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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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getrennte Wege gehen würden. Atorian verhielt sich gegenüber Nordhalan noch immer reserviert, was diesem sichtlich naheging. Er nahm Darian auf die Seite und reichte ihm einen Stapel von vergilbten Papieren.
    »Das hier sind Notizen, welche ich gemacht habe, noch bevor ich mit dir in die andere Welt flüchten musste. Ich brachte sie in ein Versteck auf die Geisterinseln, und wie es aussieht, fand danach kein Treffen der Diomár mehr statt. Dies sind die Aufzeichnungen über deine Mutter und ihre Herkunft.« Das Gesicht des alten Zauberers wurde sehr ernst. »Wie ich herausfand, war eine Urahnin Adenas eine Zauberin, daher stammt vermutlich auch euer beider ungewöhnliches Talent, die Sprachen der meisten Völker zu verstehen.«
    »Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?«, fragte Darian entgeistert und starrte auf die Papiere.
    »Darian, ich habe einen Schwur geleistet! Die Diomár dürfen nur dokumentieren, nicht eingreifen. Außerdem hätte dies alles ohnehin niemals öffentlich werden dürfen, denn wegen ihrer Fähigkeiten hätte man Adena vermutlich den Status als Königin entzogen und Jarredh gezwungen, erneut zu heiraten. Auch dich hätte man nicht als König akzeptiert. Kein König von Northcliff darf zugleich Zauberer sein, denn dies würde eine zu große Macht bedeuten. Ich schwieg, um deine Mutter, die ich sehr schätzte, und auch dich zu schützen. Nun ist Atorian wieder aufgetaucht, aber dennoch sollten diese Dinge unser Geheimnis bleiben.«
    Zu verwirrt, um etwas darauf antworten zu können, nickte Darian lediglich und verstaute die Schriftstücke in seinem Bündel. Er nahm sich vor, diese irgendwann einmal in Ruhe und allein zu lesen. Ich bin nicht nur ein Nachfahre Arthurs, jetzt habe ich auch noch Zaubererblut in mir, das wird ja alles immer verrückter, dachte er.
    Endlich hatten die Umarmungen und guten Wünsche für die Weiterreise ein Ende genommen, und als Atorian etwas abseits neben Aramia stand, flüsterte er ihr zu: »Du wolltest nur nicht mit mir allein sein, gib es zu!«
    Empört öffnete sie den Mund zu einer Erwiderung, aber da war Darian auch schon bei ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter.
    »Dann auf nach Ilmor.«
    »Das wird sicher kein sehr angenehmer Aufenthalt«, murmelte sie düster.
    Zum Glück war die kleine Stadt Ilmor nur zwei Tagesreisen vom jetzigen Aufenthaltsort der Gefährten entfernt. Leichter Schneefall hatte eingesetzt, der den Marsch zwar nicht unbedingt angenehmer machte, ihn jedoch auch nicht wesentlich verzögerte. Die Gegend hier zeigte sich recht rau und unwirtlich und war von weniger Wald bedeckt als weiter im Norden. Auch in diesem Teil des Landes gab es viele Seen, die dank des kalten Wetters zum größten Teil zugefroren waren. Kobolde, Heidefeen und viele der anderen Elementarwesen hatten sich zurückgezogen, um in geschützten Ecken, Höhlen und Erdspalten Winterschlaf zu halten. Erst wenn der Frühling zurückkehrte, würden sie wieder erwachen.
    Als sie jedoch an einem langgezogenen, von einzelnen Weidenumsäumten Seeufer entlangwanderten, spritzte urplötzlich eine Wasserfontäne in die Höhe. Darian schreckte zurück und griff instinktiv nach seinem Schwert. Ein Wesen mit einem rundlichen Kopf und einem etwa fünfzehn Meter langen, gewundenen dunkelgrauen Körper erhob sich aus den Tiefen des nachtschwarzen Sees. Nur Augenblicke später war es wieder verschwunden. Während Darian mit offenem Mund stehen geblieben war, schienen seine Gefährten überhaupt nicht beeindruckt und gingen ungerührt weiter.
    »Darian, was ist denn?«, rief Tagilis ihm zu.
    »Habt … Habt ihr das nicht gesehen?« Aufgeregt deutete Darian auf den See, wo nur noch kleine Schaumkronen und Wellen davon kündeten, dass dieses gewaltige Tier sich soeben aus seinen Tiefen erhoben hatte.
    Rasch kam Tagilis zurückgelaufen und blickte ins Wasser. »Das war doch nur eine Seeschlange.«
    »Nur eine Seeschlange?« Darian lachte laut auf. »Das war Nessie! Das Ungeheuer von Loch Ness!«
    Der Halbelf musterte Darian, als hätte er nicht alle Sinne beisammen. »Das ist kein Ungeheuer, sondern eine harmlose Seeschlange, die von Algen lebt.«
    Auch Mia war stehen geblieben, kam nun lächelnd näher und stellte sich neben Darian. »Ich habe von diesem schottischen Mythos gehört, und ich konnte überhaupt nicht verstehen, weshalb das so etwas Besonderes sein soll. Gut, Seeschlangen – oder Seedrachen, wie viele sie nennen, auch wenn sie keine Verwandtschaft mit den

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