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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Ihr nicht so leicht täuschen. Jeder weiß, dass Ihr ein Feigling und Versager seid. Nun geht endlich und erzählt den Küchenmägden von Euren Abenteuern! Hier habt Ihr nichts verloren.“
    Rupert rammte Darius die Faust ins spöttisch feixende Gesicht. Ein bestürztes Raunen war zu hören, als Darius nach hinten in die Menge kippte und sich nicht mehr rührte. Ein Gardist traf Anstalten, Rupert in seine Schranken zu weisen. Julia trat ihm ins Gemächt. Als er sich krümmte, legte sie mit einem Genickschlag nach. Weitere Gardisten stürmten vor, und der Erste Ritter zog sein Schwert. Rupert und Julia stellten sich Rücken an Rücken und zogen ebenfalls ihre Schwerter. Einen Augenblick lang rührte sich niemand.
    „Glaubt Ihr, Ihr könnt es mit mir aufnehmen, mein Lieber?“, fragte der Erste Ritter leise.
    „Vielleicht“, sagte Rupert. „Ihr sagtet selbst, ich hätte mich verbessert, und Julia ist auch ziemlich gut mit dem Schwert. Wer weiß, mit ein wenig Glück …“
    „So viel Glück könnt Ihr gar nicht haben“, grinste der Erste Ritter und kam auf ihn zu. Seine Augen waren kalt, hart und todverheißend.
    „Genug!“, donnerte der König und sprang auf. „Erster Ritter, das Schwert weg. Das ist ein Befehl! Wachen, zurück auf eure Plätze; mir droht keine Gefahr.“
    Der Erste Ritter sah den König ruhig und ausdruckslos an, ehe er das Schwert in die Scheide schob. Die Wachen begaben sich zögernd an ihre Plätze, und der König ließ sich wieder in die Kissen seines Throns sinken.
    „Rupert, Julia, senkt eure Waffen!“, fuhr König John ruhig fort. Seine Blicke wanderten von Rupert zu Julia und wieder zurück. „Ihr steht unter meinem Schutz, und ihr habt mein Wort, dass euch an diesem Hof nichts zustoßen wird.“
    Julia sah Rupert an, der langsam nickte. Sie steckten die Schwerter weg, und alle entspannten sich ein wenig. Ein paar Höflinge scharten sich um den stöhnenden Fürsten Darius.
    „Bringt den Kriegsminister in seine Gemächer!“, befahl der König. Zwei Männer fassten Darius unter und schleppten ihn hinaus. Der König verbarg ein Lächeln hinter vorgehaltener Hand und lehnte sich zurück. „Also, Rupert …“
    „Nein, nein und nochmals nein“, sagte Rupert entschieden. „Ich werde kein Heer gegen die Dämonen in den Düsterwald führen, ich werde nicht an der Spitze einer diplomatischen Abordnung mit den Dämonen verhandeln und nein, ich besitze weder Pflicht- noch Ehrgefühl. Damit ist, glaube ich, alles gesagt.“
    Julia nickte.
    „Rupert, ich versichere dir …“, begann König John, aber Rupert unterbrach ihn, wohl wissend, dass er verloren war, wenn er sich jetzt auf Diskussionen einließ.
    „Vergiss es. Was immer du mir vorschlagen willst – die Antwort lautet nein! Ich habe meinen Beitrag geleistet; soll zur Abwechslung ein anderer seinen Kopf auf den Block legen.“
    „Rupert, wenn es einen anderen gäbe …“
    „Es gibt Harald.“
    Harald, der sich gelangweilt die Nägel poliert hatte, blickte auf und schüttelte den Kopf. „Ich werde hier gebraucht. Tut mir leid.“
    „Leck mich, Harald.“
    Es entstand eine Pause, in der alle taten, als hätten sie nichts gehört.
    „Rupert“, sagte der König bestimmt, „ich finde auch, dass du eine Erholung verdient hast. Leider ist die Aufgabe, die ich dir zugedacht habe, aber so dringend und wichtig, dass sie keinen Aufschub duldet. Morgen früh …“
    „Morgen früh“, kreischte Rupert. „Ich bin gerade erst zurückkommen! Das glaube ich nicht. Das glaube ich einfach nicht. Ich bin noch keine Stunde daheim, und schon versuchst du, mich wieder loszuwerden. Weshalb die gottverdammte Eile?“
    „Uns läuft die Zeit davon“, meldete sich Grey zu Wort. „Der blaue Mond geht auf.“
    Ein dumpfes Gemurmel lief durch die Reihen der Höflinge, während Rupert den Astrologen verständnislos anstarrte.
    „Wir hatten seit Jahrhunderten keinen blauen Mond mehr“, sagte Rupert langsam, dann erinnerte er sich dunkel, und sein Blick wurde starr. „Moment – einigen Legenden nach entstand der Düsterwald, als sich der blaue Mond das erste Mal am Himmel zeigte.“
    Grey nickte düster. „Einmal alle Jubeljahre herrscht die Magie über die Welt, die wilde Magie, die erschaffen und zerstören kann und stark genug ist, um die Realität zu verändern. Sie wird in der Nacht des blauen Vollmonds entfesselt. Uns bleiben noch sieben Monate bis zu dieser Nacht, sieben Monate, in denen wir eine Antwort auf die Finsternis finden

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