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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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brachten ihn nicht mehr dazu, aufzustehen.
    Irgendetwas Pelziges streifte seinen gesunden Arm, er hörte ein Knurren und gutturale Laute. Dann glaubte er, Augen in der Finsternis aufblitzen zu sehen.
    »Bald könnt ihr mich fressen«, murmelte er heiser und kaum hörbar. »Ihr braucht nicht mehr lange zu warten.« Seine Gedanken wurden träge, und er überlegte, wie ein Dahman oder Tiefengnom ihn wohl verspeisen würde. Er hoffte nur, dass sie ihre Opfer nicht bei lebendigem Leib auffraßen. Diese nicht vollkommen abwegige Überlegung erschreckte ihn jedoch derart, dass er es schaffte, schwach nach dem Eindringling zu schlagen.
    Die knurrenden Stimmen wurden lauter und drangen irgendwann zu Darian durch. Er glaubte sogar, einzelne Worte verstehen zu können.
    Ich habe gar nicht gewusst, dass Tiefengnome eine Sprache haben, wunderte er sich und lauschte instinktiv genauer.
    »Mensch … verletzt … warum?« Trotz seiner Gabe, fremde Sprachen verstehen zu können, war es nicht ganz einfach, Worte aus dem Gebrumme und Geknurre herauszufiltern.
    »Weg … versperrt … nicht durch …«, hörte er.
    »Könnt … ihr mir … helfen?«, keuchte er mühsam in der ihm unvertrauten Sprache, wenngleich er wenig Hoffnung hegte, dass man ihm wirklich behilflich sein würde.
    Das Brummeln und Knurren verstummte. Er spürte, wie sich mehrere Augen auf ihn richteten, dann begann erneut leises Getuschel, das er nicht verstand.
    Vielleicht können sie keine komplexen Sätze verstehen , dachte er und versuchte es erneut.
    »Hilfe, Oberfläche, Wasser«, flehte er und streckte seine Hand suchend aus. Als diese von einer sehr viel kleineren und sehr pelzigen ergriffen wurde, hielt er den Atem an.
    »Aufstehn«, knurrte eine Stimme, und Darian spürte, wie das kleine Wesen an ihm zog.
    Mühsam und schwankend kam er auf die Knie, ihm wurde schwindlig, und er presste ein »Wartet« auf Tiefengnomisch heraus. Nach einer für ihn unerträglich langen Zeit gelang es ihm tatsächlich aufzustehen. Erneut fasste ihn eine kleine, pelzige Hand am Finger, und er stolperte den brummenden und knurrenden Wesen hinterher.
    »Halt!«, kam irgendwann ein Befehl, gefolgt von »Runter!«
    Zunächst verstand Darian nicht, doch als gleich zwei Wesen an seiner Hand nach unten zerrten, ließ er sich auf die Knie sinken.
    »Rein.«
    Er ertastete eine niedrige Tunnelöffnung und zögerte, in den schmalen Gang zu kriechen, da er befürchtete, stecken zu bleiben. Dann aber wurde er von hinten angeschoben, und als er ganz unverhofft ein fahles Leuchten sah, konnte er sein Glück kaum fassen. Eine Weile lang war er völlig geblendet, und seine Augen tränten. Nachdem sich sein Blick langsam geklärt hatte, erkannte er eine große Tiefengnomfamilie. Es mussten vierzig oder fünfzig kleine, pelzige Wesen sein, und alle starrten ihn mit riesigen dunklen Augen an, die für ihre kleinen, mit bräunlich schwarzem Pelz besetzten Gesichter viel zu groß schienen. Eine Tiefengnomin, die zwei winzige Babys in einem Tuch vor sich her trug, zischte ihn drohend an.
    »Ich tue euch nichts«, versicherte er rasch.
    Spitze Zähne wurden gebleckt, daher besann er sich rasch und sagte: »Gefahr«, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf.
    Auch der für seine Rasse ungewöhnlich große Tiefengnom, der vor ihm stand, machte beruhigende Gesten, dann gab er Darian aus einer sehr kleinen Steinschale Wasser zu trinken. In diesem Augenblick hatte Darian das Gefühl, niemals etwas Köstlicheres getrunken zu haben. Hastig schüttete er das erlösende Nass in seine ausgedörrte Kehle und verschluckte sich dabei mehrfach. Nachdem er unter den prüfenden Blicken der Tiefengnome, die verteilt auf Vorsprüngen oder in kleinen Felsnischen saßen, fünf solche Schalen geleert hatte, fühlte er sich etwas besser. Doch nun ergriff der große Tiefengnom seinen Arm. Erst jetzt erinnerte sich Darian an den Biss, und ihm wurde übel, als er sich die Verletzung ansah. Sein gesamter Unterarm war bläulich schwarz verfärbt, und eine dicke Beule hatte sich gebildet, aus der gelber Eiter drang. Der Tiefengnom brummte einem seiner Kumpane etwas zu, und dieser brachte kurz darauf ein kurzes, schartiges Steinmesser.
    Er machte eine sehr eindeutige Handbewegung, und Darian musste schlucken. Zwar war er sich sicher, dass der Dahmanenbiss behandelt werden musste, aber ob ein nicht desinfiziertes Tiefengnommesser das Richtige war, wagte er zu bezweifeln.
    »Nein«, sagte er deshalb, aber bevor er es verhindern

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