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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wunderbare Nacht, Herr Zauberer.“
    „Ja.“
    „Ich glaube nicht, dass ich je fröhlicher war. John kehrt siegreich aus dem Grenzkrieg zurück, die Ernte war gut und ist sicher in den Scheunen, und mein bester Freund auf der Welt veranstaltet zu meinem Geburtstag ein herrliches Feuerwerk. Das ist fast zu viel des Schönen – und die Minnesänger spielen mein Lieblingslied. Kommt, tanzt mit mir, Herr Hexenmeister! Bitte.“
    „Ich ... weiß nicht, ob sich das f ür mich geziemt, Eleanor. Der Hof ...“
    „Dann tanzen wir eben auf dem Balkon. Nur wir zwei, ganz allein.“
    Ihr Parfüm machte ihn schwindlig, als sie tanzten, Hand in Hand, Wange an Wange, sich mit langsamen, anmutigen Schritten im Takt der leisen Musik wiegten.
    Er konnte sich nicht an ihre Augen erinnern.
    Der Erzmagier starrte die halb leere Flasche in seiner Hand an und verfluchte sich bitter dafür, dass er den Dunklen Turm verlassen hatte. Er hätte nie in die Waldburg zurückkehren sollen. In seinem Turm, verborgen vor dem Rest der Welt, mit seinem Alkohol und seiner Arbeit, war er sicher gewesen. Sicher vor seiner Vergangenheit, seinen Erinnerungen und den Dingen, die man von ihm erwartete. Er hätte nie heimkehren sollen.
    Er blickte über den Hof und nickte Rupert zu, der auf ihn zukam und sich zu ihm gesellte. Rupert warf einen Blick auf die Flasche in seiner Hand und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    „Ich weiß“, sagte der Erzmagier, „das passt Euch nicht. Aber Magier hin oder her, ich brauche etwas, das mir Mut macht.“ Er trank und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab. „Ich versichere Euch, ich bin nicht der allgewaltige Magier, für den mich die Leute halten. Es gibt keine richtigen Magier mehr. Jedenfalls keine mehr wie früher. Die Magie schwindet aus der Welt, und zwar unseretwegen.“
    „Unseretwegen?“, fragte Rupert.
    „Wegen des Menschen“, sagte der Erzmagier. „Alles wegen des Menschen. Seine Folgerichtigkeit und Vernunft werden der Magie Tod sein. Magie wirkt nach eigenen Gesetzen, und die scheren sich wenig um Ursache und Wirkung. Deshalb sind und waren alle großen Magier stets Exzentriker. Sie beherrschten ihr Fach, weil sie ebenso exzentrisch und widersprüchlich waren wie die Magie, die sie studierten. Die Hexerei besitzt durchaus Struktur und Logik, aber es ist keine Menschenlogik. Die Grundsätze, denen sie gehorcht, sind eher Abkommen und Übereinkünfte als Naturgesetze. Ich verwirre Euch, nicht wahr? Magie ist ein verwirrendes Geschäft. Jahr für Jahr gibt es weniger Menschen, die ihren Verstand so verbiegen können, dass sie die Magie beherrschen. Jahr für Jahr gibt es weniger Menschen, die verrückt genug sind, um die Magie zu begreifen, und mündig genug, um ihren Fallstricken zu entgehen.
    In nicht allzu langer Zeit wird die Magie aus dieser Welt verschwunden sein. Verdrängt von der Menschheit mit ihrem Hang zu Folgerichtigkeit, Vernunft und einfachen, leicht verständlichen Antworten. An die Stelle der Magie wird die Wissenschaft treten, und dann geht es uns höchstwahrscheinlich besser. Auf die Wissenschaft ist Verlass. Alles, was uns dabei verlorengeht, sind ein wenig Poesie, ein wenig Anmut ... und vielleicht ein wenig von den Wundern dieser Welt. Keine Drachen. Keine Einhörner. Keine Goblins oder Feen.“
    „Aber auch keine Dämonen mehr“, ergänzte Rupert.
    „Alles Schlechte hat sein Gutes.“ Der Erzmagier wollte erneut die Flasche ansetzen und senkte sie mit einem Achselzucken, als er Ruperts Blick sah. „So ironisch es klingt: Das Einzige, was die Magie am Leben erhalten könnte, ist der blaue Mond. Aber das wäre wilde Magie, und eine Welt unter der Herrschaft der wilden Magie hätte keinen Platz für die Menschen. Für wilde Magie gibt es weder Vernunft noch Logik, weder Abwägen noch Kontrolle, nichts außer schierer Macht. Die Macht, die Realität zu verändern. Wenn wir diese Schlacht gegen den Dämonenprinzen verlieren, Rupert, dann ist alles zu Ende. Dann wird sich der Düsterwald über die Welt ausbreiten, und außer den Dämonen wird nichts bleiben.
    Kein menschliche Leben zumindest. Manche Lebewesen werden auch den Düsterwald überdauern. Das ist immer so. Im Burggraben gibt es ein solches Wesen, tief unter dem Eis. Ein faszinierendes Ding.“
    „Das Burggrabenmonster“, sagte Rupert.
    „Nennt ihr es so?“, sagte der Zauberer und zog fragend die Augenbrauen hoch. „Es war mal ein Mensch, den ich verwandelt habe, vor langer Zeit.“
    „Ganz

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