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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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helfen.“
    „Geht mir aus dem Weg, Rupert!“
    „Wir sind auf seine Zauber angewiesen.“
    „Er hat versucht, mich zu ermorden!“
    „Ja“, sagte Rupert langsam, „und es wäre ihm wohl auch gelungen, wenn ich ihn nicht daran gehindert hätte. Aber selbst wenn Ihr jetzt tot und steif zu meinen Füßen läget, würde ich weiter mit ihm verhandeln. Er ist unsere Waffe gegen die Finsternis, die einzige Hoffnung auf Überleben, die der Wald hat, und das bedeutet, sein Leben wiegt mehr, als Eures oder meines je wiegen wird. Also steckt Euer Schwert weg, Herr Ritter! Das ist ein Befehl.“
    Der Erste Ritter murmelte etwas Unverständliches, schob sein Schwert in die Scheide und schoss wütende Blicke zu dem Zauberer hinüber, der an einem der weiter entfernten Tische stand, das Chaos durchwühlte und dazu ein leises Selbstgespräch führte.
    „Der Erzmagier war bereits ein alter Mann, als ich an den Hof kam“, sagte der Erste Ritter. „Er müsste weit über neunzig sein. Woher sollen wir wissen, ob er überhaupt noch die Kraft hat, uns gegen den Düsterwald beizustehen?“
    „Momentan habe ich die nicht“, erklärte der Zauberer, ohne sich umzudrehen. „Aber das wird sich noch ändern. Ah, da haben wir ’ s ja.“ Er hob einen Holzbecher an die Lippen, nippte behutsam an der schäumenden Flüssigkeit, die er enthielt, und schnitt eine Grimasse. „Irgendwann muss ich den Geschmack dieses Zeugs verbessern.“
    Er überwand seinen Ekel, trank eilends aus und stellte den Becher ab. Unvermittelt beugte er sich vor, presste beide Hände an die Brust und zitterte wie Espenlaub.
    Noch ehe er umkippen konnte, stand Rupert neben ihm und hielt ihn an den Schultern fest. Der Mann schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen; er war leicht wie eine Feder. Dann spürte Rupert ein Kribbeln im Nacken, als das Fleisch des Zauberers sich unter seinen Händen wand. Ungläubig beobachtete er, wie neue Muskelstränge die faltige Haut ausfüllten. Die Schultern wurden breiter, der krumme Rücken streckte sich, dass die Wirbel knirschten und knackten wie nasse Holzscheite im Feuer. Das ergraute Haar wurde dichter und dunkler. Der Erzmagier richtete sich mit einem tiefen Seufzer auf. Der dürftige Bart fiel ab, und darunter kam junge, vor Gesundheit strotzende Haut zum Vorschein.
    Tiefschwarzes Haar wallte ihm bis auf die Schultern, ein verwegener Schnurrbart zierte seine Oberlippe, und seine Statur hätte einem Dreißigjährigen alle Ehre gemacht.
    Als er Ruperts Verwirrung sah, grinste er.
    „Was nützen die schönsten Verwandlungskünste, wenn man für sich selbst nichts tun kann, nicht wahr, Bub?“
    Rupert nickte sprachlos.
    „Nun denn“, fuhr der Erzmagier geschäftig fort, „ich nehme an, Ihr seid wegen des Düsterwaldes gekommen.“
    „Das sagten wir Euch schon“, sagte Rupert.
    „Wirklich? Mein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es mal war. Ich habe mir vorgenommen, in dieser Richtung an mir zu arbeiten, aber leider vergesse ich es immer wieder. Also – unser Hauptproblem ist nicht der Düsterwald, sondern der Dämonenprinz.“
    „Darauf sind wir auch selbst gekommen“, sagte Rupert.
    Der Erzmagier starrte ihn mit einem durchdringenden Blick an. „Unterbrecht mich noch einmal, und ich verwandle Euch in ein Erdferkel! Klar?“
    Rupert nickte schweigend. Er wusste nicht, wie ein Erdferkel aussah, verspürte aber keine gesteigerte Lust, es im praktischen Versuch herauszufinden.
    „Der Dämonenprinz“, sagte der Erzmagier nachdenklich. „Das Böse in Menschengestalt, ungeboren, unbeseelt. Eines der Wesen, die zwischen den Welten auf der Lauer liegen. Seine Macht wächst, wenn der blaue Mond zunimmt. Wir müssen ihn besiegen, ehe der Mond voll ist … ehe die wilde Magie über das Land hereinbricht.“ Seine Stimme brach, und er ließ die Schultern hängen. Trotz seiner erneuerten Jugend wirkte er plötzlich kraftlos und müde. „Hört euch das an! Ich rede, als könnten wir den Dämonenprinzen bezwingen. Selbst in meiner besten Zeit war ich ihm unterlegen, und ich bin weit von meiner besten Zeit entfernt. Meine Macht beruht auf Hochmagie, aber der Düsterwald ist ein Werk der alten, wilden Magie.“
    „Wo liegt der Unterschied?“, fragte Rupert.
    Der Erzmagier lächelte düster. „Hochmagie ist beherrschbar. Wilde Magie dagegen erkennt keine höhere Macht als sich selbst an.“ Er unterbrach sich und zuckte die Achseln. „Ah, zur Hölle, ich weiß auch nicht, im Arsenal der Burg gibt es immer noch die

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