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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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verachtet.«
    Mit einem nervösen Kopfnicken versprach Darian aufzupassen, und sie vereinbarten, sich spätestens bei Einbruch der Dunkelheit an der ersten Taverne zu treffen. Ob sie sich ein Zimmer leisten sollten, würden sie später entscheiden, denn die Gasthäuser wirkten schon von außen nicht sehr einladend.
    Darian entschied sich für eine Taverne, über der ein Zwerg mit einem Bierkrug in der Hand prangte. Der Gastraum war kaum gefüllt und misstrauische Blicke trafen ihn. Die Gäste waren ausschließlich Zwerge, wie ihm jetzt auffiel, und der Wirt ein besonders grimmig dreinblickendes Exemplar.
    »Was willst du?«, knurrte er und bedachte seinen menschlichen Gast mit einem bösen Funkeln in seinen beinahe schwarzen Augen, die fast vollständig von buschigen Wimpern bedeckt wurden.
    »Einen Krug Bier, sofern das möglich ist. Außerdem wollte ich fragen …«
    »Wir beantworten keine Fragen.« Der Wirt warf seinen zwergischen Gästen einen Blick zu, woraufhin diese entschlossen nickten. Sie wirkten alle heruntergekommen, und viele von ihnen hatten bläulich-rote Nasen, vermutlich vom vielen Alkohol. Die Vertreter dieses Volkes, die Darian bisher kennengelernt hatte, waren ihm sehr viel gepflegter und deutlich umgänglicher begegnet.
    Ein Zwerg mit heiserer Stimme kam nun auf ihn zu. »Weißt du was, Junge, ich glaube, du warst noch nie in Ilmor. Wenn du keinen Ärger willst, geh lieber in die nächste Taverne, denn vermutlich wird bald Kardev auftauchen, und seitdem unser König getötet wurde, ist er auf Menschen noch weniger gut zu sprechen als sonst.«
    »Genau«, grummelte der Wirt, »ich verspüre wenig Lust dazu, meinen Schankraum schon wieder in Einzelteile zerlegt zu bekommen.«
    Da Darian Ärger vermeiden wollte und vermutete, dass er hier ohnehin nichts herausbekommen würde, verabschiedete er sich mit einem gemurmelten Gruß und ging hinaus in die Kälte. Aus den Augenwinkeln erkannte er rechts von sich eine gedrungene, sehr breite Gestalt, die auf die Taverne zueilte, zwei deutlich weniger beleibte Zwerge im Schlepptau. Nachdem Darian vermutete, dass dies dieser Kardev war, machte er schnell, dass er weiterkam, und öffnete die Tür zum nächstbesten Gasthaus.
    Hier herrschte deutlich mehr Betrieb, wenngleich die Gäste nicht minder abgerissen aussahen. Männer spielten Karten oder mit Würfeln, in der hintersten Ecke brach gerade eine Schlägerei aus, und der Wirt versuchte die Streithähne durch wütendes Brüllen dazu zu bewegen, sich draußen die Köpfe einzuschlagen.
    Nach kurzem Suchen setzte sich Darian an einen Tisch, von dem aus er die Tür im Blick behalten konnte, und an dem bereits zwei schlecht rasierte Männer saßen, die ihn misstrauisch musterten.
    »Seid ihr schon lange in der Stadt?«, begann er das Gespräch, woraufhin die beiden wortlos aufstanden und sich ans andere Ende des Raumes setzten.
    Darian rollte enttäuscht mit den Augen – das konnte ja heiter werden. Die Menschen, die sich hier in Ilmor trafen, waren anscheinend ein sehr spezielles Völkchen und Fremden gegenüber sehr abweisend. Er beobachtete die Gäste. Viele schienen sich zu kennen, hier und da sah er, wie heimlich Münzen getauscht wurden, für welche Art von Geschäften wollte er lieber nicht wissen. Bald bekam er mit, dass man sich seine Getränke offensichtlich an der Theke abholen musste, und daher stellte er sich an den überfüllten hölzernen Tresen neben einen uralten, hageren Mann, der ihn aus trüben Augen ansah.
    »Bestell nur keinen Morscôta«, lallte er, »die verfluchten Zwerge liefern immer nur ihren Abfall.«
    Diesen Rat beherzigend verlangte Darian nach einem dunklen Bier und stellte dem Alten, der offensichtlich der Einzige war, der mit ihm sprechen wollte, auch gleich eins hin. Dessen Augen begannen zu leuchten, aber als Darian vorsichtig fragte, ob er wisse, wo es in der Stadt Dunkelelfen gab, schüttelte er rasch den Kopf. »Mach nur keine Geschäfte mit denen.« Der Alte rülpste laut, dann schwankte er davon. »Ich muss mal pissen.« Er torkelte in die nächste Ecke, wo er sich ungeniert erleichterte.
    »Das ist ja widerlich«, murmelte Darian und traute seinen Augen nicht. Dann wandte er sich ab und rempelte dabei die Bedienung an, die sich an ihm vorbeidrängte, schwankte und beinahe hinfiel. Rasch fasste er sie an der Hüfte – und fing sich postwendend eine Ohrfeige ein. »Finger weg!«
    »Verzeihung, ich wollte doch nur …« Als er in die dunklen Augen sah, die unter einem

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