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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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jungen Mann. »Gerade einmal dreißig Sommer hast du gesehen und schon ein Kind. Menschen sind ein merkwürdiges Volk!«
    Lachend stand Darian auf. »Das ist bei uns nicht sehr ungewöhnlich.«
    Die beiden gingen zurück, und Atorian, Mia und Nordhalan freuten sich, dass Edur Darian verziehen hatte. Dennoch machte sich Darian nichts vor: Ihm war durchaus bewusst, dass die Freundschaft, die ihn und Edur damals verbunden hatte, erst wieder langsam wachsen musste.
    Nun beredete der junge Zwerg mit Atorian, wie sie am besten auf die Dracheninsel reisen sollten.
    »Ich werde morgen aufbrechen und nach Redeban, Atene und Dimitan suchen«, erklärte Nordhalan ernst und fuhr sich durch seinen dichten Bart. »Ich hoffe sehr, dass sie sich uns anschließen.«
    »Atene soll Samukals Gefährtin gewesen sein«, wandte Darian düster ein, »sei vorsichtig mit ihr. Und Dimitan ist jetzt Hofzauberer auf der Burg, bei ihm wusste ich nie, auf wessen Seite er steht. Ich kann nicht ausschließen, dass er mit Fehenius im Bunde ist.«
    Nordhalan wiegte bedächtig den Kopf, dann schmunzelte er. »Atene war die Gefährtin vieler Zauberer. Aber ich werde wachsam sein, das verspreche ich. Wir treffen uns«, er dachte kurz nach, »zum übernächsten Vollmond am nördlichen Ufer des Rannocsees. Dort steht ein gespaltener Fels, und wenn ihr von dieser Landmarke aus in Richtung Osten lauft, stoßt ihr auf einen Buchenhain, in dem sich eine alte Hütte befindet. Dort warte ich auf euch.« Er sah Darian mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich hoffe, das gibt dir genügend Zeit, um deine Tochter zu sehen und Torgal aufzuspüren, Darian.«
    Während Horac bereits verkündete, das würde ›nix werden‹, wandte sich Darian an Mia. »Was meinst du?«
    »Sofern nichts Unvorhersehbares geschieht, müssten wir es schaffen.«
    Insgeheim machte sich Darian Sorgen wegen Torgal. Er fragte sich, ob der Hauptmann – sofern er ihn am Rannocsee überhaupt fand –, ihm ebenso leicht Glauben schenken würde, wie Edur es getan hatte.
    »Ich kann alles bestätigen«, flüsterte Mia ihm ins Ohr, die ihm seine Bedenken angesehen hatte.
    Darian lächelte zögernd, denn er war sich nicht sicher, ob Torgal einer Nebelhexe Glauben schenken würde. Dann wandte er sich an Nordhalan. »Aber du wirst ganz allein unterwegs sein. Was, wenn du erneut in einen Hinterhalt gerätst?«
    »Na hör mal!« Der Zauberer richtete sich stolz auf. »Denkst du etwa, ich bin ein alter Narr, der sich ständig überrumpeln lässt?«
    »Nein, natürlich nicht, aber …«
    Horac unterbrach die beiden. »Der junge Kerl hat Recht. Ihr solltet nicht allein reisen.« Der Zwerg grummelte etwas vor sich hin, dann sprang er auf und begann in seinen Sachen zu kramen. »Ich begleite Euch.«
    »Das ist sehr freundlich, aber wirklich nicht nötig, Meister Horac …«
    »Sonst wird das nix!«, fiel ihm Horac ins Wort und hielt triumphierend ein Bündel Kleider und einen gewaltigen geräucherten Schinken hoch.
    Während Nordhalan versuchte, den alten Zwerg auf höfliche Weise von seinem Vorhaben abzubringen, flüsterte Darian Mia zu: »Ich hoffe, er hat den Schinken mittlerweile bezahlt.«
    Mia kicherte und beobachtete belustigt, wie Nordhalan mit zunehmender Verzweiflung versuchte, sich aus der Affäre zu ziehen. Am Ende ließ sich der Zauberer breitschlagen, Edurs Onkel mitzunehmen, da dieser behauptete, er wüsste, wo sich der Zwergenmagier Revtan aufhielt.
    An einem kühlen, aber sonnigen Herbsttag verabschiedeten sich die Gefährten. Atorian brach mit Edur zur Dracheninsel auf, Nordhalan und Horac wollten in den Süden reisen, um im eigentlichen Hauptreich der Zwerge zunächst einmal Revtan zu suchen, bevor sie sich auf die Suche nach dem seit langem verschollenen Redeban machten. Auf Atene und Dimitan wollte Nordhalan nur im äußersten Notfall zurückgreifen. Währenddessen brannten Mia und Darian darauf, auf die Nebelinsel zurückzukehren.
    »Achtet gut auf euch«, ermahnte Nordhalan seine Freunde, »es ist nun schon Herbst, und der Winter hält manchmal früh Einzug in Albany.« Der alte Mann sah besorgt aus und umklammerte seinen Zauberstab so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Ich hoffe, es gelingt uns allen, den Treffpunkt zu erreichen, bevor der erste Schnee fällt.«
    Während Horac dies erwartungsgemäß bezweifelte, versicherten Edur und Atorian, sie würden sich beeilen, denn sie hatten die weiteste Strecke zurückzulegen.
    »Ich konnte zwei Ponys leihen«, erklärte Edur

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