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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Kopf und hob resigniert seine Hände. »Nun gut, sie haben versichert, sie würden uns helfen und wollen uns am Stein von Alahant treffen. Vielleicht ist dies ausreichend.«
    Torgal hob unsicher die Schultern. Er war Soldat und in die Belange von Zauberern konnte und wollte er sich nicht einmischen – schon gar nicht in die eines Zauberers, der Mitglied der Diomár gewesen war. »Wir sollten den Wald verlassen«, schlug Torgal vor, denn er fühlte sich hier überhaupt nicht wohl.
    Nordhalan nickte nachdenklich, wendete sein Pferd und ritt wieder hinaus auf die Lichtung, von der aus sie ins Elfenreich eingedrungen waren. Sofort löste sich eine schwere Last von Torgals Brust, und er atmete erleichtert auf. Bis die Dämmerung hereinbrach, ritten sie in Richtung des Rannocsees und schlugen dann ihr Lager im Schutze einiger hoher Felsen auf. Ein Lagerfeuer zu entzünden wagten sie nicht, denn es gab nur feuchtes Holz, und die Nacht war sternenklar. Jeder eventuelle Verfolger und ganz besonders Dunkelelfen würden sie über Meilen hinweg entdecken. Also wickelten sie sich in ihre Umhänge und die Decken, welche sie hinter ihre Sättel geschnallt hatten, und teilten ein bescheidenes Mahl aus geräuchertem Fleisch und hartem dunklen Brot, wobei sie stumm in die Nacht blickten.
    »Ich würde gerne wissen, ob Darian und sein Bruder schon Erfolg hatten«, brach Nordhalan schließlich die Stille.
    Torgal wagte sich gar nicht auszumalen, wie es im Reich der Dunkelelfen aussehen mochte, Hunderte Fuß unter der Erde, in alles verschlingender Dunkelheit, vermutlich bedrückender Enge und voller ungeahnter Risiken.
    »Ein gefahrvolles Unterfangen«, erwiderte er knapp.
    Im Licht der Sterne, das sich auf dem liegengebliebenen Schnee brach, konnte Torgal erkennen, wie Nordhalan ihn musterte.
    »In letzter Zeit sprecht Ihr kaum mit mir, Hauptmann Torgal.«
    »Ich bin kein Mann großer Worte.«
    »Nein, aber Ihr erscheint mir ungewohnt reserviert. Habe ich Euch irgendein Unrecht angetan?«
    Zuerst zögerte Torgal, denn es schien ihm vermessen, sich über einen mächtigen Mann wie den Zauberer ein Urteil zu erlauben, dann aber sprach er doch an, was ihm schon lange auf der Seele lag. »Weshalb habt Ihr verschwiegen, Mitglied der Diomár gewesen zu sein?«, fragte er herausfordernd. »Einem einfachen Mann wie mir hättet ihr es nicht erzählen müssen«, wiegelte er gleich darauf ab, »Prinz Atorian und sein Bruder hingegen hätten es erfahren müssen.«
    »Das ist es also«, seufzte Nordhalan, fuhr sich durch seinen dichten Bart und schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Ich war stets aufseiten der Northcliffbrüder«, versicherte er, »und ich denke, ich habe meine Loyalität schon mehrfach bewiesen.«
    »Sicher habt ihr dies«, räumte Torgal ein, »dennoch wart ihr Mitglied eines mächtigen Zaubererbundes, und ich frage mich …« Der alte Hauptmann zauderte, seine Gedanken auszusprechen, aber Nordhalan kam ihm ohnehin zuvor.
    »Ihr fragt Euch, ob ich nicht noch etwas geheim halte und ob die gefährliche Reise ins Unterreich nicht möglicherweise überflüssig ist. Vermutlich befürchtet Ihr, ich spiele mein eigenes, undurchsichtiges Spiel.«
    Verwundert über Nordhalans offene Worte zog Torgal die Augenbrauen zusammen.
    »Ihr seid Soldat, Torgal, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich bin ich das!«
    »Und Ihr musstet einen Eid ablegen.«
    »Worauf wollt Ihr hinaus, Nordhalan?«
    Jetzt sah der Zauberer ihn eindringlich an. »Ein Eid ist ein Eid, Torgal. Auch Ihr dient Darian und Atorian von Northcliff bedingungslos, so wie ihrem Vater zuvor. Hätte einer von ihnen von Euch verlangt, über bestimmte Dinge zu schweigen, hättet Ihr es getan, oder etwa nicht?«
    Dieser Einwand brachte Torgal ins Grübeln. In seinem langen Soldatenleben war er schon häufig gezwungen gewesen, über vertrauliche Dinge, die das Königshaus betrafen, zu schweigen. Lange Zeit hatte er Darian gedient, selbst als dessen Anordnungen unter dem Einfluss der Droge immer abstruser geworden waren. Daher nickte er nun bedächtig, musterte den Zauberer eine Weile und rief sich in Erinnerung, dass dieser Darian und Atorian bei ihrer Flucht aus dem Gefängnis von Rodgill geholfen hatte, ihnen auch sonst stets zur Seite gestanden hatte. Vermutlich waren seine Absichten doch ehrenhafter Art, und er hatte sich von Atorians überzogenem Misstrauen anstecken lassen .
    »Ihr habt Recht, Nordhalan«, gab er schließlich zu, »verzeiht mir meine unbedachten

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