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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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misstrauisch gemacht.
    »Natürlich.« Mia drückte ihm einen Kuss auf die Wange und lief davon.
    In Gedanken bei seiner kleinen Tochter machte sich Darian auf die Suche nach Feuerholz. Zum Glück schienen hier und da Sterne oder der Mond durch die Bäume, sodass er in dem silbrigen Licht seinen Weg fand. Der Nebel hatte sich überraschenderweise wieder verzogen.
    Ein leises Heulen ließ ihn innehalten, und er lauschte alarmiert. Kurz darauf ertönte es erneut aus der gleichen Richtung. Vorsichtig schlich er ein Stück den Berg hinauf. Darian wusste von Torgal, dass Wölfe Menschen in der Regel nicht angriffen, aber von einem hungrigen Wolfsrudel wollte er dennoch nicht überrascht werden. Als er jedoch einen Blick in die Senke warf, sah er kein Wolfsrudel, sondern einen einzelnen, offensichtlich noch sehr jungen Wolf, der in einer Falle steckte. Kurz blickte er sich nach dem möglichen Fallensteller um, dann rannte er den Berg hinunter. Der kleine silberne Wolf fiepte leise, als er Darian sah, und versuchte hektisch, sein verletztes Bein zu befreien.
    »Ganz ruhig, Kleiner«, sprach Darian beruhigend auf das Tier ein und betrachtete mit mitleidig verzogenem Gesicht die eiserne Falle. Er konnte diese Dinger nicht ausstehen, wusste jedoch, dass viele Bauern sie benutzten, angeblich um ihr Vieh zu schützen. Doch hier in der Gegend waren weit und breit keine Dörfer.
    »Ich hole dich da raus«, versprach er und versuchte mit einiger Anstrengung die Falle zu öffnen und dem kleinen Wolf dabei möglichst wenig Schmerzen zu bereiten. Allerdings war die Falle schwer auseinanderzuziehen und zudem mit ekelhaften spitzen Zähnen versehen. Beinahe hatte Darian es geschafft. Unter großem Kraftaufwand hielt er die eisernen Fangarme auseinander, sodass der kleine Wolf sein Bein befreien konnte.
    Plötzlich hörte Darian einen erschrockenen Ruf von Mia.
    »Darian, pass auf! Hinter dir!«
    Eilig blickte er sich um und ließ vor Schreck die Falle wieder zuschnappen – direkt auf seinen rechten Unterarm. Vor Schmerz schrie er auf und sah entsetzt, wie ein pelziges Ungetüm auf ihn zukam. Bei näherem Hinsehen erkannte er im Mondlicht dann jedoch einen alten Mann, der sich mit aufgezogenem Bogen näherte. Er war in verschiedene, offensichtlich wahllos zusammengenähte Pelze gekleidet. Sein schmales, bärtiges Gesicht wurde von zotteligen grauen Haaren umrahmt.
    Darian stöhnte unterdrückt und versuchte erneut die Falle zu öffnen, was ihm mit einem Arm jedoch nicht gelang.
    »Geschieht Kerlen wie dir ganz recht«, knurrte der Alte und streichelte dem kleinen Wolf über den Kopf, der nur zwei Schritte entfernt am Boden kauerte. Auf einmal war das verletzte Tier ganz ruhig und versuchte nicht mehr, wegzukriechen.
    »Ich wollte ihm helfen, verdammt«, stieß Darian hervor. Der rostige Zahn der Wolfsfalle hatte seinen rechten Unterarm komplett durchbohrt, und er spürte, wie Blut seine Hand hinablief.
    »Ihr bringt sie um, obwohl sie euch nichts tun«, schimpfte der Mann, so als hätte er nicht zugehört. Nach hinten rief er: »Bleib wo du bist, sonst hat dein Freund gleich auch noch einen Pfeil im Kopf.«
    Obwohl Darian in der Dunkelheit nicht viel sah, vermutete er, dass Mia ihm zu Hilfe eilen wollte. Er biss die Zähne zusammen und setzte dazu an, noch einmal mit dem Mann zu sprechen. »Wenn ich den kleinen Wolf hätte töten wollen …«
    Doch da ertönte Mias helle Stimme aus dem Dunkel. »Ich denke, du hättest zuerst einen Pfeil im Kopf. Ich bin eine Dunkelelfe, ich sehe im Augenblick besser als du. Also, leg deinen Bogen auf die Erde und heb die Hände. Ich verstehe mich auf schwarze Magie, also wage es ja nicht, mich austricksen zu wollen.«
    Bei dem Wort ›Dunkelelfe‹ erstarrte der Mann. Hastig tat er, was Mia von ihm verlangt hatte. Dann murmelte er vor sich hin, er hätte nicht gedacht, einmal durch die Hand eines Dunkelelfen zu sterben.
    Wenige Lidschläge später war Mia bei Darian. Offenbar hatte ihre haltlose Drohung mit schwarzer Magie ausgereicht, denn der Wolfsmann, wie Darian ihn für sich nannte, kniete stocksteif, wo er war, und rührte sich nicht. Die Menschen in Albany waren zumeist sehr abergläubisch, und er nahm nicht an, dass der Mann ihnen jetzt noch etwas tun würde.
    Mitleidig streichelte Mia Darian über die Wange, behielt den Fremden jedoch aus den Augenwinkeln heraus im Blick. »Das tut sicher sehr weh.«
    »Mach das verdammte Ding auf«, keuchte Darian. Auf seiner Stirn bildete sich ein dünner

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