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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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legte nach kurzem Zögern das Schwert aufs Bett. „Wer immer das sein mag“, dachte er verärgert, „hat hoffentlich einen guten Grund f ür diese Störung. “ Er rieb sich die verklebten Augen und ging zögernd zu dem Schrank hinüber, der den Eingang versperrte. Draußen klopfte sein Besucher erneut mit Nachdruck.
    „Wer da?“, knurrte Rupert und streckte sich, bis seine Gelenke knackten.
    „Der Erste Ritter, Hoheit. Ihr werdet gebraucht.“
    „Seit wann?“, dachte Rupert sardonisch. Laut sagte er: „Gut. Wartet einen Augenblick!“
    Er stemmte die Schulter gegen den Schrank und rückte das schwere Möbelstück mühsam an seinen ursprünglichen Platz.
    Breite Streifen auf dem Teppich vor der Tür verrieten, wo der Schrank in der Nacht gestanden hatte. Rupert bückte sich und drehte den Teppich sorgfältig um. Wenn sich herumsprach, dass er seine Tür verbarrikadieren musste, ehe er sich schlafen legte, konnte er sich bei Hofe nicht mehr sehen lassen. Rupert schob den Riegel zurück und schloss in aller Ruhe auf. Was immer ihm der Erste Ritter zu sagen hatte, war vermutlich eine unangenehme Nachricht. Schließlich öffnete er die Tür und sah den ersten Krieger des Landes feindselig an.
    „Seid Ihr sicher, dass Eure Botschaft nicht warten konnte?“
    „Ich sehe, dass es Euch wieder besser geht, Hoheit.“
    Rupert starrte ihn an. Der Erste Ritter schüttelte betrübt den Kopf.
    „Ihr wollt doch nicht behaupten, Ihr wärt noch müde? Ihr habt fast vier Stunden geschlafen.“
    „Vier Stunden?“ Rupert sah sich nach einem schweren Gegenstand um, mit dem er dem Ersten Ritter den Schädel einschlagen konnte, gab den Gedanken aber wieder auf, weil die Durchführung zu viel Kraft gekostet hätte. Er lehnte sich müde gegen den Türstock und musterte den Ersten Ritter, der wie immer gelassen, ausgeruht und tatendurstig wirkte. „Heraus mit der Sprache, Herr Ritter! Was ist geschehen, während ich schlief?“
    „Leider nicht viel, Hoheit. Die Dämonen lauern immer noch jenseits des Burgwalls, während König John und der Erzmagier streiten, dass die Fetzen fliegen.“
    „Klasse“, brummte Rupert. „Echt klasse.“
    „Deshalb“, fuhr der Erste Ritter lässig fort, „fand ich, es könnte nicht schaden, wenn Ihr die Streithähne zur Vernunft brächtet.“
    „Was bringt Euch zu der Überzeugung, dass die beiden auf mich hören werden?“
    „Ihr wisst am besten über den Düsterwald Bescheid, Hoheit. Niemand hat ihn häufiger durchquert als Ihr, ohne auf der Strecke zu bleiben.“
    „Ja und?“
    „Ihr seid außerdem vermutlich das einzige Mitglied des Hofes, das nicht sein eigenes Süppchen kocht“, sagte der Erste Ritter.
    „Ich kann es ja mal versuchen“, meinte Rupert achselzuckend. Er ging zum Bett zurück und schnallte sein Schwert um. Er hatte es so lange getragen, dass er sich ohne das Gewicht an der Hüfte beinahe nackt vorkam. Alles in allem fühlte er sich nach den vier Stunden Schlaf doch besser. Seine linke Schulter war nicht mehr steif, und der frische Narbenwulst spannte kaum, wenn er den Arm bewegte. Die Abgespanntheit konnte er verdrängen; darin hatte er inzwischen Übung. Er fuhr sich mit den Fingern durch das wirre Haar, zog das Lederwams gerade und sah an sich herunter. Vier Stunden unruhigen Schlafs hatten seine blutverschmierte Kleid ung nicht sauberer gemacht. Einen Augenblick lang war Rupert versucht, rasch in ein paar Sachen zu schlüpfen, die der Hofetikette angemessen waren, aber dann dachte er: „Vergiss es. Wenn es dem Hof nicht passt – deren Pech.“ Er zog in aller Ruhe den Gürtel fest und trat auf den geduldig wartenden Ersten Ritter zu.
    „Gehen wir!“
    Die Mundwinkel des Ersten Ritters zuckten, als er einen Blick auf Ruperts furchteinflößendes Äußeres warf. „Ihr werdet Aufmerksamkeit erregen, Hoheit.“
    „Gut“, sagte Rupert und schritt durch die Tür.

    Prinz Rupert und der Erste Ritter blieben im Vorraum stehen und wechselten einen vielsagenden Blick. Obwohl die Doppeltür zur großen Halle fest geschlossen war, drang der Streit bis zu ihnen durch. Rupert schüttelte den Kopf, trat vor und stieß gebieterisch die Türflügel auf. Eine mächtige Klangwoge toste über ihn hinweg, während er auf der Schwelle stand und sich umsah – ein tierischer Lärm, der nackte Furcht und Wut verriet. Die Höflinge begriffen endlich, dass die lange Nacht bis zur Burg vorgedrungen war, und der Anblick der Finsternis trieb sie an den Rand des Wahnsinns. Die

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