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Das Raetsel von Flatey

Das Raetsel von Flatey

Titel: Das Raetsel von Flatey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viktor Arnar Ingólfsson
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Axt zur Hand und
hieb auf die Frauen ein, bis sie alle tot
waren.
    Die Antwort ist Freydís, und
der erste Buchstabe ist F.«
    Er sagte: »Hier setzt Gaston
auf Sigrid Tóstadóttir, die Königin von
Schweden.«
    Sie blätterte in dem Buch und
erwiderte: »Das kann auch sein. König Harald grenski kam
zum Hof von Königin Sigrid Tóstadóttir. Am
gleichen Abend fanden sich dort noch sechs andere Könige ein,
die alle um Sigrid freiten. Die Könige saßen in einer
alten Halle. Es fehlte nicht an stark berauschenden Getränken,
deswegen waren alle volltrunken, und die Wächter schliefen. In
derselben Nacht ließ Sigrid sie mit Feuer und Waffen
überfallen. Die Halle ging in Flammen auf und mit ihr die
sieben Könige, die sich darin befanden. Sigrid sagte, auf
diese Weise wollte sie es den Kleinkönigen verleiden, aus
anderen Ländern nach Schweden zu kommen und sie zu umwerben.
Dann wäre der richtige Buchstabe ein S ...«

Achtundzwanzig
    Bryngeir und Benni beobachteten, wie der Kasten mit der Leiche an
Bord des Postschiffs gebracht wurde. Bryngeir blieb in einiger
Entfernung stehen und ließ sich von Benni Näheres
über die Männer auf dem Kai
erzählen.
    »Der Gemeindevorsteher, der
Lehrer, der Küster und der Pfarrer«, erklärte
Benni. »Der Jüngste ist der Bevollmächtigte des
Bezirksamtmanns«, fügte er hinzu.
    »Wem gehören diese Boote
da?«, fragte Bryngeir und wies auf die Fischerbötchen,
die hinter dem Kai vertäut waren.
    »Die gehören Leuten, die
nicht hier leben, aber von hier aus zum Fischen ausfahren und den
Fang hier ins Gefrierhaus bringen«, antwortete Benni.
»Die haben aber nichts gefangen, und bestimmt werden sie
nicht mehr lange hier bleiben. Das schwarze Boot da gehört
Valdi von Endenkate. Das ist der, der den Toten auf Ketilsey
gefunden hat.«     
    »Und was für Boote waren
letztes Jahr im Herbst hier, als der Däne auf die Insel
kam?«
    »Meinst du hier am Kai?«,
fragte Benni zurück.
    »Ja.«
    »Im vorigen Herbst waren keine
Fremden zum Fischen hier.«
    »Haben dann gar keine Boote
hier gelegen?«
    »Höchstens das Boot von
Valdi. Den Winter über steht es aber in einem Bootsschuppen.
Ich kann mich bloß nicht erinnern, wann er letzten Herbst das
Boot an Land gezogen hat.«
    »Und mehr Boote gibt es nicht
auf der Insel?«
    »Doch, aber wenn es Herbst
wird, liegen sie alle in der Bucht auf der anderen Seite der Insel.
Dort kann man besser erkennen, ob ein Unwetter im Anmarsch
ist.«
    Als das Postschiff von der
Brücke ablegte und das Leichengefolge zurückkam, zog
Bryngeir Benni um die Ecke, und sie gingen rasch zum anderen Ende
des Gefrierhauses. Dort standen einige Holztonnen, hinter denen sie
sich versteckten, während die anderen vorbeizogen. Benni war
sehr verblüfft über diese Vorkehrungen, aber er fand es
spannend, ein bisschen herumzuspionieren, und fühlte sich
geschmeichelt, dass er einen so weltgewandten Mann begleiten
durfte.
    Aus ihrem Versteck heraus
beobachteten sie die fünf Männer, die auf der
Straße am Arzthaus vorbeigingen. Kormákur Kolk hatte
die Führung übernommen und zog den Handwagen hinter sich
her, dann folgten der Pfarrer und zum Schluss Grímur,
Kjartan und Högni.
    Bryngeir fragte Benni: »Falls
du dringend nach Stykkishólmur kommen müsstest und
nicht auf das Postschiff warten könntest, was würdest du
dann tun?«
    »Ich würde Papa bitten,
mir sein Boot zu leihen«, antwortete Benni, erwähnte
aber nicht, dass er mit Sicherheit nie die Erlaubnis bekommen
würde, mit dem Boot nach Stykkishólmur zu fahren. Die
Fahrt war viel zu lang, und er kannte sich mit den Schiffsrouten im
südlichen Teil des Fjordes nicht aus.
    »Aber was ist mit Fremden? Wie
kommen sie wieder zurück aufs Festland? Was müsste ich
tun, falls ich heute Abend noch aufs Festland
wollte?«
    Benni überlegte. Es fiel ihm
schwer sich vorzustellen, dass es jemand so eilig haben
könnte.
    »Es wäre natürlich
möglich, Papa dazu zu kriegen, dich nach
Brjánslækur zu bringen. Oder Sigurbjörn in
Svalbard oder vielleicht sogar den Kaufmann Ásmundur. Von
dort geht man ein Stück zu Fuß bis zu der Straße,
wo der Linienbus nach Ísafjörður vorbeikommt. Bei
günstiger Strömung kann man auch direkt im
Vatnsfjörður anlegen, von da aus braucht man nicht so weit
zu laufen.«
    Bryngeir wurde ungeduldig.
»Aber nach Stykkishólmur, mein
Junge?«
    »Ja, es ist vielleicht
möglich, jemanden dazu zu bewegen, einen nach
Stykkishólmur zu bringen, wenn das Wetter einigermaßen
ist. Es

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