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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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eine schallende Ohrfeige.
    »Willst du mich ersäufen?«, schrie sie ihn wütend an.
    Struan, mit freiem Oberkörper und bis zu den Knien im Bach stehend, hielt ihrem zornigen Blick ungläubig stand, während das
     Wasser aus ihren nassen Haaren stetig über die prallen Brüste rann und dann über die geschmeidigen Schenkel perlte.
    Wie hypnotisiert starrte Johan van Elk auf ihren wogenden, nackten Busen, und die langen, feuchten Locken, die ihren leicht
     gewölbten Leib kaum verdeckten. Unvermittelt begann sie zu schluchzen und fiel Struan mit einem Mal bereitwillig in die offenen
     Arme. Allem Anschein nach hatte ihre Wut gar nicht dem Schotten gegolten, sondern vielmehr den Männern ganz allgemein, die
     ihr in Gestalt der Soldaten auf so grausame Weise zugesetzt hatten.
    Einfühlsam, aber entschlossen packte Struan das Mädchen am Ellbogen und führte es ans Ufer, wo er ihr zusammen mit Johan in
     die frischen Kleider half.
    »Bringt mich hier weg«, murmelte sie, »Irgendwohin, wo wir sicher sind.«

6
    Freitag, 13. Oktober 1307, mittags – Tod eines Templers
    Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und ließ das herbstliche Laub am Boden und in den Wipfeln der Bäume golden schimmern.
     Nach ungefähr sechshundert Fuß erreichten Gero und seine Begleiter die alte Templerroute nach Souvage-Magny. Für die Weiterreise
     hatten |119| Struan, Johan und Gero darauf verzichtet, ihren Wappenrock anzulegen, und um nicht schon von weitem als Templer erkannt zu
     werden hatten sie ihre Chlamys auf links gewendet. Während er auf die anderen Reiter wartete, wagte Gero einen Blick nach
     allen Seiten, um sicherzugehen, dass sie nicht erneut einer königlichen Patrouille oder vielleicht einer Horde von Zöllnern
     in die Arme fielen. Auf sein Handzeichen überquerten er und seine Begleiter die breite, gepflasterte Straße.
    Es war Freitag. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kam und sie das Tempo hielten, würden sie zur Sonntagsandacht die
     Mosel erreichen.
    Trotz aller Eile gab Gero, nachdem sie eine weitere Stunde geritten waren, das Zeichen für eine Rast. Bereits seit geraumer
     Zeit bemerkte er, dass Matthäus’ begehrlicher Blick immer häufiger die mit Proviant gefüllten Satteltaschen streifte. Auf
     einer mit Buchen umsäumten Lichtung befahl er abzusitzen. Ohne Muße machten sie sich im Stehen über Brot und Wurst her.
    Struan gab Amelie aus dem Wasserschlauch zu trinken und nahm anschließend selbst einen großen Schluck, dann reichte er ihn
     an seine Kameraden weiter.
    Schließlich drängte Gero erneut zum Aufbruch.
    Johan verstaute den restlichen Proviant, und Amelie bat Struan, sie zu begleiten, damit sie hinter einem Dickicht gefahrlos
     ihre Notdurft verrichten konnte. Als sie hinterher eine Furt hinauf kletterten, drang aus dem Fichtenwald ein ersticktes Keuchen.
     Amelie wollte aufschreien, doch Struan war schneller, und unter seinen warmen Fingern, die er ihr unvermittelt auf den Mund
     gelegt hatte, stockte ihr der Atem. Schützend schob er sie hinter seinen Rücken und trat mit gezogenem Schwert nach vorn.
     Im Schatten der Bäume bewegte sich etwas, und ein leises, stetiges Stöhnen war zu vernehmen.
    Amelie war Struan gefolgt und klammerte sich voller Furcht an seinen Schwertarm.
    »Geh zum Lager und verständige die anderen«, flüsterte er ihr zu.
    »Ich kann nicht«, jammerte sie leise. »Ich habe Angst.«
    Er seufzte und zog sie mit sanfter Gewalt in den Schatten einer mächtigen Fichte. »Dann setzt dich wenigstens hierhin«, flüsterte
     er »und lass mich nachschauen, was dort vor sich geht.«
    |120| Nachdem Amelie sich an den ausladenden Wurzelstamm gekauert hatte, nahm Struan eine geduckte Haltung ein und arbeitete sich
     lautlos über den federnden Nadelteppich bis zu einem Felsen vor. Als er, mit seinem Breitschwert im Anschlag, einen vorsichtigen
     Blick hinter den mannshohen Monolithen wagte, traf ihn das, was er dort zu sehen bekam, heftiger als ein unvermuteter Angriff.
    Der Schotte warf einen raschen Blick in die Umgebung, bevor er sich dem am Boden liegenden Schwerverletzten näherte. Erst
     wollte er sicher gehen, dass es keine Falle war. Der Anblick des jungen Mannes ließ jedoch jeden Zweifel schwinden. Es handelte
     sich um einen Bruder des Tempels, und so wie es aussah, war er dem Tode geweiht.
    »Amelie«, rief Struan und blickte kurz auf. »Er gehört zu uns! Hol Gero und richte ihm aus, er soll Wasser und die Arzneitasche
     mitbringen.«
    Der dringliche Klang in

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