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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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beitragen.“
    „Stimmt“, sagte Kim. „Außerdem würde uns Korobios garantiert rauswerfen, weil wir uns nachts weggeschlichen haben.“
    Und so beschlossen die Freunde, zunächst einmal nicht Alarm zu schlagen. Weit nach Mitternacht erreichten sie völlig erschöpft den Tempelbezirk.

Leons Trick

Leons Trick
    Am nächsten Morgen bollerte jemand grob an ihre Tür. Schlaftrunken schaute Leon nach, wer sie geweckt hatte.
    Androtion stand draußen und sagte mürrisch: „Ihr sollt umgehend ins Prytaneion kommen. Es gibt eine Versammlung der Priester.“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden.
    „Was haben wir bei einer Versammlung der Priester verloren?“, überlegte Leon laut. Ihm kam ein böser Verdacht. „Hat doch jemand bemerkt, dass wir vergangene Nacht im Steinbruch waren? Will man uns verhören?“
    „Gleich werden wir schlauer sein“, sagte Kim. „Wir haben keine Wahl. Lasst uns gehen, sonst gibt es Ärger, weil wir uns verspäten.“
    Korobios wanderte in der Mitte des Raumes auf und ab. Die Priester standen um ihn herum, während Kim, Leon, Julian und Kija im Hintergrund blieben.
    „Wieder habe ich eine schlechte Nachricht für euch, beim Apollon“, hob Korobios an. „Wie ihr seht, ist Theodorus nicht unter uns. Er scheint spurlos verschwunden zu sein.“
    Gemurmel wurde laut. Mit einer Handbewegung brachte Korobios die Priester zum Schweigen.
    „Hat irgendeiner von euch etwas beobachtet? Weiß jemand von euch, wo Theodorus ist?“, fragte Korobios schneidend.
    Niemand antwortete. Nun schritt Korobios die Reihe der Priester ab und sah jedem für ein paar Sekunden in die Augen. Die meisten Priester hielten dem Blick nicht lange stand und schauten zu Boden. Vor allem Androtion wirkte fahrig.
    Dann gelangte Korobios zu den Freunden – und auch sie bedachte er mit seinem forschenden Blick. Julian bildete sich ein, dass Korobios gerade ihn besonders intensiv musterte. Er schrumpfte unter den Augen des mächtigen Mannes.
    „Und du, mein Junge? Willst du mir vielleicht etwas sagen?“, fragte Korobios leise, fast schmeichelnd.
    Schüchtern blickte Julian auf und schüttelte den Kopf.
    Der Oberpriester nickte bedächtig und seufzte. „Wie schade, dass niemand etwas weiß oder gesehen hat. Dann sind wir ganz auf die Hopliten angewiesen. Sie suchen bereits nach Theodorus. Hoffentlich hat nicht auch er Apollon verärgert und wurde ein Opfer des Fluchs!“
    Ein Raunen ging durch die Reihe der Priester.
    „Wie ihr wisst, war Theodorus ein Vertrauter von Irini“, führte Korobios aus. „Er war so etwas wie ein väterlicher Freund für sie.“
    Die Freunde sahen sich überrascht an.
    „Ja, ich denke, dass Theodorus ihr besonders nahestand“, ergänzte der Oberpriester. Tiefe Sorgenfalten standen auf seiner Stirn. „Und nun frage ich mich, ob Theodorus ihr zu nahestand …“
    „Du meinst, er hat gewusst, dass Irini verliebt war“, vermutete Androtion schmallippig.
    Korobios nickte. „Ja, das ist immerhin gut möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Und wenn Theodorus Irinis Verrat an Apollon nicht verhinderte, wird Apollon auch ihn nicht geschont haben!“
    „Die Erinnyen haben Theodorus geholt“, wisperte Androtion höhnisch. „Und jetzt schmort er in der Welt der Finsternis!“
    „Und was ist mit uns?“, fragte ein anderer Priester furchtsam. „Wir sind eine Gemeinschaft von Priestern, jeder ist für den anderen verantwortlich …“
    Nun begannen alle durcheinanderzureden. Und diesmal gelang es Korobios nur mühsam, die Priester zu beruhigen.
    „Bleibt fest in eurem Glauben, so wird euch auch nichts geschehen“, sagte er. „Ich trage die Verantwortung für diesen heiligen Ort. Für euch, für Theodorus, für Irini …“
    „Du meinst, dass du der Nächste bist, den der Fluch trifft?“, stieß einer der Priester besorgt hervor.
    „Möglich“, entgegnete Korobios fest und straffte die Schultern. „Aber ich will mich gegebenenfalls der Verantwortung stellen. Das soll nicht eure Sorge sein. Konzentriert euch auf eure Aufgaben. Alles läuft weiter wie gehabt. Und bedenkt: Wir erwarten einen König. Es kann sein, dass Alexander noch heute Abend Delphi erreicht. Und ich will nicht, dass unser Gast von diesen Vorfällen etwas erfährt. Es würde unseren Tempel entscheidend schwächen. Und das will doch niemand von euch, oder?“
    Eilig schüttelten die Priester und die Freunde die Köpfe.
    Gegen Mittag gelang es Julian, Kim, Leon und Kija erneut, die Tempelanlage

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