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Das Rätsel

Titel: Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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meinte sie in gespielt vorwurfsvollem Ton. »So schlimm sehe ich nun auch wieder nicht aus.«
    Er lächelte, schüttelte den Kopf und lief in ihre ausgebreiteten Arme. »Nein, nein, ganz und gar nicht. Du siehst prächtig aus.«
    Sie umarmten sich, und Diana flüsterte ihrem Sohn die Wahrheit ins Ohr. »Es ist, als ob ich den Tod in den Knochen hätte.«
    Sie hielt ihn immer noch an den Armen, lehnte sich zurück und sah ihn sich genau an. Dann nahm sie ihre Hand von seinem Ellbogen und strich ihm über die Wange. »Mein wunderbarer Junge«, murmelte sie leise. »Du bist immer mein wunderbarer Junge gewesen. Es wird gut sein, sich in den kommenden Tagen daran zu erinnern.«
    Dann drehte sich Diana halb um und winkte Susan, die ein Stück zurückgeblieben war, mit einer stummen Geste, sie zu umarmen. »Und mein perfektes Mädchen«, seufzte sie. Ihr stand eine Träne im Augenwinkel.
    »Ach, Mutter«, entfuhr es Susan, fast im Ton eines Teenagers, dem Zuneigung peinlich war, obwohl sie sie in Wahrheit genoss.
    Diana trat zurück, zwang sich zu einem Lächeln und hielt alle anderen Emotionen auf Abstand. »Ich hasse das, was uns alle zusammengebracht hat«, stellte sie fest, »aber ich liebe es, dass wir drei beieinander sind.«
    Sie verharrten einen Moment, dann sah Jeffrey auf.
    »Es gibt Arbeit für mich«, entschuldigte er sich. »Wie hat …«
    Diana drückte ihm den Brief mit der Wegbeschreibung in die Hand. Susan sah ihm über die Schulter und las mit.
    »Ich hab mich an die Anweisungen gehalten. Es klang alles ganz harmlos, bis ich hier heraufkam und den armen Agenten Martin dort drüben in seinem Wagen fand. Er hatte sich erschossen, zumindest sieht es so aus. Ich bin nicht allzu nah herangegangen …«
    »Sonst hast du niemanden gesehen?«
    »Wenn du
ihn
meinst, nein …« Diana zögerte, dann fügte sie hinzu: »Aber ich hab ihn gespürt. Seine Gegenwart gespürt. Vielleicht auch gerochen. Ich hatte die ganze Zeit, die ich allein hier oben war, das Gefühl, beobachtet zu werden, aber natürlich war niemand da. Jedenfalls hätte ich nichts tun können, also habe ich die Polizei gerufen und dann auf eure Rückkehr gewartet. Ich muss sagen, alle sind sehr höflich gewesen. Besonders der leitende Agent …«
    Den Brief immer noch geöffnet in der Hand, drehte sich Jeffrey um und sah den Beamten, den er Manson nannte, neben dem Wagen von Detective Martin stehen und auf die Leiche starren.
    Susan las noch. »Das hat nie im Leben Agent Martin geschrieben«, stellte sie fest. »Das ist weder sein Stil noch seine Wortwahl. Zu geheimniskrämerisch, zu langatmig.« Sie zögerte. »Wir wissen, wer das geschrieben hat.«
    Jeffrey nickte.
    »Ich frage mich, wieso er wollte, dass ich hier raufkomme«, sagte Diana.
    »Vielleicht, weil du sehen solltest, wozu er fähig ist«, erwiderte Susan.
    Jeffrey nickte. »Susie, Mom, bleibt bitte in der Nähe, ichbrauche vielleicht eure Hilfe.« Dann ging er zu Agent Martins Wagen.
    Manson starrte konzentriert auf das blutbespritzte Glas, das unterhalb des Fahrerfensters über den Boden verstreut lag. Als er Jeffrey kommen sah, huschte ein schwaches Politikerlächeln über sein Gesicht. Dann griff er in die Tasche eines Sportmantels und zog ein Paar Latexhandschuhe heraus, die er Jeffrey in hohem Bogen zuwarf. »Hier. Jetzt kann ich dem berühmten Professor Tod bei seiner eigentlichen Arbeit zusehen.«
    Jeffrey fing die Handschuhe wortlos auf.
    »Natürlich gibt es offiziell nichts darüber zu berichten. Jedenfalls nicht viel«, fuhr Manson fort. »Wegen beruflicher Schwierigkeiten entmutigt, ohne den Halt einer Familie, wählte der zuverlässige und aufopferungsvolle Staatsdiener tragischerweise den Freitod. Selbst hier, wo so vieles wieder ins Lot kommt, können wir gegen Depressionen wenig tun. Es mag die übrigen von uns daran erinnern, wie glücklich wir uns schätzen dürfen …«
    »Er hat sich nicht das Leben genommen, das wissen Sie.«
    Manson schüttelte den Kopf. »Manchmal erfordert unsere Welt zwei unterschiedliche Interpretationen der Ereignisse. Natürlich liegt die eben zitierte nahe. Und dann gibt es noch die weniger offensichtliche. Die bleibt, wie soll ich sagen, eher privat? Unter uns.« Er sah zu den Leuten der Spurensicherung hinüber. »Die haben nur die Aufgabe, etwas zu untersuchen, das ihnen für die Ermittlungen wichtig erscheint. Ansonsten ist das hier ein Selbstmord und wird von der Staatssicherheit auch als solcher behandelt. Tragisch.«
    Manson trat vom

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