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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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vervollständigt und es Nordhalan ermöglicht, starke Energieblitze auf seine Feinde zu schleudern. Außerdem hat er den Stab zuvor mit Wasser geweiht, und Wasser beherrscht Feuer.«
    Noch immer zweifelte Darian, aber nur Augenblicke später brachte Nordhalan mit einer Handbewegung das Feuer dazu, zu verlöschen und zog den Stab heraus. Darians Augen weiteten sich, als der alte Zauberer zu ihm kam und ihm mit sichtlichem Stolz den Stab entgegenhielt. Von den Runen und Zeichen war nun nichts mehr zu sehen, der Stock glänzte fahl im Licht der Sterne, die Oberfläche war glatt, das Holz dunkel gefärbt. Bevor Darian fragen konnte, was mit den magischen Zeichen geschehen war, wirbelte Nordhalan plötzlich herum, die Runen glühten silbrig wie der Mond auf, und kurz darauf schoss ein bläulicher Feuerstrahl aus der Spitze des Stabes, der das Lagerfeuer noch einmal aufleben ließ. Nordhalan nickte zufrieden und fuhr beinahe zärtlich über den Ebereschenstab.
    »Jetzt ist er ein Teil von mir.«
    »Danke, dass wir dabei sein durften, Nordhalan«, bemerkte Darian fasziniert, und der alte Zauberer nickte väterlich.
    »Es war mir eine Ehre, und dieses Erlebnis wird uns noch fester aneinanderbinden. Unser Zusammenhalt könnte noch von großer Bedeutung sein.«
    Nachdem Nordhalan verkündete, noch eine Weile allein am Feuer bleiben zu wollen, gingen Mia und Darian Hand in Hand durch die Nacht zurück zur Höhle. Wenn der Himmel aufriss und die dunklen Sturmwolken sich verzogen, erschien die Umgebung beinahe taghell. Als der halbe Mond plötzlich auf Mias Gesicht schien, blieb Darian stehen und sah sie völlig verzaubert an.
    »Was ist?«, wollte Mia ungeduldig wissen. »Mir ist kalt und ich sehne mich nach Horatas warmem Schaffell.«
    »Torgal und seine Männer haben immer von der Mondgöttin Eluana gesprochen.«
    Mia zog die Augenbrauen zusammen. »Ja, viele Menschen beten zu ihr, besonders die Fischer, da sie ihnen den Weg in der Nacht weist.«
    »Ich glaube, falls es sie wirklich gibt, hat sie dich auf eine ganz besondere Weise gesegnet.«
    Ein leises Lachen entstieg Mias Kehle. »Wie kommst du denn auf diesen Gedanken?«
    »Bei Nacht hast du etwas Einzigartiges an dir.« Darian umschlang sie mit seinen Armen, spürte jedoch, wie sie sich versteifte, und strich ihr daher eine Haarsträhne sanft aus der Stirn. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Das ist nur mein Dunkelelfenerbe, und weniger ein Segen als ein Fluch.«
    »Mia, ich liebe dich am Tage genauso wie in der Nacht, nur liegt im Licht der Sterne ein ganz spezieller Zauber auf dir. Wo auch immer er herkommt, sieh in ihm nicht nur das Schlechte!«
    Kurz runzelte sie unwillig die Stirn, dann entspannte sie sich, lehnte sich an ihn und sah gemeinsam mit Darian hinauf in den Sternenhimmel, der sich einer schimmernden Kuppel gleich über ihnen spannte. Darian schlang seinen Umhang um sie beide, und so standen sie eine lange Zeit in stummer Eintracht im Schutz eines Felsens, genossen die Wärme und Nähe des anderen, und Worte waren völlig überflüssig – denn was die Zukunft bringen würde, würde sich ohnehin erst später zeigen.
    Eines Tages kehrte endlich eine Gruppe junger Zwergenkrieger ins Dorf zurück. Horac schleifte den müden und abgekämpften Edur ohne eine Erklärung mit sich in die Höhle.
    »Verdammt, Onkel Horac«, schimpfte er, als er, klatschnass, mit einer Menge Blessuren und müden Beinen in der Höhle stand.
    Als sein Blick allerdings auf die Menschen fiel, hielt er inne, und nachdem er Darian erkannte, schnappte er lautstark nach Luft.
    »Was? Du? Aber du bist doch …« Er schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Ich habe doch gesehen, wie …« Perplex setzte sich der junge Zwerg mit den roten Haaren hin. Darian fiel auf, dass er merklich schmaler im Gesicht geworden war.
    Sein Onkel Horac drückte ihm einen Bierkrug in die Hand. »Trink das, dann werden wir dir alles erzählen.« Er betrachtete seinen Neffen kritisch. »Wie ging die Schlacht aus?«
    Edur trank von dem Bier, ohne Darian aus den Augen zu lassen.
    »Wir konnten die Goldmine nicht zurückerobern«, erzählte er traurig. »Aber das Schlimmste ist«, sein Blick wanderte herausfordernd zu Darian, »König Baldur wurde während der Schlacht getötet.«
    »Ohh jeeh, welch ein Verlust!«, schimpfte Horac und kratzte sich den struppigen Bart. »Wie konnte denn das geschehen?«
    Mit verwirrt gerunzelter Stirn deutete Edur auf Darian. »Er hat ihn getötet, aber … Das kann nicht sein …

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