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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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wölfisches Grinsen. »Sag es ihm ruhig, er ist nur ein Grottenzwerg, und wenn er redet, werde ich ihn persönlich aufschlitzen.«
    Das kleine, schrumpelige Wesen verzog wütend den Mund, wich jedoch vorsichtshalber etwas zurück.
    Nacheinander zogen sich Bas’Akirs Begleiter ihre Kapuzen vom Kopf, und der Grottenzwerg, der sich nun als Grumsh vorstellte, musterte sie neugierig.
    »Menschen, nein wirklich, noch niemals zuvor habe ich einen Menschen gesehen«, plapperte er aufgeregt und holte ein altes, vergilbtes Buch hervor. Anschließend deutete er auf eine schlechte Zeichnung von einem bärtigen Mann. »Mein Großvater war einmal an der Oberfläche, und ein Mensch hat ihm das Leben gerettet.« Grumshs kleine, dunkle Augen sahen seine Gäste verwirrt an. »Was tut ihr hier unten?«
    »Wir suchen etwas – oder besser, jemanden«, erklärte Mia vorsichtig.
    »Einen Zauberer«, ergänzte Bas’Akir, wobei seine Stimme etwas verächtlich klang. »Vielleicht kennst du einen? Grottenzwerge stecken ihre Nasen doch überall hinein.«
    Grumsh zuckte jedoch nur ungerührt mit seinen knochigen Schultern. »Wenn, dann befindet sich der Zauberer sicher in Kyrâstin.«
    »Und genau dorthin wollten wir, als dieses Monstrum uns dazwischengekommen ist.« Darian blickte auf seinen Arm, dann auf die Tür, und grübelte darüber nach, wie knapp er und seine Freunde gerade dem Tod entgangen waren.
    »Ihr solltet den Gang nicht mehr benutzen, durch den ihr gekommen seid, denn die Mhortarras werden das Blut eures Gefährten noch eine ganze Weile wittern«, riet Grumsh, dann runzelte er die Stirn, blickte erst in sein Buch, dann auf seinen unerwarteten Besuch. »Ruht euch etwas aus, ich führe euch anschließend durch einen der Koboldgänge direkt ins Herz der Stadt. Mein Großvater hat einen Blutschwur geleistet. Da er von einem Menschen gerettet wurde, schwor er, dass er oder seine Nachfahren dies dem großen Volk der Oberfläche eines Tages vergelten sollten.«
    Nachdem die Gefährten einen kurzen Blick getauscht hatten, stimmten sie zu. Grumsh erwies sich überraschend gastfreundlich und gab ihnen von seiner zwar ungewöhnlich, jedoch nicht schlecht schmeckenden Suppe ab, die über einem kleinen Feuer in der Ecke hing. Während Bas’Akir sich weigerte, ’Zwergenfraß’ zu essen, waren seine Gefährten froh über die erste warme Mahlzeit seit langem – ohne dass sie allzu genau nachfragen wollten, was sich in dem Eintopf befand. Der alte Grottenzwerg erzählte von seinem Großvater, der ein Abenteurer gewesen war und das Unterreich viele Male verlassen hatte – sehr ungewöhnlich für seine Rasse. »Ich hab niemals das Licht der Sonne oder der Sterne gesehen.« Grumsh gähnte, wobei seine seltsame, pelzbesetzte Zunge sichtbar wurde. »Ich werde etwas ruhen, weckt mich, bevor die Moose zu glimmen beginnen.« Er schlurfte zum Ende der Höhle und krabbelte unter einige am Boden liegende Felle. Kurze Zeit später ertönten leise Schnarchgeräusche.
    Für Grumshs Gäste war nicht viel Platz in dem kleinen Raum. Bas’Akir streckte sich nahe der Tür aus, Atorian rückte einen hölzernen Tisch zur Seite und Mia und Darian ließen sich neben der erkalteten Feuerstelle nieder.
    Müde schlang Darian seine Arme um Mia und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Obwohl er erschöpft war, konnte er nicht einschlafen, und er bemerkte, dass es seiner Gefährtin ebenso erging.
    »Kannst du dir vorstellen, so wie Grumsh niemals das Tageslicht zu sehen?«, fragte er leise, um die anderen nicht zu wecken.
    »Nein, und obwohl ich vermute, dass es mir dank meines Erbes etwas weniger ausmacht als dir und Atorian, fühle ich mich hier, als läge eine tonnenschwere Last auf mir.«
    »Mir geht es genauso.« Darian blickte an die niedrige Decke und verdrängte rasch den Gedanken daran, dass er sich hier tief unter der Erde befand, unter Tonnen von Gestein. Denn wenn er länger darüber sinnierte, drohte ihn Panik zu ersticken. »Ich vermisse die Wälder, die weiten Ebenen und das Meer«, gab er sehnsüchtig zu und schloss die Augen. »Ich wünschte, ich könnte auf Menhir am Strand entlanggaloppieren.« Dann seufzte er sehr tief. »Und vor allem möchte ich Leána wiedersehen.«
    »Ich ebenfalls«, flüsterte Mia und küsste ihn zärtlich. »Aber sei versichert, ihr geht es gut auf der Nebelinsel.«

Kapitel 18
    Elfenmagie
    Federleichten, tanzenden Geistern gleich tanzten die Schneeflocken, vom frischen Westwind getrieben, lautlos zu Boden. Ihre Umhänge

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