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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Gottes Angesicht zur Gemahlin nehmen würde, sobald es ihm gelungen war, ehrenhaft aus dem
     Orden entlassen zu werden.
    Als Gero den seiner Meinung nach kürzesten Weg zum Kloster Hemmenrode einschlug, dämmerte es bereits. Mit einer gewissen Erleichterung
     stießen sie nach einem Ritt quer durch einen unwegsamen Wald auf den Zugang zu einer alten Handelsstraße, die direkt zu den
     Zisterziensern führen musste.
    Matthäus heftete sich mit seinem Flamländer dicht an die Flanken von Atlas, als der Weg in einen dunklen Tannenwald hineinführte.
     Auch Amelie suchte auf ihrer kleinen Stute ängstlich die Nähe von Struans Friesen.
    Im Gegensatz zu den übrigen Wäldern schlug man in diesem offenbar kein Holz. Ein Umstand, der Gero merkwürdig erschien. Schwach
     konnte er sich an einen Gebietsstreit erinnern, bei dem es um ein Waldstück gegangen war, um das sich mehrere Parteien gestritten
     hatten. Nach und nach hatten sich seltsame Gerüchte um den Wald gerankt. Was dazu führte, dass niemand aus der Umgebung freiwillig
     dorthin ging, geschweige denn, eine Axt an die verwitterten, uralten Bäume ansetzte. Der Ort sei verzaubert, und der Teufel
     habe darin sein Lager aufgeschlagen, hieß es unter den Einheimischen.
    Gero war klug genug, dieses Gerede als Unsinn zu betrachten. Sein Vater hatte immer die Meinung vertreten, das ganze Gewäsch
     sollte nur dazu beitragen, dass die ängstlichsten unter den Streithähnen ihr Ansinnen aufgaben und demjenigen das Land überließen,
     der weder Tod noch Teufel fürchtete.
    Ein leises Geräusch veranlasste Struan, der mit seinem schwarzen Hengst direkt hinter Matthäus her ritt, aufzuhorchen und
     die Zügel von Amelies Stute zu fassen.
    Hörte er Stimmen? Oder war das, was er soeben vernommen hatte, ein heiseres Flüstern? Aufmerksam hob er den Kopf.
    |177| Matthäus, der auch etwas gehört hatte, reagierte indes, indem er ängstlich seinen Lockenschopf zwischen die Schultern zog.
    Es waren tatsächlich Stimmen zu hören.
    »Gero«, zischte Johan. »Was ist das?«
    »Straßenräuber«, antwortete Gero tonlos und zog sein Schwert.
    Amelie stieß einen spitzen Schrei aus, so dass ihre Stute erschrak.
    Im nächsten Moment waren sie umzingelt. Gesindel, mindestens fünfzehn Gestalten und ausschließlich Männer. Fünf von ihnen
     voraus in einem Abstand von ungefähr hundert Fuß. Der Rest klebte an ihrer Hinterhand. Abgerissene Gestalten, bewaffnet mit
     Äxten und Schwertern, und es gab keinen Zweifel, worin deren mörderische Absicht bestand.
    Gero und seine Kameraden wussten aus Erfahrung, dass die Räuber sich nicht mit der Herausgabe von Geld und Gut zufrieden geben
     würden.
    In Zeiten, wo es durchaus möglich war, wegen eines gestohlenen Apfels am Galgen zu landen, war niemand so dumm, seinem Opfer
     das Leben zu lassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren es Lombarden, wie es sie in Trier und Umgebung zuhauf gab. Angelockt
     wurden die ungeliebten Einwanderer durch das schnelle Geld, welches entlang der Mosel und des Rheins zu verdienen war.
    Und wenn nicht auf ehrliche Weise, so damit, dass man unvorsichtige Kaufleute und alleinreisende Adlige überfiel.
    Einen Fuß vor den anderen setzend und die Schwerter zu einer Drohgebärde erhoben, kreisten sie Gero und seine Begleiter regelrecht
     ein.
    »Wir müssen versuchen, in den Wald auszubrechen«, zischte Gero, während er seine Widersacher nicht aus den Augen ließ. »Auf
     dem Weg kommen wir nicht an ihnen vorbei.«
    »Kümmere du dich um Mattes«, sagte Johan leise. »Ich halte Struan den Rücken frei, damit er Amelie in Sicherheit bringen kann.«
    »Mattes, halt dich fest!« Der Junge saß stocksteif auf seinem Pferd. Gero ergriff die Zügel des Flamländers und trat seinem
     Percheron sacht in die Flanken. Mit einem Satz preschte Atlas seitlich in die Büsche, und dem herrischen Flamländer blieb
     nichts weiter übrig, als zu folgen.
    |178| Damit gaben sie ihren Widersachern unbeabsichtigt das Signal zum Angriff.
    Struan, der ebenfalls sein Schwert gezückt hatte, gab Amelie ein paar hastige Anweisungen, bevor er den Versuch unternahm,
     mit ihr zusammen den Ring der Angreifer zu durchbrechen.
    Von beiden Seiten und mit heftigem Gebrüll rannten die Räuber hinter den Flüchtenden her. Eine zweite Horde stürzte sich mit
     Geschrei auf Johan, dessen riesiger Jütländer sich laut wiehernd auf die Hinterhand stellte und mit den Vorderhufen auf die
     herannahende Meute einschlug.
    Keiner der Räuber war in der

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