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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Im benachbarten Schwesternwohnheim
     flackerten vereinzelte Lichter auf.
    Mit gezogener Waffe verschwanden die dunkel gekleideten Männer im unterirdischen Gang. Jack überprüfte nochmals den Sitz seiner
     leichten Panzerweste. In gebückter Haltung, nur mit einem Nachsichtgerät |473| ausgestattet, den 45-er Colt im Anschlag, schlichen die Männer in den unwirtlichen Tunnel.
     
    »Da kommt jemand«, flüsterte Paul in die Totenstille hinein.
    »Wir müssen weg hier, verdammt«, zischte Tom. »Wenn es Pelhams Leute sind, denken sie,
wir
hätten die beiden auf dem Gewissen. Die Amerikaner bringen es fertig und knallen uns ab wie die Hasen.«
    Anselm sah zu Gero auf, der unbeeindruckt sein Messer aus dem Kopf des Toten gezogen hatte. »Hast du eine Idee, wie wir hier
     rauskommen?«, fragte er mit flatternder Stimme.
    »Folgt mir!«, antwortete Gero. »Das ist nicht nur ein Abwasserkanal, sondern auch ein Fluchtweg.« Wie selbstverständlich nahm
     er den Server an sich.
    Tom protestierte nicht, er folgte wie die anderen dem Ritter zum Ausgang in den Kanal.
     
    »Achtung«, flüsterte Jack, als er in einiger Entfernung ein paar Gestalten durch den Gang huschen sah. »Da vorn tut sich was
     … zurückbleiben. Wenn wir jetzt schießen, kann es passieren, dass wir von unseren eigenen Querschlägern erwischt werden. Wir
     müssen das Ziel erst sicher im Visier haben.«
     
    Gero war die Anwesenheit der Männer in gut vierzig Fuß Entfernung nicht entgangen. »Hier entlang«, bemerkte er leise und schob
     Hannah, die nach ihm die Kammer verlassen hatte, nach rechts in den Gang.
    »Halte das Ding!«, sagte er und übergab ihr den Server. Ein kurzes, blaugrünes Aufleuchten hätte sie fast davon abgehalten,
     das unheimliche Gerät an sich zu nehmen. Ihr war, als ob die seltsame Stimme neuerlich in ihrem Kopf zu hören war. Jemand
     schien
»Berechnung neu kalibriert«
zu sagen. Ihr Herz schlug bis zum Hals heraus. Vor lauter Angst war sie nicht in der Lage, ruhig zu atmen. Anselm ging ein
     Stück voraus und leuchtete vor ihr den Weg aus. Matthäus stolperte ihm nach.
    »Kannst du mir das abnehmen?«, fragte sie heiser und reichte Anselm über den Kopf des Jungen hinweg den flachen Kasten, ohne
     auf eine Antwort zu warten.
    |474| »Ja, klar«, wisperte Anselm und stapfte mutig voran.
    Ein weiteres Aufleuchten des Kastens beruhigte Hannah. Also hatte sie sich doch nicht getäuscht. Vielleicht hatte es aber
     nichts weiter zu bedeuten. Gero war immer noch hinter ihr. Sie hörte seine schweren Schritte. Doch wo waren Tom und Paul?
    »Zugriff«, brüllte jemand auf Englisch, und irgendwo weit hinter ihr erhob sich ein Stimmengewirr.
    »Lauf!«, rief Gero und schob sie voran.
    Schreie drangen durch den Tunnel. Hannah meinte die hektische Stimme von Tom zu hören.
    »Stopp!«, schrie jemand. »Wir sind unbewaffnet.«
    »Noch fünfzehn Fuß«, rief Gero und versetzte Hannah einen leichten Stoß.
    »He«, stieß Anselm atemlos hervor. »Ich kann mich ja täuschen, aber das Ding hier in meiner Hand brabbelt irgendetwas von
     ›Zielort aktiviert‹!«
    Er blieb abrupt stehen und blickte gebannt auf das blaugrüne Leuchten, das sich unvermittelt unter seinen Händen zu einem
     Nebel erhob und Teile seines Körpers mit einer grün leuchtenden Netzstruktur überzog. Matthäus prallte gegen ihn und wurde
     zwischen ihm und Hannah regelrecht eingeklemmt. Anselm beobachtete sprachlos, wie das Netz auf Matthäus und Hannah übergriff.
     Auch sie nahm nun die Stimme wahr.
    Gero war direkt hinter ihr stehen geblieben. Er hatte Hannah den Rücken zugedreht und spähte in die Dunkelheit. Langsam überspannte
     das leuchtende Netz seinen Hinterkopf und die breiten Schultern. Jedoch schien er nichts davon zu bemerken, da er sich auf
     ihre Verfolger konzentrierte. Unzählige Schritte waren zu hören. Lautlos zog er sein Schwert aus der Scheide.
     
    Agent Jack Tanner hielt abrupt inne. Die Augen des Mannes funkelten im Sucher des Nachtsichtgerätes wie bei einem Tier, das
     in den Scheinwerfer eines Wagens schaut. Die todbringende Klinge des Gegners leuchtete unterdessen grün, wie ein futuristisches
     Laserschwert. Entschlossen richtete Jack seine Beretta 92 FS Brigadier mit integrierter Laserzielerfassung auf sein Gegenüber.
    |475| In dem Augenblick, als er abdrücken wollte, wurde er durch ein gleißendes Licht geblendet. Für einen Moment übermannte ihn
     das Gefühl, als ob ihm jemand eine heiße Nadel in die Pupille gestoßen hätte.

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