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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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riesiger löwenähnlicher Wachmann um die Ecke. Er trug eine große Axt über der Schulter.
    „Schluck. Schätze doch nicht“, murmelte Valerie. Sie lächelte und winkte dem Mann. „Hallo. Wie geht’s denn so?“
    „Geht so“, erwiderte er und sah sie finster an. „Jeder darf zu dem Fest gehen, nur ich muss den Liebespiegel der Isis bewachen.“
    Sabrina verschluckte sich fast, und Valerie blieb vor Erstaunen wie angewurzelt stehen. Sabrina stieß mit ihr zusammen. Myron flog in die Luft und landete mit einem Knall auf dem Marmorboden.
    Er zerbrach in zwei Hälften.
    „Um Himmels Willen, Myron!“, rief Sabrina. Vorsichtig hob sie ihn auf, eine Hälfte in jeder Hand.
    „Leim“, keuchte er. „Leim.“
    „Was hast du gesagt?“, fragte Sabrina beide Hälften abwechselnd. „Der Wachmann ist verschwunden“, rief Valerie.
    „Oh nein“, stöhnte Sabrina.
    Schnell drückte sie die zwei Hälften von Myron zusammen. Sofort sagte er: „Hol mir ein bisschen Leim.“
    Sabrina nickte heftig. „Keine Sorge. Wir kriegen Leim.“
    Besorgt schaute sie auf. Auch Valerie war jetzt verschwunden.
    „Leim, Leim“, drängte Myron.
    Wieder ertönte der Gong. Plötzlich war der Flur voller Katzenmenschen. Alle trugen fantastische Gewänder. Ihre Augen waren schwarz umrandet. Sie tuschelten aufgeregt und stießen ab und zu ein Miau aus.
    „Ich gebe dieser Ehe zwei Wochen“, meinte ein gestreifter Katzenjunge.
    „Neun Tage“, antwortete ein anderer.
    „Oh Mann“, murmelte Sabrina. Sie und der Uschebti waren umringt von der Menge. Sie erhob die Stimme. „Entschuldigung. Hat irgendjemand ein bisschen Leim?“
    „Im Zimmer der Wachmänner müsste welcher sein“, sagte der gestreifte Junge. Er deutete nach links. „Ist nur einen Katzensprung von hier. Den Flur entlang und wenn du zu der goldenen Statue unserer Göttin kommst, halte dich links.“
    „Danke“, sagte Sabrina.
    „Mrrriau“, erwiderte er.
    Sabrina ging weiter, und schon bald stand sie vor einer Tür mit der Aufschrift Zutritt nur für Wachmänner.
    Myron stöhnte.
    Sabrina legte Myrons zwei Hälften zusammen, damit er sprechen konnte. „Bitte, frag nach Leim“, sagte er. „Ich habe rasende Kopfschmerzen.“
    Zaghaft klopfte sie an die Tür. „Hallo?“ rief sie. „Tut mir Leid, dass ich störe, aber...“
    Die Tür wurde aufgerissen. Eine Gestalt ihrer Größe – also etwas klein für einen Wachmann – stand vor ihr mit Lanze und Schild und steckte in einem knöchellangen weißen Baumwollgewand. Eine breite Schärpe bedeckte die untere Hälfte des Gesichts, der Hut war tief in die Stirn gezogen.
    Barsch sagte die Gestalt. „Was gibt’s?“
    „Wir suchen Leim“, meinte Sabrina atemlos. „Ich habe aus Versehen diesen kleinen Kerl zerbrochen und...“
    Der Wachmann beugte sich vor und zog die Baumwollschärpe ein wenig herunter.
    „Sabrina, ich bin’s, Valerie“, flüsterte sie.
    „Val, was machst du denn hier?“, flüsterte sie zurück.
    „Du errätst es nie.“ Valeries Augen strahlten. Sie trat einen Schritt zur Seite.
    Sabrina sah sich selbst, perfekt abgebildet in dem kunstvoll mit Katzen umrahmten Spiegel.
    „Der Liebespiegel der Isis“, keuchte Sabrina.
    Dann sah sie eine verschwommene Doppelgängerin von sich selbst hinter ihrem Spiegelbild. Das musste ihre magische Gestalt sein!
    „Val, wie bist du da dran gekommen?“, sagte sie aufgeregt. „Alles was wir tun müssen, ist...“
    „Genau genommen habe ich ihn noch nicht“, erwiderte Valerie.
    „Was macht dieses Mädchen hier“, hallte eine Stimme von den Wänden wider.
    Der stämmige, löwenähnliche Wachmann, den sie zuvor getroffen hatten, tauchte hinter Valerie auf. Er trug immer noch seine Waffe und sah noch genauso grimmig und ungeduldig aus.
    Valerie bedeckte schnell ihr Gesicht und räusperte sich. Sie sprach nun mit einer tiefen, männlich klingenden Stimme, so ähnlich wie Sabrina, als sie sich einmal für ein paar Tage in einen Jungen verwandelt hatte.
    „Sie sucht nach...“
    „Leim“, sagte Sabrina mit nervösem Grinsen. „Ich habe Salem-hoteps Uschebti fallen lassen, und ich will, dass er in guter Verfassung ist und in der Lage, Salem-hotep während des großen Festes zu bedienen.“
    „Hm.“ Der Wachmann wackelte mit dem Kopf. „Wenn die Göttin das wüsste, würde sie dir die Augen auskratzen.“
    Sabrina sah ihn ängstlich an. „Das wollen wir doch nicht, stimmt’s?“
    Der Wachmann knallte eine Hand auf Valeries Schulter. Die krümmte sich unter

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