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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einer finanziellen Krise“, sagte der Drache.
    „Pleite“, sagte das Einhorn.
    „Vielleicht sollte ich mich auf eine weitere Queste begeben, wenn das hier vorbei ist“, sagte Rupert düster, „und nach dem Goldtopf am Ende des Regenbogens suchen.“
    „Dann kannst du zu Fuß gehen“, sagte das Einhorn.
    „Das Ende des Regenbogens“, sagte der Drache versonnen. „Das ist nicht nur eine Legende.“
    „Willst du damit sagen, es gibt diesen Ort tatsächlich?“, fragte Julia.
    Der Drache zögerte. „Manchmal.“
    „Wie finde ich ihn?“, erkundigte sich Rupert.
    „Gar nicht, er findet dich.“ Der Drache tat sich schwer, die richtigen Worte zu finden. „Das Ende des Regenbogens ist weniger ein Ort als ein Zustand. Wenn du ihn erreichst, kann dein Herzenswunsch in Erfüllung gehen, aber du erkennst ihn vielleicht nicht als solchen. Es gibt einen Zauber …“
    Sie erstarrten, als im Dunkeln ein Zweig knackte, und alle waren im Nu auf den Beinen. Rupert zog sein Schwert, und Julia holte einen gefährlich aussehenden Dolch aus dem Stiefel. Das Einhorn drängte sich dicht an den Drachen und scharrte mit den Hufen. Dann flackerten und erloschen die Fackeln am Rand der Lichtung eine nach der anderen, und die Finsternis rollte auf sie zu wie eine große Woge.
    „Sie haben uns wiedergefunden“, sagte Rupert.
    Eine Gestalt trat auf die Lichtung. Groß, spindeldürr und leichenblass kauerte sie jenseits des Feuerscheins. Die klauenbewehrten Hände zuckten unruhig. Schwach glimmende Augen starrten sie, ohne zu zwinkern, aus einem breiten Krötenschädel an. Während die Gruppe das Wesen entsetzt und fasziniert zugleich beobachtete, kamen weitere Dämonen aus dem Dunkel geschlichen, auf zwei Beinen, auf vier Pfoten oder auf dem Bauch auf der Erde kriechend. Das Licht der Flammen huschte rot über Krallen und Fänge. Keine der Kreaturen sah wie eine der anderen aus, aber allen haftete eine tiefe Ruchlosigkeit an, eine Finsternis der Seele. Rupert trat mit erhobenem Schwert vor, und der Krötendämon kam mit schnellen, wunderlichen Sprüngen auf ihn zu. Rupert ging mit einem Ausfallschritt in Duellposition und wich erst im letzten Augenblick zur Seite, so dass der Dämon an ihm vorbeischoss. Das Schwert beschrieb einen weiten Bogen und drang tief in den Rücken seines Widersachers. Dunkles Blut spritzte. Der Dämon fiel und wand sich lautlos am Boden, bis ihm das Einhorn mit einem gut gezielten Hufschlag den Rest gab. Die Umrisse der Beobachter wichen ins Dunkel zurück.
    „Wie stehen unsere Chancen?“, flüsterte Julia.
    „Schlecht“, gab Rupert zu, während er das Schwert hin- und herschwang. „Es sind zu viele.“
    „Aber wir haben einen Drachen“, widersprach Julia, „und jeder weiß, dass nur ein Held, der reinen Herzens ist, einen Drachen töten kann.“
    „Legenden“, sagte der Drache müde. „Ich bin alt. Älter, als du dir vorstellen kannst. Meine Augen lassen nach, im Winter tun mir die Knochen weh, und ich habe seit Jahren kein Feuer mehr gespien. Ich weiß nicht, ob ich das noch kann. Nein, Julia, Drachen sind ebenso wenig vor dem Tod gefeit wie alle anderen Lebewesen.“
    „Heißt das, wir haben keine Chance?“, fragte Julia leise.
    „Es gibt immer eine Chance“, sagte Rupert und hob sein Schwert.
    „So nicht“, sagte der Drache. „Du wirst auf dem Regenbogen wandeln müssen.“
    „Wovon redest du?“, blaffte Rupert, die Augen immer noch fest auf die lauernden Schatten zwischen den halb verfaulten Bäumen gerichtet.
    „Das Ende des Regenbogens. Ich kenne einen Zauberspruch, der dich geradewegs hinbringt. Wenn du stark genug bist. Jedem Menschen, der auf dem Regenbogen wandeln kann, geht sein Herzenswunsch in Erfüllung, was immer das sein mag.“
    „Probier den Zauber“, sagte Julia. „Ich will diesen Scheusalen auf keinen Fall lebend in die Hände fallen. Ich habe schlimme Geschichten gehört.“
    Rupert nickte grimmig. Auch er hatte schlimme Geschichten gehört.
    „Pass auf!“, gellte Julia. Rupert stieß seinen Schlachtruf aus und schwang sein Schwert beidhändig, als die Dämonen aus den Schatten des Düsterwaldes hervorbrachen. Die Klinge fuhr mit kurzen, wilden Bogenhieben in die Angreiferschar und mähte sie nieder wie überreifen Weizen. Blut spritzte, aber die Getroffenen gaben keinen Laut von sich. Nur stampfende Schritte und die dumpfen Hiebe des Schwertes durchbrachen die Stille des Düsterwaldes. Der Drache richtete sich zu seiner vollen Größe auf, krachte in die

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