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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Johans Frage einzugehen. Im nächsten Augenblick stutzte er,
     als er die zahlreichen Heuspuren auf Johans Mantel sah.
    »Da kann ich dich ja lange suchen«, bemerkte er arglos. »Ich dachte, man hätte dir eine Kammer zugewiesen?«
    Johan kratzte sich betreten im Nacken. Bevor er jedoch in die Verlegenheit kam zu antworten, fuhr Gero aufgebracht fort.
    »Im Dorf oberhalb des Klosters ist ein ganzer Trupp Soldaten aufgekreuzt, mindestens zwanzig Mann. Ein Schäfer hat sich auf
     den Weg gemacht, um die Frauen rechtzeitig zu warnen. Anscheinend gibt es hier unten im Tal außer ein paar flüchtigen Angehörigen
     der Miliz Christi noch andere Geheimnisse, die vor einer Durchsuchung beseitigt werden müssen.«
    »Und haben die frommen Frauen auch eine Idee, wie
wir
möglichst unauffällig entfliehen können?« Johan warf einen suchenden Blick in |160| die Umgebung, um zu ergründen, ob er Freya irgendwo entdecken konnte, doch sie blieb verschwunden.
    »Es gibt da einen unterirdischen Fluchtweg, der noch von den Benediktinern angelegt wurde und wohl breit genug ist, dass man
     sogar Pferde hindurch führen kann. Der Eingang befindet sich gleich unter den Stallungen.«
    Im Eiltempo waren sie abmarschbereit.
    Bevor die Brüder des Tempels und ihre Begleiter die Flucht fortsetzen konnten, überreichte Griselda ihnen ein üppiges Proviantpaket
     und einige Heilkräuter für Amelie, um eine Fehlgeburt zu verhindern.
    Dankbar nahm Struan das in Pergament verpackte Pulver entgegen.
    Johan hoffte verzweifelt darauf, Freya wenigstens ein letztes Mal sehen zu können, damit er sich von ihr verabschieden konnte.
    Wenig später erschienen drei schmale Gestalten in wärmenden, grauen Mänteln, deren übergezogene Kapuzen die Gesichter verdeckten.
     Johan empfand Erleichterung, als ihm das herauslodernde rote Haar bei einer der Frauen die Gewissheit gab, dass Freya sich
     unter ihnen befand.
    »Diese drei Schwestern werden Euch den Weg nach draußen weisen«, verkündete Griselda. »Die Strecke ist etwas mehr als eine
     viertel Meile lang und führt Euch direkt auf die Handelsstraße nach Sankt Mihiel. Der Ausgang liegt mitten im Wald und ist
     nur ganz wenigen Eingeweihten bekannt.«
    Pechfackeln wurden entzündet, und mit Hilfe eines rasch installierten Flaschenzuges wurde eine unauffällig in den Boden eingelassene
     Falltür in die Höhe gezogen. Eine sanft abfallende, steinerne Treppe führte in einen dunklen, breiten Gang, aus dem ihnen
     ein modriger Geruch entgegen wehte.
    »Es ist schon eine Weile her, seit der Tunnel das letzte Mal benutzt wurde«, erklärte Griselda entschuldigend.
    »Denkt ihr nicht, wir können den Weg auch alleine finden?« Gero sah die Vorsteherin der Beginen fragend an. Er wollte den
     Frauen nicht noch mehr Umstände bereiten als unbedingt notwendig.
    »Mit der Eskorte »antwortete Griselda, »können wir sicher sein, dass Ihr den Ausgang unbeschadet erreicht habt und Eure Flucht
     unentdeckt geblieben ist. Nur für den Fall, dass die königlichen Soldaten |161| eine Vermutung hegen, die sie nicht beweisen können und uns das Gegenteil weismachen wollen, um uns zu einem Zugeständnis
     zu verführen.«
    Gero nickte, und Johan atmete erleichtert auf. Er durfte also noch eine Weile die Gesellschaft von Freya genießen.
    Vom Hof her war ein donnerndes Poltern zu hören. Dann schlugen die Hunde an und begannen bedrohlich loszukläffen.
    »Aufmachen, Miliz!«, brüllte eine Männerstimme.
    »Los, los, los …!«, drängte Griselda und unterstrich ihre Forderung, indem sie mit den Armen ruderte, als ob sie die Flüchtenden
     und ihre Pferde wie eine Schar Gänse vor sich herscheuchen wollte.
    »Windrud, Alheydis!«, rief sie zwei Schwestern zu. »Geht und sorgt dafür, dass man die Soldaten nicht hinein lässt, bevor
     wir das Tor zum Gewölbegang geschlossen haben und wieder Kühe darauf stehen!«
    Der geheime Gang war zu niedrig, als dass irgendjemand hätte aufsitzen können.
    Struan trug Amelie auf seinem Rücken, weil sie zum Laufen zu schwach war. Vertrauensvoll schmiegte sie ihre Wange an seine
     breiten Schultern. Trotzdem war ihr die Furcht anzumerken, als das schwere Falltor heruntergelassen wurde und sie und die
     anderen unvermittelt in die Finsternis entließ. Die spärlich von Fackeln beleuchtete Umgebung kam ihr vor wie ein schauriges
     Grab.
    Vorneweg gingen zwei der Beginenschwestern und leuchteten den Weg aus, gefolgt von Gero, der an einer Hand zwei hintereinander
     gebundene Rösser

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