Das Ratsel eines Mordes (German Edition)
wissen, was ich gemacht habe?”.
“ Ich
weiß es bereits.”.
24.
Mai
An diesem Morgen war
Germano schon vor sieben Uhr im Büro. Er hatte vergangene Nacht
kaum Schlaf gefunden. Momentan hielt er seinen Schreibtisch im
Kommissariat, als den besten Aufenthaltsplatz.
Das Material der
Durchsuchung, die von den Kollegen Fiorini e Pennino geleitet wurde,
lag bereits vor. Bei den Akten waren auch einige veraltete
Notizbücher. In diesen war in regelmäßigen Abständen
verzeichnet, dass immer wieder kleinere Beträge ausbezahlt
wurden. Vermutlich betrafen diese Bargeldzahlungen etwaige
Schwarzarbeiten.
Der
Kommissar versuchte den ganzen Vormittag, wichtige Daten aus dem
gefundenen Material zu entziehen. Aber das einzige interessante war
ein Stück Papier, auf welchem mit ausgeschnittenen
Zeitungsbuchstaben geschrieben war: 'ICH HABE RICHTIG GESEHEN, WIR
TREFFEN UNS AM SAMSTAG UM 10 UHR, AN DER BAR
VENEZIA, DU WIRST MICH ERKENNEN'.
Wer hatte diesen
anonymen Zettel geschrieben und was hatte dieser jemand wohl gesehen?
Einen Einbruch? Einen Steuerbetrug? Einen Unfall? Oder vielleicht
hatte Venturi noch irgend welche andere Laster?
Bei
genauerer Beobachtung konnte man ganz klar erkennen, dass dieser
Zettel nicht mehr ganz neu war. Sicherlich waren schon ein paar Jahre
vergangen, seit dieser ' Brief ' ausgestellt wurde.
Die
Klarheit erreichte Germano, als er den Zettel gegen das Licht hielt.
Auf der Rückseite eines der aus der Zeitung ausgeschnittenen und
aufgeklebten Wörtern war eine Zahl zu sehen. Genau gesagt 'r z
2007' .
Nach einem kurzen Blick auf den Kalender konnte es sich nur um den
Monat März 2007 handeln. Das konnte nur bedeuten, dass die
Buchstaben von einer Tageszeitung aus dem Monat März 2007
entnommen wurden.
Exakt einen Monat
später, nachdem der Transport der Leiche Virga, von Rom nach
Mailand ausgeführt wurde.
Und wenn es
Venturi war, der etwas gesehen hatte? Vielleicht hatte er selbst
diesen Zeitungsausschnitt zusammengebastelt, aber nie abgeschickt.
Wer könnte der Empfänger gewesen sein? Oder hatte er
letztendlich auf einem anderen Weg, zur betreffenden Person Kontakt
aufgenommen?
Germanos
Gedankengänge wurden vom Telefon gestört.
“ Polizei,
Germano.”.
“ Hier
ist Silvestri. Spurenermittlung.”.
“ Guten
Morgen Doktor.”.
“ Guten
Morgen Kommissar. Ich habe Informationen, bezüglich der
Leiche.”.
“ Sprechen
sie.”.
“ Abgesehen
von ihrer Vermutung, dass er mit Blausäure vergiftet wurde, ist
noch eine wichtige Kleinigkeit hinzuzufügen. Der Alte ist nicht
sofort an der Vergiftung gestorben. Die Dosis war zu gering, um einen
sofortigen Tod zu verursachen. Das Herz war bereits geschwächt
von ein vorangegangenen Infarkt, der hat das Seine dazu getan. Was
den Rest betrifft, ist wenig zu sagen. Sie werden jedoch in Kürze
meinen Bericht erhalten.”.
“ Ich
danke ihnen vielmals Herr Doktor, auf Wiederhörn.”.
“ Schönen
Tag noch Kommissar, auf Wiederhörn.”.
Die Untersuchungen
des Körpers, des armen Venturi, ergaben keine anderen
Aufschlüsse mehr. Dies erleichterte die ganze Angelegenheit aber
nicht unbedingt.
Germano kam sogar
auf den Gedanken, dass der Alte Selbstmord begangen hatte. Er verwarf
ihn aber sofort wieder, hinsichtlich der unterschiedlichen
Fingerabdrücke auf den Gläsern.
Am selben
Nachmittag, berief Germano eine kleine Versammlung in seinem Büro
ein. Ohne großes Umschweifen, kam er auch sofort zum Thema.
“ Das
einzig interessante was ich in der Venturi-Akte gefunden habe, ist
dieser Zettel. Ich lass ihn jetzt durchgehen. Schaut ihn euch genau
an.“.
Während seine
Kollegen mit dem Lesen des Zeitungsausschnittes beschäftigt
waren, teilte Germano mit, was er herausgefunden hatte. Er brachte
ihnen auch seine Vermutungen nahe.
Inspektor Di
Girolamo leistete als Erster seinen Beitrag.
“ Meiner
Meinung nach wollte er jemanden erpressen. Vielleicht hatte Venturi
es auf denjenigen abgesehen, der den Dolch in den Sarg gelegt hatte.
Am Ende ist er unsicher geworden und hat das Schreiben für sich
behalten.”.
Inspektor Parisi war
da anderer Auffassung.
“ Meiner
Meinung nach war Venturi der Empfänger. Er hat es
vorsichtshalber aufbewahrt, für den Fall, dass ihm etwas
zustoßen würde. Was ja dann auch geschehen ist...”.
Germano stimmte der
Vermutung des Kollegen Parisi zu, welcher die Schilderung der
Begebenheiten in den Weinbergen aufnahm.
“ Als
ich vor einigen Tagen in der alten Baracke war, hatte ich
Gesellschaft.
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