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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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marschierten immer noch in dichten Reihen hinter ihm, die Schwerter kampfbereit. Aber dann blieb ihm fast das Herz stehen, als er sah, dass der Zauberer verschwunden war. Einen Augenblick lang erstarrte er vor Angst, doch dann entspannte er sich mit einem Seufzer der Erleichterung, als er nach oben schaute und erkannte, dass der Zauberer gut drei Schritt über ihnen schwebte, die Augen geschlossen und die Stirn in tiefe Falten gelegt, als konzentriere er sich auf ein Problem, das niemand außer ihm sah. Seine Hände schienen schwach zu leuchten, und jetzt erst merkte Rupert, dass die Gruppe von einem kleinen Lichtkreis umgeben war. Beruhigt sah er wieder nach vorn. Wenigstens war die Magie des alten Hexenmeisters zu etwas nütze .
    Die Burg kam beständig näher, in ihrem eigenen Fackelschein blass schimmernd wie ein gewaltiger Steingeist. Auf den Wehrgängen waren keine Wachposten zu sehen, aber die Zugbrücke war hochgezogen. Rupert grinste düster. Wenn sich die Dämonen je zu einem Überfall auf die Burg entschließen sollten, würden sie sich nicht die Mühe machen, die Zugbrücke zu benutzen, sondern an den Mauern hinaufklettern. Er erinnerte sich, wie er das letzte Mal in den verlassenen Burghof geritten war … er schüttelte wütend den Kopf. Er konnte doch nicht so weit gekommen sein, um jetzt zu spät zu kommen, das konnte nicht sein.
    Wo zur Hölle blieben die Dämonen? Worauf warteten sie?
    Die Burg lag dreihundert Schritt entfernt. Zweihundert. Hundert. Dann waren die Dämonen da.
    Rupert hatte kaum Zeit, das Schwert zu heben, ehe die Dämonen von allen Seiten auf ihn eindrangen, und dann war um ihn ein Durcheinander aus Metall, Blut und gierigen Klauen. Er schwang die Klinge in kurzen, wilden Bögen, durchtrennte mit sparsamen Hieben Dämonenfleisch, und der Geruch frischen Dämonenblut s verpestete die Luft. Sie kamen aus allen Richtungen; krumme, bucklige Kreaturen mit Tatzen und Fängen, mit Augen, in denen ständiger, nimmersatter Hunger stand. Die Erde wölbte sich unter Ruperts Füßen und riss langsam auf.
    Hunderte bleicher, schleimiger Tentakel schnellten aus den Spalten und tasteten mit grausiger Zielstrebigkeit nach den wild um sich schlagenden Männern. Rupert blickte in einen der Risse, während er ein zuckendes Tentakel durchschnitt; Hunderte von Mäulern mit nadelspitzen Zähnen geiferten ihm entgegen, und ein Riesenauge, größer als ein Wagenrad, verfolgte jede seiner Bewegungen. Rupert zuckte erschüttert zurück. Drei Tentakel wanden sich um einen Soldaten und zerfetzten ihn so schnell, dass der Mann nicht einmal Zeit zum Schreien fand. Ein Etwas mit Fittichen und pelzigen, dunklen Spinnenbeinen stieß auf einen Gardisten nieder, riss ihm den Hals auf und war im Dunkel verschwunden, noch ehe er zu Boden stürzte. Rupert war so fertig, dass er keine Schmerzen mehr empfand. Er lehnte sich mit dem Rücken an einen der knorrigen, abgestorbenen Bäume und schwang unbewusst das Schwert hin und her. Die Angreifer vor ihm waren so dicht gedrängt, dass er sie nicht verfehlen konnte.
    Noch mehr Dämonen tauchten auf, manche auf zwei Beinen, andere auf vier, wieder andere auf dem Bauch durch den Dreck rutschend. Im flackernden Lichtschein hatte Rupert den Eindruck, viele der Albtraumgestalten veränderten im Vorwärtsdrängen ihre Form und zerflossen wie nasser Lehm. Seltsam kränkliche Mischwesen aus Pflanzen und Insekten erhoben sich vor ihm und sanken zusammen, ekelerregende Monster, die in der Natur nie lebensfähig gewesen wären. Rupert kämpfte weiter. Für jede Kreatur, die unter seinem Schwert starb, kam eine Woge neuer Gegner.
    Ein großes Gewicht fiel auf ihn herab, und etwas Kaltes, Schuppiges schlang sich um seine Schultern, während klauenbewehrte, hagere Arme eifrig nach seinen Augen und seinem Hals tasteten. Rupert schrie in Todesangst und versuchte verzweifelt, das Ding mit der Linken abzuwehren.
    Der Ring der Dämonen schloss sich enger um ihn, und er hieb blindlings mit dem Schwert auf sie ein. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der grinsende, elongierte Kopf mit der langen Schnauze hinter ihm plötzlich zustieß, dann bohrten sich Hunderte nadelspitzer Zähne in seine linke Schulter. Er stöhnte, als die Kiefer zuschnappten, und ließ das Schwert fallen. Die Dämonen vor ihm versuchten, ihm an den Hals zu springen. Im nächsten Augenblick zischte ein grellweißer Blitz zwischen ihnen nieder, der sie in ein Häufchen Asche und verkohlter Gebeine verwandelte.
    Rupert torkelte

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