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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Er kann unmöglich hier sein, denn …«
    »Was?«, wollte Darian wissen.
    »Du bist den wütenden Leibwachen Baldurs zum Opfer gefallen!«
    Alles war mehr als zu Samukals Zufriedenheit gelaufen. Die Goldmine war nun im Besitz von Northcliff, der Zwergenkönig tot und der vermeintliche Darian von den tobenden Zwergenberserkern in Stücke gehackt worden.
    Als die Schlacht zu Ende gewesen war, war Samukal selbst auf das Schlachtfeld getreten. Er hatte verkündet, er würde nun die Regentschaft über Northcliff übernehmen, da Fehenius leider überraschend verstorben sei. In Wirklichkeit hatte Samukal seinen Halbbruder jedoch ohne großes Bedauern zu Edvan ins Gefängnis gesteckt. Natürlich hätte er ihn auch töten können, aber da er sein Halbbruder war, hatte es ihm letztendlich doch widerstrebt. Im Nachhinein bereitete ihm dies nun Unbehagen. Manchmal überlegte er, ob er langsam alt wurde, denn ähnliche Skrupel hatte er früher nicht verspürt.
    Samukal ließ nun im ganzen Land verkünden, er selbst, das Oberhaupt der menschlichen Zauberergilde, würde über den Erben von Northcliff, den kleinen Kayne, wachen und seine Ausbildung übernehmen. Sein langes Verschwinden hatte er damit erklärt, dass er in der anderen Welt den jungen Darian in Sicherheit vor den Mördern seiner Eltern hätte aufziehen können. Die Gerüchte, dass Samukal selbst am Tod von Jarredh und Adena von Northcliff schuld gewesen sei, hatte er in weiser Voraussicht im Keim erstickt, indem er behauptete, die Quelle dieser Gerüchte sei König Darian selbst, der durch seinen übermäßigen Alkoholkonsum nicht mehr bei Sinnen gewesen sei. Seine wirren Geschichten hätten jeglicher Wahrheit entbehrt und seien ein Produkt seines benebelten Geistes gewesen. Dies war etwas, was viele bestätigen konnten, und allzu hartnäckige Skeptiker würde Samukal nach und nach aus dem Weg räumen lassen. Wirklich besorgt war er nicht, war er doch von jeher ein angesehener und auch gefürchteter Mann gewesen. König Rocal und seine Männer hatte er mit etwas Gold abgespeist und ihnen den Süden, das Land oberhalb des Kratersees, versprochen. Dies war dem selbsternannten König zwar sichtlich zu wenig gewesen, doch auch Rocal spürte wohl instinktiv, dass er sich mit Lord Samukal besser nicht anlegen sollte. Und so war der hochgewachsene Mann aus dem Süden wenige Tage nach der siegreichen Schlacht mit seinen Leuten abgezogen.
    Nun saß Samukal im Thronsaal von Northcliff – dort, wo er schon immer hatte sein wollen. Elysia befand sich auf einem Stuhl neben ihm und stickte, während Kayne zu Samukals Füßen spielte. Schmunzelnd nippte der große dunkelhaarige Mann mit dem feinen Bart an seinem Wein. Selbstzufrieden malte er sich aus, wie Darian und Nordhalan im Gefängnis von Rodgill vor sich hinschmorten, ärgerte sich jedoch mal wieder darüber, dass ihm schon länger niemand mehr Nachricht von den beiden geschickt hatte. Vielleicht würde er Nordhalan sogar eines Tages besuchen, aber das hatte Zeit. Seinetwegen konnten die beiden dort unten verrotten. Albany sollte eine neue Ordnung erhalten, und dafür hatte er bereits die Grundsteine gelegt. Das Volk hielt ihn für einen guten, edelmütigen Mann, und er glaubte nicht, dass es ihm Schwierigkeiten machen würde.
    Dass du keiner der Unsterblichen bist, wird niemals ans Tageslicht kommen , Kayne, dachte Samukal. Und die Drachen sind ebenfalls keine Gefahr mehr für uns.
    Kayne sah mit seinen großen hellen Augen zu Samukal auf und hielt ihm einen Holzklotz hin. Mit einer geschmeidigen Bewegung stand der Zauberer auf. Er drückte Kaynes kleine Faust um das Spielzeug. »Behalte es nur, alles gehört dir, kleiner König!«
    Verwirrt sah Darian den rothaarigen Zwerg an. »Ich habe in meinem ganzen Leben keinen einzigen Zwerg getötet!«
    Edur ließ sich lediglich zu einem »Pah!« herab und sah mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung zu ihm auf. »Aber dafür genügend Menschen.«
    Empört sprang Darian auf, während Nordhalan beschwichtigend die Hand hob. »Das ist alles ein Missverständnis, vielleicht solltet Ihr Darian zuhören, bevor Ihr Euer Urteil fällt, Edur.«
    Mit sichtlichem Unwillen zog Edur seine buschigen roten Augenbrauen zusammen und schien nachzudenken.
    »Würdest du mich hinausbegleiten?«, bat Darian. »Ich glaube, der Regen hat etwas nachgelassen.«
    Tatsächlich hatte das beständige Plätschern der letzten Tage nun aufgehört, und durch das Rauchloch in der Mitte der Höhle spitzten

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