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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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bestehen sollte, dass sie den Dunkelelfen mitnahmen, denn vermutlich waren ein paar Tage ohne ausreichendes Essen besser als ein möglicher Feind, der sie verfolgte, aber dann entschied er sich dagegen, denn Atorian wusste sicher, was er tat. Bas’Akir führte sie weiter voran, die Tunnel wurden etwas verworrener, und Darian war ganz froh darum, denn so würde Kaz’Ahbrac ihrer Fährte vielleicht nicht so rasch folgen können. Zudem hatte Bas’Akir nach einem Blick auf die Karte erklärt, es gäbe von hier aus mehrere Wege an die Oberfläche, und dies würde es etwaigen Verfolgern schwer machen. Sie entschieden sich für einen etwas verworren wirkenden Pfad, der sie nicht weit vom Rannocsee an die Oberfläche bringen würde. Vorsichtig setzten sie ihren Weg fort – doch schon nach kurzer Zeit konnten sie leise Geräusche vernehmen.
    Als sie erkannten, dass ihnen eine Gruppe von Dunkelelfen entgegenkam, hielten alle die Luft an. Drohend hallten die leisen Schritte in den Gängen wider.
    O nein, nicht schon wieder!, dachte Darian. Seine Hand klammerte sich um sein Schwert, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er wusste, dass sie gegen schätzungsweise fünfzehn Dunkelelfenkrieger nicht bestehen konnten.
    »Es sind Mhragâr-Krieger«, zischte Bas’Akir, dann senkte er den Kopf und machte den Kriegern respektvoll Platz. Seine Gefährten beeilten sich, es ihm gleichzutun.
    Darian konnte, abgesehen von den silbergrauen Umhängen, welche die Dunkelelfen trugen, keinen Unterschied zu den Còmhragâr feststellen. Auch diese Krieger marschierten diszipliniert, ihre Mienen waren ausdruckslos, an ihren Seiten hingen die üblichen schlanken, tödlichen Waffen. Laut Bas’Akir und Zir’Avan kämpften Mhragâr-Krieger etwas weniger gut als die Còmhragâr, trotzdem hätte Darian es auf keinen Kampf ankommen lassen mögen. Nach einem bangen Augenblick war der Spuk vorbei, und die Krieger hatten die Gefährten passiert, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Erleichtert atmeten sie aus und eilten weiter.
    Während einer kurzen Pause an einer kleinen Quelle, die aus dem Felsen sprudelte, beobachtete Darian seinen Bruder mit wachsender Besorgnis. Atorian sah blass aus, seine Stirn glitzerte vor Schweiß, und er schüttelte mehrfach seinen Arm, so als wäre dieser ihm eingeschlafen.
    »Was hast du?«
    »Nichts, ist schon gut«, versicherte Atorian, aber Darian glaubte ihm nicht.
    »Lass mich die Wunde ansehen.« Er begann die Stoffstreifen abzuwickeln, konnte allerdings keine Entzündung erkennen.
    »Der Arm fühlt sich nur etwas taub an, sonst fehlt mir nichts.«
    »Also gut«, entgegnete Darian nach einem prüfenden Blick in Atorians Augen. »Aber gib Bescheid, wenn es dir schlechter geht.«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    Darian antwortete nichts, stattdessen wickelte er den Verband wieder um die Wunde, und sofort eilte die Gruppe weiter. Alle drängte es, endlich die Oberfläche zu erreichen, und erfreulicherweise ging es Mia und Bas’Akir dank der Dunkelelfenmedizin schon wieder deutlich besser.
    Der dumpfe Klang ihrer raschen Schritte war das einzige Geräusch in den düsteren Gängen. Atorian hörte, wie sich seine Gefährten darüber unterhielten, was sie als Erstes tun wollten, wenn sie wieder im Freien waren. Allerdings fiel es ihm mit jedem Schritt schwerer, die Worte zu verstehen, und bald schon konnte er nicht einmal mehr mit seinen Freunden mithalten. Sein Atem ging rasselnd, er hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen, und seine Beine fühlten sich unendlich schwer und kraftlos an.
    Schließlich hielt er sich an einem Vorsprung fest und brachte ein mühsames: »Wartet« heraus.
    Darian, er war direkt vor ihm gelaufen, drehte sich ruckartig um und schaffte es gerade noch, ihn aufzufangen und sanft auf den Boden gleiten zu lassen, bevor ihm die Beine endgültig wegknickten.
    »Verdammt, ich wusste doch gleich, dass mit dir etwas nicht stimmt!«
    Vage bekam Atorian mit, wie sich seine Gefährten über ihn beugten, er sah Aramias besorgtes Gesicht, irgendjemand ließ ihm Wasser in den Mund laufen und klatschte ihm gegen die Wange.
    Atorian musste husten und bemerkte, wie sich seine Sinne ein wenig klärten. »Was ist denn los?«
    »Du bist gerade umgekippt.« Erneut schickte sich Darian an, den Verband zu wechseln.
    »Sieh mich an«, bat ihn Bas’Akir.
    »Was soll das?« Atorian wandte sich unwirsch ab, stellte allerdings dann erschrocken fest, dass er seinen Arm überhaupt nicht mehr spürte. Wie ein Fremdkörper hing er

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