofort verstanden hatte, nahm Tom die LED-Lampe aus der Hand und reichte sie an den Templer weiter. Ohne zu
     zögern, ging der Kreuzritter auf die Knie und stieg mit den Füßen zuerst in den finsteren Abgrund hinab.
    Es bedurfte einiger Geschicklichkeit, um durch die halbhohe Öffnung zu gelangen. Instinktiv zog Gero den Kopf ein, obwohl
     die Decke aus Steinplatten mindesten siebeneinhalb Fuß hoch war. Die Seitenwände waren mit Bruchstein gemauert. Der Weg war
     nicht besonders breit und der Untergrund feucht und glitschig. Die Steinplatten auf dem Boden hatte man V-förmig angelegt,
     so dass sie eine spitz zulaufende Abflussrinne ergaben, die sich aber im Laufe der Zeit mit allerlei Unrat zugesetzt hatte.
     Rechts und links davon war eine gepflasterte Trittfläche, auf der man voranschreiten konnte. Gero leuchtete den Tunnel aus.
     Das Licht war ausreichend. Nicht zu vergleichen mit einer Pechfackel. Zuverlässig fraß sich der helle Strahl in die Dunkelheit
     und fiel in ungefähr dreißig Fuß Entfernung auf eine Mauer. Da sollte es, wenn d’Our Recht gehabt hatte, nach links gehen.
     Hier und da tropfte Wasser von der Decke. Gero ließ den Lichtkegel über den Boden gleiten. Anders als früher waren hier nirgendwo
     Ratten zu sehen.
    »Das ist der Gang«, rief er in Richtung Einstieg.
    |461| Anselm nahm seine Werkzeugkiste auf. Er übergab Tom die zweite Lampe und eilte hinter Gero her. Paul folgte wortlos. Einen
     Moment noch blieb Tom zurück und wandte sich Hannah zu.
    »Du bleibst besser mit dem Jungen hier draußen und wartest auf uns.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, erwiderte Hannah. »Matthäus und ich kommen mit.«
    »Ganz wie du meinst«, murmelte Tom und trat einen Schritt zur Seite, um ihr und dem Jungen den Vortritt zu lassen.
    Ihre Schritte hallten dumpf von den Wänden wider. Hannah war froh, dass sie am Morgen Jeanshose und ihre flachen, halbhohen
     Lederboots angezogen hatte. In ihrer Fantasie wimmelte es hier nur so von Spinnen. Instinktiv zog sie den Kopf ein. Matthäus
     hielt die ganze Zeit ihre Hand umklammert.
     
    Die letzten Meter auf der Anfahrt in Höhe der Abtei hatte Mike den Gang herausgenommen und das Licht ausgeschaltet, bevor
     er fast lautlos auf den Parkplatz gerollt war.
    »Jack?«, sagte eine Stimme per Funk.
    Unwillkürlich setzte sich Agent Tanner auf dem Beifahrersitz auf. »Kommen«, bestätigte er leise und blickte zum Kloster hinüber.
    Der Hauptweg zwischen den neuen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wurde spärlich von einigen Straßenlaternen beleuchtet. Pforte
     und Mauer verdeckten hingegen die direkte Aussicht auf die Ruine.
    »Hier ist Robert. Unsere Kundschaft ist in einem Zugang verschwunden. Keine Ahnung, wo der hinführt. Wie sollen wir uns verhalten?«
    »Wartet«, erwiderte Jack. »Ich muss den Colonel informieren.« Nervös griff er zum Mobiltelefon. Weitere Kräfte lagen zum Teil
     gut getarnt in den Büschen. Andere Kollegen standen ein ganzes Stück vom Kloster entfernt in einem Waldweg.
    »Colonel Pelham, hier Tanner«, sprach Jack in sein Mobiltelefon. »Die Zielpersonen haben sich in unmittelbarer Nähe zur Klosterruine
     Zugang zu einem unterirdischen Areal verschafft. Wie

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