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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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attraktives Gesicht auf sarkastische Weise veränderte, zog er sie an den
     Haaren zu sich heran, ohne Rücksicht auf Freyas Schmerzenslaute.
    »Meine kleine Flötenspielerin – wer hätte das gedacht!«
    Hannah sah sich verzweifelt um, doch nirgendwo war Hilfe in Sicht. In einer Entfernung von etwa fünfzig Metern lagen die Leichen
     uniformierter Soldaten im Gras. Im Gegensatz zu Pierre und den anderen Männern, die ihn umgaben, trugen sie blaugelbe Wappenröcke.
     Etliche Pfeile steckten in ihren Körpern. Dazwischen verstreut lagen die Kadaver von mindestens zehn toten Wolfshunden, die
     nicht minder grausam zugerichtet waren.
    Von Ferne näherte sich eine weitere Truppe. Wie Anselm aus einigen kurzen Wortfetzen erfahren konnte, handelte es sich wie
     bei den beiden Männern, die sie aufgebracht hatten, um Späher der Gens du Roi.
    »Was ist denn hier geschehen?«, schnarrte deren Anführer, dessen verschlagene Miene nicht Gutes verhieß. Anselm schauderte.
     Es war Guy de Gislingham, Geros erklärter Feind. Er hatte ihn sofort erkannt, und nun bangte Anselm darum, dass der Mann mit
     den graublauen Augen ihn ebenfalls entdeckte.
    Im Gegensatz zu ihrer ersten Begegnung schien der Engländer jedoch äußerst zufrieden zu sein. Seine Aufmerksamkeit fiel auf
     Matthäus, der gefesselt und geknebelt auf dem Feld lag.
    |722| »Wusste ich es doch!«, stieß er verächtlich hervor und spuckte neben dem Jungen aus. Mit einem schnellen Blick in die Runde
     versicherte sich Sir Guy, dass ihm das Schicksal unversehens reiche Beute beschert hatte. Plötzlich schien er etwas entdeckt
     zuhaben. »Das ist ja kaum zu glauben«, entfuhr es ihm, »da ist ja unser neuer Medicus.«
    Schneller als vermutet, zog er Anselm die Reitpeitsche durch das Gesicht.
    Anselm spürte keinen Schmerz, nur ein heißes Brennen und wie ihm das Blut warm den Hals hinunterlief. Hannah keuchte entsetzt
     auf.
    »Wo sind die anderen?«, rief Guy de Gislingham.
    Pierre trat pflichtschuldigst vor und salutierte. »Sie haben sich dort drüben im Wäldchen verschanzt, Sire.«
    »Entsendet einen Unterhändler«, befahl Guy kalt. »Sagt ihnen, wenn sie sich nicht ergeben, werfen wir den Jungen in den Turm
     der Hunde, wo die verbliebenen Tiere für ihre toten Artgenossen Rache nehmen können.«
    Mit einem kaum merklichen Zucken in den Mundwinkeln wandte er sich Hannah und Freya zu.
    »Und sag ihnen, ihre Huren verbrennen wir bei lebendigem Leib, aber erst nachdem meine Soldaten ihren Spaß mit ihnen hatten.«
    Hannah hatte nichts verstanden. Nur das bleiche Gesicht Freyas und die Verzweiflung, die sich darauf abzeichnete, ließen ihr
     vor Angst den Puls in die Höhe schnellen.
    Anselm verspürte den plötzlichen Drang, alles unter sich gehen zu lassen. Schweißgebadet sah er zu, wie sich ein Reiter mit
     einer weißen Fahne in gestrecktem Galopp entfernte und nach kaum fünf Minuten zurückkehrte.
    »Sire. Sie fordern freien Abzug für die Frauen, das Kind und den Mann. Dann wollen sie sich zum Austausch ergeben. Zug um
     Zug wird jeweils einer von ihnen als Unterpfand mit mir zurückkommen, falls Ihr Euch einverstanden erklärt.«
    Gislingham nickte. »Sagt ihnen, ich will Gerard de Breydenbache zuerst hier sehen.«
    Der Soldat nickte und wandte sein Pferd.
    »Warte!«, rief Guy de Gislingham, worauf der Soldat sich erstaunt umschaute.
    |723| »Wenn du nicht in nächster Zeit die Blumen von unten bestaunen willst, achte darauf, dass sie unbewaffnet sind, wenn du sie
     einzeln zu uns führst.«
     
    »Sie werden die Frauen nicht gehen lassen, Bruder Gerard«, sagte d’Our leise. »Ich sehe keinen Sinn darin, dass wir uns alle
     ergeben. Schon gar nicht, wenn Guy de Gislingham seine Finger im Spiel hat, von Guillaume Imbert einmal ganz abgesehen. Sagt
     dem Unterhändler, ich ergebe mich als einziger, aber nur, wenn sie zuvor den Jungen frei lassen.«
    »Dann seid Ihr und die Frauen des Todes«, erwiderte Gero ruhig. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte er in die Richtung, aus
     der der Bote gekommen war. Dieser wartete in respektvollem Abstand auf die Antwort der Ritterbrüder.
    »Was ist mit dem Haupt?« Johan van Elk konnte den Gedanken, dass sein Komtur den Tod von Freya und den beiden Geschwistern
     aus der Zukunft billigend in Kauf nahm, nicht ertragen. Es musste etwas geben, das ihn zur Vernunft brachte. Vielleicht war
     ihm die seltsame Kiste wichtig genug, um auf das Angebot Gislinghams einzugehen.
    Gero blickte auf, und für einen winzigen Moment

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