Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
überwunden hatten, versperrte ihnen erneut ein Eisentor den Weg, dessen Schloss neueren
     Datums sein musste.
    Jack Tanner bereitete es jedoch keine Schwierigkeiten, auch diese Tür zu öffnen. Mit einem unangenehmen Quietschen schob er
     das rostige Gitter zur Seite. Nach zwei weiteren Treppenabsätzen standen sie im Gefangenenturm des letzten Großmeisters der
     Templer.
    Mit dem gedimmten Licht seiner LED-Leuchte inspizierte Mike Tapleton das Innere der steinernen Rundkammer, dabei fiel sein
     Blick auf die berühmten Steingravuren, die oberhalb des eigentlichen Eingangs zu sehen waren und durch ein Schild aus Plexiglas
     geschützt wurden.
    »Die berüchtigten Graffiti von Chinon«, erklärte Professor Hertzberg, während sein Gesicht im gedämmten Lichtkegel seine Begeisterung
     widerspiegelte. »Angeblich von Templern während ihrer Gefangenschaft geschaffen.«
    »Für das Experiment brauchen wir Platz, General Lafour«, sagte Tom und wandte sich unvermittelt an den Kommandeur des Unternehmens.
     »Ist es möglich, dass ihre Männer zurück in den Treppenschacht ausweichen, bis wir sicher sein können, dass unser Unternehmen
     gelingt?«
    Der General setzte eine missmutige Miene auf. Seine bullige Statur sprengte beinahe den viel zu engen Overall. »Und was ist
     mit Ihrer Sicherheit? Deshalb sind wir doch schließlich hier. Oder denken Sie, wir sind nichts weiter als ein Schlüsseldienst?«
    Tom seufzte. »Ich gehe davon aus, dass Ihnen die Sicherheit Ihrer Leute ebenso am Herzen liegt wie unsere, und deshalb halte
     ich es für besser, dass Sie sich für einen Moment zurückziehen. Wenigstens solange, bis wir davon ausgehen können, dass wir
     unser Ziel anvisiert |720| haben. Oder wollen Sie es riskieren, in den Erfassungsradius zu geraten und eventuell im Jahre 1308 zu landen?«
    »Und was ist mit Ihnen?« Lafour bedachte Tom mit einem provozierenden Blick.»Was ist, wenn Sie plötzlich verschwinden oder
     etwas herbeiholen, was gefährlich sein könnte?«
    »Im ersten Fall hätte ich verdammtes Pech, und im zweiten Fall kann ich immer noch um Hilfe schreien. Ihre Männer sind recht
     fix, wenn ich es richtig beobachtet habe.«
    »Tanner, Tapleton, Sie bleiben hier, alle anderen ziehen sich bis auf meine gegenteilige Anweisung zurück.« Raunend verließen
     die restlichen Männer den Raum und begaben sich in den darunter liegenden sogenannten Eiskeller.
    Was folgte, hatte beinahe den Charakter eines heiligen Aktes. In der Mitte des Raumes stellte Tom den kleinen Metallkoffer
     ab, entnahm mit äußerster Vorsicht den Timeserver und platzierte ihn mittig auf dem zugeklappten Koffer. Nun musste er lediglich
     noch die richtigen Töne treffen.

46
    Donnerstag, 16. November 1307 – Blutrache
    Auf dem Weg hinunter zur Straße fragte sich Anselm unentwegt, ob er versuchen sollte, sich zu befreien und den Soldaten anzugreifen.
     Aber wie? Freya, die ihn hatte fesseln müssen, war dabei aber nicht unbedingt sorgfältig vorgegangen. Doch selbst wenn es
     ihm gelang, die Stricke abzustreifen – er besaß keine Waffe mehr, und ein missglückter Ausfall konnte nicht nur ihn selbst,
     sondern auch die Frauen und den Jungen das Leben kosten konnte.
    Der rüde Kerl auf dem Pferd vor ihm führte ihn zusammen mit Hannah und Freya an einem Strick angebunden den Waldhang hinunter.
     Trotzig betrachtete Anselm seine gebundenen Hände, während er mit seinen Stiefeln das rostrote Laub aufwirbelte.
    Den völlig verängstigten Jungen hatte der Soldat zusammengeschnürt wie ein Paket vor sich über dem Sattel liegen, dabei bedrohte
     er Matthäus mit einem Dolch, der jederzeit zustoßen konnte.
    |721| »Compangnons!«, brüllte er über die freie Ackerfläche, als sie das Dorf längst hinter sich gelassen hatten. »Compangnons!«,
     schrie er noch einmal, als keine Antwort kam. Dann erhob sich ein fernes Rufen.
    Wenig später waren sie umringt von weiteren fünf Männern in schwarzbraunen Überwürfen.
    Hannah, deren Füße und Handgelenke schmerzten und die vor Angst einer Ohnmacht nahe war, glaubte, es müsse sie augenblicklich
     der Schlag treffen, als sie zwischen den primitiv aussehenden Gestalten die eleganten Gesichtzüge jenes dunkelhaarigen Pierre
     ausmachen konnte, der ihnen zuletzt bei Madame Fouchet über den Weg gelaufen war.
    »Sieh an, sieh an«, spöttelte der gut aussehende Soldat mit einem süffisanten Lächeln, während seine Hand in Freyas flammendrote
     Mähne fuhr. Mit einem hämischen Ausdruck, der sein

Weitere Kostenlose Bücher