Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
stolz und deutete auf die stämmigen kleinen Schimmel, die in der Nähe an einem Baum angebunden standen.
    »Ich reite doch nicht auf diesen geschrumpften Rössern!«, entrüstete sich Atorian.
    »Sie sind sehr trittsicher und freundlich«, meinte Darian aufmunternd.
    Doch für Atorian schien dies unter seiner Würde zu sein, und er behauptete, zu Fuß genauso schnell zu sein. Auf dem schwierigen Untergrund käme man mit Pferden ohnehin nicht gut voran.
    Edur brummte beleidigt, es hätte ihn einiges an Überredungskunst gekostet, einem Freund die Ponys abzuschwatzen, aber schließlich fügte er sich Atorians Wünschen und erklärte sich einverstanden, zu Fuß zu gehen.
    Nach einigen Umarmungen war endgültig die Zeit zum Aufbruch gekommen.
    Atorian ermahnte seinen jüngeren Bruder noch einmal, vorsichtig zu sein. Er fasste ihn an der Schulter und sah ihn mit seinen dunklen Augen ernst an. »Ich habe dich gerade erst gefunden und möchte dich besser kennenlernen, also hüte dich vor Fehenius und Samukal. Sicher ist unsere Flucht inzwischen bekannt geworden und die Suche nach dir und Nordhalan bereits entbrannt. Von mir wissen sie ja nicht, wer ich bin, und die Jagd auf einen gewöhnlichen Gefangenen werden sie nicht mit ähnlich großem Nachdruck betreiben.«
    »Wir sehen uns vor«, versprach Darian und schaute seinem Bruder hinterher, als dieser in Edurs Begleitung nach Norden davonschritt. Erneut erschien es ihm wie ein Wunder, doch noch einen Bruder zu haben.
    Dann wandte er sich ab und schulterte das Bündel, welches Horata ihm gepackt hatte.
    »Vielen Dank«, er verbeugte sich vor der Zwergin. »Sobald mein Bruder und ich wieder das haben, was uns zusteht, werde ich Euch entlohnen.«
    »Ach was!« Resolut winkte sie ab. »Bringt einfach Euer Königreich in Ordnung, damit wieder Frieden einkehrt.« Sie stapfte zurück in die Höhle.
    Auch Mia warf sich ihr Gepäck über den Rücken. »Horac und Horata waren nett, aber es sind die merkwürdigsten Zwerge, die ich jemals getroffen habe.«
    »Horac war der zweite Zwerg, den ich überhaupt in meinem Leben getroffen habe, zuerst dachte ich, die sind alle so«, meinte Darian grinsend, dann schweifte sein Blick zurück zu dem Dorf. »Ich muss ohnehin gestehen, dass ich mir das Leben der Zwerge ganz anders vorgestellt habe. Ich dachte, sie leben in Höhlen. Dass sie Ackerbau betreiben und Schafe und Ziegen halten, hätte ich auch nicht gedacht.«
    »Der größte Teil der Zwerge, vor allem diejenigen im Süden, leben tatsächlich so, wie du vermutet hast, allerdings hat sich die gesamte Zwergenkultur im Laufe der Zeit gewandelt. Vor der Strafe der Götter hausten sie tatsächlich beinahe ausschließlich unter der Erde, aber besonders die Zwerge des Nordens, die sich in der Nähe von Menschen und Elfen niedergelassen hatten, machten sich etwas von deren Lebensart zu eigen. Heute genießen sie durchaus das Licht der Sonne und wissen das Land für sich zu nutzen. Nur alte, sture Zwerge, wie vermutlich dieser Hafran einer ist, halten eisern an den alten Traditionen fest und vergraben sich in ihren unterirdischen Städten.«
    Raschen Schrittes machten sich die beiden auf den Weg, um die Nebelinsel möglichst schnell zu erreichen, aber Darian wollte mehr über das Zwergenvolk erfahren, als er bisher von Edur gehört hatte.
    »In der Welt, in der ich aufgewachsen bin, habe ich mal ein Buch gelesen. Es war eine phantastische Geschichte, die von Zwergen handelte«, erinnerte sich Darian und musste darüber schmunzeln, dass er solche Bücher damals für frei erfunden gehalten hatte. »Die Zwerge in diesem Buch verabscheuten Wasser – und besonders Elfen.«
    Das brachte Mia zum Lachen. »Zwerge und Elfen sind in der Regel nicht die besten Freunde, dafür unterscheidet sich ihre Art zu leben zu deutlich, aber von Hass kann nicht die Rede sein. Was die mangelnde Begeisterung für Wasser betrifft – die trifft auf einen Großteil des Zwergenvolkes zu. Die Schifffahrt liegt ihnen allen nicht im Blut, aber ein sehr geschäftstüchtiger Zwerg kam wohl kurz nach dem Amtsantritt von Atorian dem Ersten auf den Gedanken, eine Fährlinie auf die Dracheninsel zu gründen. Die Zwerge des Nordens betrieben schon damals Fischerei oder fuhren auf die Inseln, um Tauschhandel mit den Wächtern der Steine zu betreiben. Sie bauten den langen Bootssteg, den du schon kennst, und brachten von da an Menschen oder auch Elfen gegen ein nicht unwesentliches Entgelt auf die heilige Insel. Nur wenige andere

Weitere Kostenlose Bücher