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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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dich in eine der Hütten getragen.«
    Langsam stand Atorian auf und bemerkte erst jetzt, wie steifgefroren seine Muskeln waren. Erneut blickte er auf das Schwert in seiner Hand. Bei seiner Weihe hatte er es nur kurz berührt und beinahe vergessen, wie schön es war. Die schlanke Klinge war perfekt ausbalanciert und schimmerte silbrig im Licht der letzten Sterne. Die Parierstange war sanft geschwungen und zeigte verschlungene Gravierungen. Keine einzige Kerbe verunstaltete die Schneide, und Atorian fragte sich, ob diese Klinge jemals in einer Schlacht eingesetzt worden war. In den runden Knauf war ein weißer Edelstein eingearbeitet. »Ich hatte eine Vision«, murmelte er, als nach und nach die Erinnerung zurückkehrte.
    »Wirklich?« Der junge Zwerg sah ihn gespannt, aber auch etwas skeptisch an.
    Plötzlich kam Leben in Atorian und seine Hände schlossen sich fest um das Heft des Schwertes. »Komm, wir müssen so schnell wie möglich zu den anderen. Ich weiß, was zu tun ist.«
    Für einen Augenblick befürchtete Darian beim Aufwachen am nächsten Morgen, er hätte die ganze letzte Zeit nur geträumt. Er lag allein in Liliths Hütte, während draußen der Wind um das Gemäuer pfiff. Hastig zog er sich an und seufzte erleichtert, als er Mia im Nebenraum vorfand, wo sie neues Holz aufs Feuer legte.
    Glücklich umarmte er sie von hinten und spürte, wie sie sich so sanft und perfekt in seine Arme schmiegte, als wäre sie nur für ihn geschaffen.
    »Ich dachte, ich hätte mir das alles nur eingebildet.«
    Mit einem leisen Lachen drehte sie sich zu ihm um, und ihre grünen Augen strahlten große Zärtlichkeit aus. »Du hast so fest geschlafen, ich wollte dich nicht wecken.«
    »Wo ist Leána?«
    »Sie spielt irgendwo draußen mit den anderen Kindern, nehme ich an.«
    »Und wer passt auf sie auf?«, wollte Darian besorgt wissen.
    »Sie passt auf sich selbst auf«, versicherte Mia unbekümmert.
    »Sie ist gerade einmal fünf Jahre alt!«
    »Junge Nebelhexen wachsen hier auf der Insel sehr frei auf. Du darfst sie nicht einsperren, sonst entwickeln sie sich nicht gut.« Als er den Mund zu einem Widerspruch öffnete, legte sie ihm einen Finger auf die Lippen. »Und Leána ist schon sehr viel reifer als menschliche Kinder in ihrem Alter. Sie kann hervorragend auf sich selbst aufpassen.«
    »Hmm.« Noch immer war Darian nicht überzeugt, aber Mia versicherte ihm, dass sie selbst ebenfalls so aufgewachsen war und dass sie wahrscheinlich nur deshalb so ausgeprägte magische Fähigkeiten besaß, weil sie die Chance bekommen hatte, diese zu entwickeln.
    »Wäre ich irgendwo in einem menschlichen Dorf versteckt worden, wären meine Talente vermutlich verkümmert und ich wäre unglücklich geworden.«
    »Also gut.« Darian nahm sich von dem Haferbrei, der in einer großen tönernen Schüssel auf dem Frühstückstisch stand, und blickte aus dem Fenster.
    Lilith stand draußen im Wind und hängte Wäsche auf. Murk und Karad schleppten einen ganzen Baumstamm an und machten sich daran, diesen zu Kleinholz zu verarbeiten.
    Plötzlich sprang Darian erschrocken auf und stürmte nach draußen, gefolgt von Mia.
    »Das gehört aber nicht zu ihrer natürlichen Entwicklung, oder?« Gerade kam Leána auf Menhirs Rücken angaloppiert. Sie hielt schnurstracks auf Murk und Karad zu, schrie: »Aus dem Weg!«, und sprang über den Baumstamm. Anschließend zügelte sie das große Pferd und warf ihren Eltern ein stolzes Lachen zu.
    »Nein, das gehört es nicht!« Energisch zog Mia das kleine Mädchen vom bloßen Rücken des Hengstes.
    »Was fällt dir eigentlich ein?«, schimpfte sie. »Hatten wir dir nicht ausdrücklich verboten, Menhir zu reiten?« Mia schüttelte sie ein wenig, Leána schob trotzig die Unterlippe vor und befreite sich dann sichtlich empört aus dem Griff ihrer Mutter. »Vater hat es erlaubt.«
    »Du hast was?« Mias grüne Augen sprühten Funken.
    »Habe ich nicht«, verteidigte sich Darian.
    Aber Leána lächelte ihn unwiderstehlich an. »Du hast gesagt, ich darf Menhir reiten, wenn ich älter bin.«
    »Ja, aber …«, setzte Darian mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
    »Ich bin heute einen ganzen Tag älter als gestern!«, unterbrach ihn seine kleine Tochter triumphierend.
    Einen Augenblick lang waren sie alle beide verdutzt, dann musste sich Darian rasch abwenden, um sein Lachen zu verbergen, denn Mia hielt Leána nun eine gehörige Standpauke und schickte sie schließlich fort. Zur Strafe sollte Leána den Frauen beim

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