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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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enttäuschen und rappelte sich, ein Stöhnen unterdrückend, wieder auf. Er hatte überall Prellungen, und sein linkes Knie tat höllisch weh, als er versuchte aufzutreten, aber offenbar war nichts gebrochen. Zunächst versuchte er, die Felswand wieder hinaufzuklettern, was ihm auch ein paar Meter weit gelang, doch dann wurde sie so schroff und glitschig, dass er aufgeben musste.
    Ganz ruhig, jetzt nicht die Nerven verlieren, sagte er zu sich selbst, während sein eigener rasender Pulsschlag unnatürlich laut in seinen Ohren rauschte. Schließlich begann er, den Grund der Höhle, in die er gestürzt war, mit den Händen zu ertasten. Nach einer Weile fand er sogar einen Gang, der bergauf führte und entschloss sich, diesen zu benutzen.
    Wenn ich diesen Gang hinaufsteige und mich bei nächster Gelegenheit links halte, müsste ich wieder den Hauptgang treffen.
    Erst nach einer ganzen Weile bemerkte Darian, dass er Bas’Akirs Trinkbeutel verloren hatte, entschloss sich dann aber, nicht zurückzugehen, da es mehr als ungewiss war, ob er diesen in der Dunkelheit fand. Ein kleines Rinnsal, das er mit der Hand ertastete, verschaffte ihm etwas Erfrischung, und er zwang sich, auch etwas Proviant zu essen. Erschrocken stellte er fest, dass sich seine Vorräte stark dem Ende zuneigten. Der Gang, durch den er gerade stolperte, war etwa drei Schritte breit, häufig jedoch so niedrig, dass er sich wiederholt den Kopf anstieß. Also ging er dazu über, die linke Hand an der Tunnelwand zu lassen, die rechte schützend über seinem Kopf. Sein verdrehtes Knie bereitete ihm Schwierigkeiten, dennoch lief er beharrlich bergauf. Doch so sehr er es auch hoffte, der ersehnte Seitengang nach links wollte einfach nicht auftauchen.
    Ein Stück noch, ein kleines Stück , sagte er sich wieder und wieder, aber am Ende stand er doch nur vor einer Mauer.
    »Nein!« Darian schlug mit seinen Händen gegen die Wand, trat mit dem Fuß dagegen und schrie, allen Mhortarras und Dunkelelfen zum Trotz, seine Verzweiflung hinaus.
    Am liebsten hätte er seine Finger in das Gestein gekrallt, die Felsen herausgerissen, doch es war zwecklos. Er fühlte sich wie lebendig begraben.
    Seine Schreie verhallten in den endlosen Gängen des Unterreichs – und am Ende riss sich Darian doch noch zusammen. Er tastete sich an der anderen Wand des Tunnels zurück und fand irgendwann eine Abzweigung nach rechts. Da er keine andere Wahl hatte, folgte er diesem Tunnel, der sich allerdings auch bald wieder in kleinere Seitengänge verzweigte. Darian hielt sich ein paar Mal nach links, landete mehrfach in Sackgassen und musste es sich irgendwann eingestehen – er hatte sich hoffnungslos verirrt.
    Darian hatte sein Zeitgefühl schon lange verloren und so wusste er nicht, dass schon fünfzehn Tage seit Bas’Akirs Tod vergangen waren. Zuerst hatte er noch hier und da ein Rinnsal entdeckt, unter das er seine aufgesprungenen Lippen halten konnte, aber dann verließ ihn das Glück, und in seinem Wasserbeutel befand sich nur noch ein kläglicher Rest. Sein Proviant war so gut wie aufgebraucht, und während ihn zu Anfang noch breiter werdende Gänge hatten enthusiastisch werden lassen, irrte er jetzt nur noch ohne wirkliche Hoffnung weiter. Die Zeitabstände in denen er mit Panikattacken zu kämpfen hatte, wurden immer kürzer. Tonnen von Gestein schienen auf seiner Brust zu liegen, drohten ihn zu ersticken, und nur ein winziger Funke Lebenswille ließ ihn doch jedes Mal wieder aufstehen und weiterstolpern.
    In einem dieser bangen Momente kam ihm etwas in den Sinn. Er griff an seinen Hals und spürte das kleine Ledersäckchen, das ihm vor langer Zeit das Elfenmädchen Lharina gegeben hatte. Hastig zog er es über den Kopf und öffnete es mit zitternden Fingern.
    In Geschichten findet der Held in ausweglosen Situationen immer unverhofft Hilfe, dachte er, griff blind in das Säckchen und holte etwas von dem sandartigen Material heraus. Nichts geschah. Insgeheim hatte er auf ein Wunder gehofft und erwartet, dass dieser Staub vielleicht leuchtete, ihm den Weg wies oder einen geheimnisvollen Geist zum Vorschein brachte, der ihn aus dieser dunklen Hölle befreite. Hysterisch lachend ließ er die feinen Körner zurückrieseln und warf das Säckchen enttäuscht zu Boden.
    »Ich bin kein verdammter Held, und ich bin in keiner verdammten Geschichte, es ist aus, ich bin verloren.« Er sackte auf den Boden, und unwillkürlich fanden seine Finger den kleinen Lederbeutel auf dem kalten Gestein

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