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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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war, hat er mir das Leben zur Hölle gemacht. Einige Narben sind mir bis heute geblieben. Im Grunde ist er ein brutaler Ellenbogentyp und wird deshalb einen glänzenden König abgeben.“
    „Ein Durchschnittsprinz“, sagte Julia ernst, und Rupert musste grinsen.
    Der Hofstaat hatte inzwischen einigermaßen die Fassung wiedergewonnen. Ruperts Heimkehr allein hätte den Damen und Herren genug Klatsch für den Rest des Jahres geliefert, aber sein dramatischer Auftritt durch einen gesprengten Türrahmen sorgte für unerwartete Bereicherung des Gesprächsstoffs. Die Anwesenheit Julias und des Drachen heizte die Spekulationen an, allerdings wagte niemand, sich der Etikette gemäß mit dem Drachen oder der Prinzessin bekannt zu machen. Tatsächlich hatte sich eine lebhafte Diskussion entsponnen, wem von beiden man sich eher gefahrlos nähern könne. Die Tapfersten schlenderten gerade betont zwanglos heran, als die Anwesenden plötzlich entdecken mussten, was geschieht, wenn einem zehn Meter langen Drachen ein Wind entfährt. Die nächststehenden Höflinge traten den ungeordneten Rückzug an, fächelten verzweifelt mit parfümierten Taschentüchern und rissen die Fenster auf. Rupert und Julia sahen einander schicksalsergeben an. Offenbar einer dieser Tage, an denen alles danebenging.
    Der König war aufgesprungen , zornesrot im Gesicht. „Schafft diesen Drachen aus meinem Thronsaal! Bringt ihn weg, ehe er das noch einmal tut!“
    Der Drache tat es noch einmal. Rupert funkelte ihn an.
    „Muss das sein?“
    „Ja“, antwortete der Drache.
    „Machst du das nochmal?“
    „Möglich.“
    „Dann geh raus und such dir ein Plätzchen, wo es keinen stört, die Burg ist groß genug.“
    Der Drache zuckte gleichgültig die Achseln. „Mir zu stressig. Ich glaube, ich mache lieber ein Nickerchen.“ Er spreizte seine mächtigen Schwingen, so dass ein paar Höflinge entsetzt beiseite schlitterten, rollte sich dann mitten i n der großen Halle ein und legte das Kinn bequem auf den Schweif. Die großen, goldenen Augen schlossen sich, und bald darauf schnarchte er gleichmäßig, eine Donnerwolke mit Blähungen.
    „Ist dein Freund jetzt fertig?“, fragte der König eisig und lehnte sich auf seinem Thron zurück.
    „Ich hoffe es“, sagte Rupert. „Aber sprechen wir etwas leiser, man soll schlafende Drachen nicht wecken.“
    Der König seufzte und schüttelte den Kopf. „Tritt vor den Thron.“
    Rupert tat es, gefolgt von Julia. Der Astrologe stand zur Linken, Harald zur Rechten des Throns. Der König starrte Rupert eine Zeit lang stumm an.
    „Kannst du denn gar nichts zu meiner Zufriedenheit erledigen?“
    „Nicht viel, wie es scheint“, antwortete Rupert. „Entschuldige, dass ich einigermaßen heil von der Queste zurückkehre, aber Totsein ist so langweilig.“
    „Ich meinte das mit dem Drachen“, wandte der König ein.
    „Sicher“, sagte Rupert kühl. Der König hielt seinem Blick stand.
    „Es war das Beste so“, sagte er leise.
    „Du meinst, der Astrologe hielt es für das Beste.“
    Thomas Grey verneigte sich steif, aber seine hellblauen Augen glitzerten gefährlich. „Ich berate den König, so gut ich es vermag“, sagte er aalglatt, „und wir fanden, dass die eine oder andere Heldentat Ihrem Ansehen bei Hofe dienlich sein könnte. Ein Prinz, der einen Drachen getötet hat, ließe sich zumindest leichter vermählen.“
    Rupert grinste spöttisch. „Was ist los – ist der Markt immer noch mit Zweitgeborenen überschwemmt?“
    Grey wollte antworten, aber eine Geste des Königs, der mit gefurchter Stirn das Einhorn betrachtete, unterbrach ihn.
    „Was ist mit dem Horn des Einhorns?“
    „Es verlor es im Kampf.“
    „Unachtsam von ihm“, sagte Harald. Alle sahen ihn an, um zu sehen, ob er scherzte. Tat er aber nicht.
    „Harald“, sagte der König, „warum fängst du nicht an zu überlegen, was du zu deiner Trauung tragen willst. Du weißt, Diskutieren ist nicht deine Stärke.“
    „ Überlegen auch nicht“, murmelte Rupert.
    „Jedenfalls hätte er mehr Verstand bewiesen, als einen lebenden Drachen mit zurückzubringen“, blaffte König John. „Oder eine Prinzessin, die wir endlich los waren. Jetzt werden wir diese gottverdammte Ehe durchziehen müssen, sonst bricht der Herrscher des Hügelland es die diplomatischen Beziehungen zu uns ab.“
    „Ich heirate Harald nicht“, sagte Julia trotzig.
    „Du wirst tun, was ich dir befehle“, sagte König John, „oder du kannst bis zu deiner Hochzeit im

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