Das Ratsel eines Mordes (German Edition)
Ich hab dich zwei Sachen zu fragen. Erstens
bräuchte ich die genaue Uhrzeit, als der Anruf von Gianna
Venturi auf der 110 einging. Zweitens, müsste jemand umgehend
bei der Technischen Assistenzstelle vorbeigehen. Ich habe mit Herrn
Zelori gesprochen und 4 Kameras bestellt, die bereits zur Abholung
bereit liegen.”.
“ Ok
Herr Kommissar, aber...”.
“ Dann
ruf Parisi an und lass dir sagen, wo genau sich die Baracke befindet,
die er vor einigen Tagen besucht hat. Besser noch, ihr geht gemeinsam
hin und bringt dort die Kameras an. Aber führt die Arbeit so
aus, dass die ganze Zone abgedeckt ist. Versucht euch so wenig Zeit
wie möglich auf dem Grundstück aufzuhalten.”.
“ Ich
habe verstanden, ist noch was zu tun?”.
“ Da
wäre noch eine Sache. Erfragen sie beim Hausarzt von Franco
Venturi die genaue Todeszeit.”.
“ Wir
gehen sofort an die Arbeit. Ich berichte ihnen später über
den Verlauf.”.
“ Danke.
Bis später.”.
Circa zwei Stunden
später, waren die Inspektoren Parisi und Di Girolamo als
Elektriker bekleidet, auf dem kleinen Weinberg in der Nähe von
Frascati tätig.
Die erste Kamera
wurde im Inneren der Hütte in der Küche angebracht. Die
Zweite auf der Rückseite, dort wo der Spion gestanden hatte. Das
dritte Gerät wurde auf einer Weinrebe installiert, die sich
gegenüber der Hüttentüre befand. Das noch verbleibende
Gerät, wurde in der Nähe des Eingangstores angebracht,
welches auch ein geraumes Stück der Zufahrt abdeckte. Nun waren
sämtliche Perspektiven gesichert und es hieß nur noch
abwarten.
Es war früher
Nachmittag. Vincent und Arianna waren damit beschäftigt, das
Gästezimmer für Gianna fertigzustellen. Ihre Ankunft war
für den nächsten Tag vorgesehen.
Arianna entging der
abwesende Blick ihres Mannes nicht. Sie kannte ihn nur zu gut und
wusste, dass die Suppe am Dampfen war. Geduldig wartete sie auf seine
Gesprächsbereitschaft. Er hing jedoch weiterhin seinen Gedanken
nach und wägte gerade ab, ob er Gianna bereits von der
veränderten Sachlage in Kenntnis setzen sollte. Oder war es doch
besser, noch abzuwarten…
Mühsam
versuchte er einen klaren Kopf zu behalten. Alles hatte mit einem
Anruf von Gianna im Kommissariat seinen Lauf genommen. Ihre Suche um
Unterstützung, hatte bei ihm Zweifel aufkommen lassen. Aus
reiner Neugierde fing er an, genauer zu recherchieren. Die Persönlichkeit des
Polizisten hatte sich durchgesetzt. Ob es nicht besser wäre, in
diesem Fall als Freund zur Seite zu stehen und den Beruf außen
vor zu lassen?
Seine Gedankengänge
wurden von einem Telefongespräch mit Inspektor Parisi
unterbrochen. Er teilte mit, dass der Anruf auf die 110 um 16.33 Uhr
einging. Ebenso hatte er in Erfahrung gebracht, dass der Zeitpunkt
des Todes von Franco Venturi zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr lag.
21.
Mai
Germano wartete
gerade auf seine Bekannte Gianna. Die Ankunft war für 10 Uhr
vormittags vorgesehen.
Aufgrund der vielen
verwinkelten Küstenstraßen, die für einen
Neuankömmling nur äußerst schwer voneinander zu
unterscheiden sind, hatten sie am Ende der großen
Zubringerstraße einen Treffpunkt vereinbart.
Er parkte seinen
Wagen gut sichtbar in einer Einbuchtung und widmete sich der
Morgenzeitung.
Nach gut 10 Minuten
vernahm er das Hupen eines Autos und hob den Kopf. Gianna war
angekommen. Sie winkten sich kurz zu und ohne Umschweifen startete
der Kommissar den Motor. Sie hatten nur ein kurzes Stück Weg
zurückzulegen und schon bald waren sie am Ferienhaus der Familie
Germano angekommen. Gianna blickte sich begeistert um.
“ Es
ist wirklich wundervoll hier!”.
“ Ich
weiß, deshalb hab ich auch ausgerechnet hier das Haus gekauft“,
antwortete der Kommissar lächelnd.
“ Und
was mein Arianna dazu?”.
“ Ehrlich
gesagt war sie es, die sich als Erste in diesen kleinen Ort verliebt
hat. Vor einigen Jahren sind wir durch Zufall hier gelandet, …
Lass uns die Koffer ausladen, ich helf dir.”.
Arianna wartete
bereits an der Türschwelle auf sie. Das Frühstück war
vorbereitet und der Duft des Kaffees erfüllte das ganze Haus.
Gemütlich saßen sie auf der Terrasse zusammen und so
verfolg der Vormittag.
Dem Kommissar aber
war nur allzu gut bewusst, dass dieser Urlaub nun wirklich nicht mehr
als ein solcher diente. Er wartete nur auf die richtige Gelegenheit,
um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
Der passende Moment
ergab sich kurz vor dem Abendessen. Germano bat Gianna, ihn zum
Lebensmittelgeschäft, gleich
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