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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Steinbruch?“, fragte Julian unsicher.
    Kim und Leon nickten, und so gab Julian sich geschlagen.
    „Aber wir müssen vorsichtig sein“, warnte er. „Das Ganze könnte schließlich auch eine Falle sein.“
    Nach einer kurzen, heimlichen Kletterpartie über den Baum an der Mauer erreichten sie den Weg, der zur Stadt führte.
    „Mich würde ja brennend interessieren, was in dieser Botschaft steht“, sagte Kim.
    „Mich auch“, entgegnete Julian. „Wir sollten sie uns noch einmal bei Tageslicht anschauen. Vielleicht werden wir dann schlauer daraus. Aber womöglich hilft uns auch die geheimnisvolle Person weiter, die sich mit uns treffen will.“
    „Eines scheint klar zu sein“, Leon runzelte die Stirn, „im Orakel wird betrogen. Warum sonst gibt jemand nachts im Tempel einem anderen Geld?“
    Kim blieb stehen. „Du meinst, die Priester werden bestochen?“
    Leon nickte.
    „Aber das Orakel wird von der Pythia gesprochen“, warf Kim ein. „Wenn wirklich Orakelsprüche verkauft würden, müsste man das Geld doch der Pythia geben.“
    Darauf hatte Leon keine Antwort.
    „Kommt weiter“, drängte Julian. „Sonst verpassen wir noch unseren mysteriösen Informanten.“
    Silbern glitzerte das Wasser des Pleistos im Mondlicht. Gemächlich floss es am Steinbruch vorbei, der sich terrassenförmig einen steilen Hang hinaufzog. Vor dem Steinbruch gingen die Freunde hinter einem dichten Ginsterbusch in Deckung.
    „Könnt ihr jemanden sehen?“, fragte Leon, der vergeblich in die Dunkelheit spähte.
    „Nein“, kam es leise zurück.
    „Dann sollten wir uns dort mal umsehen“, flüsterte Leon und schlich voran. Geduckt liefen sie auf das felsige Gelände und erreichten einen großen, flachen Stein. Auf diesem legten sie sich auf den Bauch und hatten jetzt eine gute Sicht auf die gesamte untere Terrasse des Steinbruchs.
    Diese war etwa zweihundert Meter lang und fünfzig Meter breit und, abgesehen von ein paar mächtigen Felsbrocken, weitgehend eben. Unschlüssig hielten die Freunde Ausschau nach einem weiteren nächtlichen Besucher. Aber niemand war zu sehen.
    Julian musterte die Umgebung. Es war garantiert eine entsetzliche Plackerei, im Steinbruch zu arbeiten. Bestimmt mussten hier Sklaven schuften und mühsam Felsbrocken aus dem Berg brechen. Steinmetze würden die Steine anschließend bearbeiten und sie nach und nach zu wunderschönen Tempeln zusammenfügen.
    Fünf Minuten vergingen, und jeder der drei Freunde hing seinen Gedanken nach. Kija hatte sich zusammengerollt. Doch die Katze schlief nicht, sondern suchte aufmerksam die Umgebung mit den Augen ab.
    „Vielleicht hat sich jemand einen Scherz mit uns erlaubt“, vermutete Julian düster.
    Kim lachte leise auf. „Sehr lustig! Nein, das glaube ich nicht. Die Sache ist viel zu ernst.“
    Leon stand auf. „Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, hier herumzuhängen. Ich lauf ein bisschen rum.“
    „Bleib lieber hier.“ Julian zog die Augenbrauen hoch. „Das könnte gefährlich werden!“ Nach wie vor befürchtete er, in eine Falle gelockt zu werden.
    Aber Leon winkte ab. „Ach was, hier ist doch niemand.“ Gemächlich streunte er über das Gelände und gelangte zu einem windschiefen Schuppen. Er zog die Tür auf. Im schwachen Mondlicht erkannte er ein paar kaputte Werkzeuge und einen Berg aus Lumpen. Spinnweben streiften seine nackten Arme. Leon war enttäuscht. Aber was hatte er erwartet? Dass der geheimnisvolle Unbekannte dort auf ihn wartete? So ein Quatsch!
    Leon wollte gerade wieder die Tür zuwerfen, als er innehielt. Hatte sich da unter den Lumpen etwas bewegt? Das längliche Ding da unter dem Stoff, war das etwa ein Fuß?
    Nein, nein, nein, sagte sich Leon. Er überwand seine Angst und machte einen Schritt auf den Lumpenhaufen zu. Wieder raschelte etwas. Jetzt lächelte Leon. Wahrscheinlich hatte er bloß eine Maus oder eine Ratte aufgeschreckt. Erleichtert verließ er den Schuppen, lehnte sich gegen die Tür und atmete ein paarmal tief durch. Ihn fröstelte trotz der warmen Nachtluft. Hoffentlich merkten die anderen nicht, dass er Angst gehabt hatte. Entschlossen ging er zu Kim und Julian zurück.
    Auf halber Strecke fiel ihm etwas am Boden auf. Es glitzerte schwach. Leon bückte sich und staunte: Er hatte ein Schmuckstück gefunden, das an einem Lederband hing! Das Schmuckstück zeigte einen stattlichen jungen Mann, der auf einer Leier spielte – Apollon. Aber was noch viel wichtiger war: Leon hatte es schon einmal gesehen, und zwar bei

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