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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Sitalkes.“
    Überrascht sahen sich die Freunde an. Offensichtlich war der Priester schon im Bilde!
    „Was ist mit dem Hirten?“, fragte Kim harmlos.
    Theodorus warf ihr einen durchdringenden Blick zu, und schon bereute sie es, die Frage gestellt zu haben.
    „Er ist verschwunden“, sagte Theodorus bedrückt. „Und es geht das Gerücht in Delphi um, dass auch Sitalkes der Fluch getroffen hat!“
    „Aber warum sollte Apollon ihn mit einem Fluch belegen?“, wollte Leon wissen.
    Der Priester schaute zu Boden. „Fragt nicht weiter, sonst seid auch ihr in Gefahr. Ich warne euch! Es steht niemandem zu, den Willen der Götter zu hinterfragen.“
    Nach einem anstrengenden Tag hatte sich der Abend über den heiligen Bezirk gesenkt. Die Freunde hockten in ihrem Zimmer und spielten mit Kija Fußball. Leon hatte einige Wollfädenreste gefunden und daraus einen kleinen Ball gebastelt. Kija lauerte im Tor, dessen Pfosten aus zwei Sandalen bestanden. Nun versuchten Leon, Kim und Julian mit den Fingern, den Ball an der Katze vorbei ins Tor zu schnippen. Doch meistens war Kija schneller.
    Nach einiger Zeit stand Kim auf. „Was meint ihr: Wann sollen wir zum Steinbruch gehen?“
    „Ist es schon ganz dunkel?“, fragte Leon, dicht über den Ball gebeugt und Auge in Auge mit der zum Sprung bereiten Katze.
    Kim ging zum Fenster und schaute hinaus. „Ja, es ist absolut finster. Wir können …“ Sie brach den Satz ab, denn sie hatte jemanden gesehen, der zum Apollontempel huschte. Jetzt zog er das Tor auf und verschwand in der heiligen Stätte!
    „Was ist denn los?“, fragte Julian.
    „Da schleicht gerade jemand in den Tempel – ziemlich merkwürdig um diese Uhrzeit, findet ihr nicht?“, rief Kim aufgeregt.
    „Allerdings“, stimmte Julian ihr zu. „Hast du gesehen, wer es war?“
    „Nein, leider nicht“, gab Kim zu. „Aber wir wollten doch jetzt sowieso los. Wir wär’s mit einem Umweg über den Tempel?“
    „Einen Moment noch!“, rief Leon. Er kickte den Ball in die linke untere Ecke des Tors, doch Kija schnappte sich die Wollkugel mit einem eleganten Hechtsprung. Seufzend erhob sich Leon. „Gut, gehen wir. Aber wir müssen auf der Hut sein.“
    „Klar doch“, erwiderte Kim.
    Geduckt huschten die Freunde zum Tempel, dessen weiße Fassade kalt im Mondlicht schimmerte. Die Kinder schlichen in die Vorhalle und lauschten. Nichts war zu hören. Vorsichtig tasteten sie sich weiter in den Tempel hinein. Das Licht des ewigen Feuers warf zuckende Schatten an die Wand und ließ die goldene Statue des Apollon funkeln. Plötzlich stockte den Freunden der Atem: Neben dem Lorbeerbaum standen zwei Männer, die ihnen den Rücken zuwandten!
    Julian, Kim und Leon versteckten sich hinter Sä*ulen und starrten gebannt nach vorn. Jetzt gab der eine Mann dem anderen eine Schriftrolle und einen Geldbeutel. Anschließend wandte er sich abrupt ab und verschwand hinter dem Vorhang. Der andere Mann ließ den Geldbeutel unter seinem Himation verschwinden. Dann rollte er das Schriftstück auf und überflog den Inhalt. Anschließend steckte er es ein und ging ebenfalls zum Vorhang. Als er diesen zurückzog, fiel der Brief aus seinem Himation. Der Mann bemerkte es nicht und verschwand.

    Die Freunde warteten zwei Minuten, bis sie sich aus ihrer Deckung wagten.
    „Habt ihr erkannt, wer die Kerle waren?“, fragte Kim.
    „Nein“, flüsterte Leon. „Die haben uns ja die ganze Zeit den Rücken zugedreht. Androtion war aber wohl nicht dabei. Beide Männer waren dafür zu groß. Aber fest steht, dass hier etwas superfaul ist!“
    „Allerdings“, pflichtete Julian ihm bei. „Hier hat gerade Geld den Besitzer gewechselt, aber für was?“
    „Vielleicht gibt uns der Brief einen Anhaltspunkt“, hoffte Kim und hob ihn vom Boden auf. Dann breitete sie das Schreiben vor dem Feuer der Hestia aus.
    „Seltsam, das gibt doch überhaupt keinen Sinn“, murmelte Kim und las die erste Zeile laut vor: „Ni xy mm ab da ru sa wr ls …“ Sie brach ab und schaute ihre Freunde ratlos an.
    „Womöglich handelt es sich um eine Geheimschrift“, vermutete Julian.
    „Psst, seid mal still“, stieß Leon in diesem Augenblick hervor. Er deutete zum Vorhang. „Waren da gerade Schritte? Kommt da etwa jemand?“
    Entsetzt blickten seine Freunde ihn an. Dann sprangen die Kinder auf und hetzten aus dem Tempel.

Im Steinbruch

Im Steinbruch
    Außer Atem erreichten sie den Vorplatz des Tempels. Die Nacht war mild und friedlich.
    „Wollt ihr immer noch zum

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