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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Verärgert zog der Zauberer die Augenbrauen zusammen.
    »Jetzt regiert ein neuer König, da kann sich vieles ändern«, versuchte sich der alte Zwerg zu verteidigen.
    »Mit einigen Zwergen an der Grenze pflegen wir seit langer Zeit freundschaftlichen Kontakt«, warfTorgal ein, »auch der Krieg hat daran hoffentlich nichts geändert. Wir werden Revtan schon finden.«
    »Das wird nix!«, verkündete Horac erwartungsgemäß.
    Alle Anwesenden verdrehten die Augen.
    »Du kannst ja hierbleiben, wenn du die Gesellschaft dieser netten Männer bevorzugst«, schlug Nordhalan vor und erntete dadurch wenig erfreute Blicke der »netten Männer«. »Ich komme zurück, sobald ich mit Revtan gesprochen habe.«
    »Ohh jeeh, Menschen!« Horac machte eine abfällige Handbewegung. »Wenn ich nicht mitkomme, wird das gleich gar nix. Wenn, dann kann nur ein Zwerg einen anderen Zwerg von etwas überzeugen.« Er richtete sich hoch auf. »Also muss ich mitkommen.«
    »Das war zu befürchten«, murmelte Torgal.

Kapitel 6
    Herrschaft des Schreckens
    Die Nacht war schon seit einiger Zeit hereingebrochen, als die Feuer über der Dracheninsel endlich hoch in den Himmel loderten. Stumm sahen Atorian und Edur aus einiger Entfernung zu, und sie schämten sich ihrer Tränen nicht, denn hier war etwas derart Entsetzliches geschehen, dass sie es beide mit ihrem Verstand nicht wirklich erfassen konnten.
    »Wo sind nur die anderen Drachen hin?«, fragte Edur irgendwann leise.
    Atorian hob die Schultern und seufzte schwer. »Ich weiß es nicht, aber wenn sie klug waren, sind sie weit fortgeflogen.«
    »Werden sie wiederkehren?«
    »Woher soll ich das wissen?« Ungeduldig fuhr sich Atorian über das Gesicht. Als er Edurs betretene Miene sah, legte er ihm eine Hand auf die Schulter. »Verzeih mir, ich weiß nur auch nicht, wie alles weitergehen soll. Es ist als hätte es mir den Boden, den ich erst kürzlich wiedergefunden habe, erneut unter den Füßen weggezogen.«
    Edur nickte stumm. Sie wollten gerade gehen, als die Feuer urplötzlich in dreifacher Höhe und Intensität aufloderten. Eine Explosion folgte, so ohrenbetäubend und intensiv, dass Atorian und Edur sich die Ohren zuhalten mussten. Als sie wieder aufblickten, waren die Feuer erloschen, nur noch ein schwaches Glühen war in der Mitte des zerstörten Steinkreises zu sehen. Angespannt ging Atorian näher. Die toten Körper waren allesamt verschwunden, dafür ragte nun das Schwert seiner Vorfahren aus dem geborstenen Monolithen in der Mitte des Kreises von Borogán. Wie in Trance ging Atorian näher heran, dann stand er unschlüssig vor dem Schwert. Beinahe erwartete er, die Drachen würden nun zurückkehren, um ihm die Weihe zum rechtmäßigen König von Northcliff zuteil werden zu lassen, aber nichts geschah. Stattdessen breitete sich eine Stille aus, die schon beinahe etwas Tröstendes an sich hatte.
    »Soll ich es wirklich aus dem Stein herausziehen?«, fragte Atorian kaum hörbar und mehr zu sich selbst als an Edur gerichtet. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, was gerade geschehen war. Irgendeine Art von Magie musste das Schwert freigelegt haben, und vermutlich war es auch diese Magie gewesen, die den mittleren Monolithen vor der Zerstörung bewahrt hatte. Konnte es wirklich der Wunsch der Götter sein, dass er die Waffe an sich nahm?
    »Keine Ahnung.« Auch Edur wirkte unentschlossen und blickte sich nervös um.
    Nach einem kurzen Moment des Zögerns fasste sich Atorian ein Herz. Er atmete tief durch und zog an dem Schwert, welches bereits seine Vorväter geweiht hatte. Gleißendes Licht umgab ihn, und undeutliche Szenen spielten sich vor seinem inneren Auge ab – und dann umgab ihn alles verschlingende Finsternis.
    Atorian grunzte unwillig, als eine verzerrte Stimme an sein Ohr drang und irgendjemand ihm immer wieder auf die Wange schlug.
    »Was soll das?«, murmelte er benebelt.
    Edur entfuhr ein erleichtertes Seufzen. »Na endlich, ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.«
    »Was?« Verwirrt blinzelnd setzte sich Atorian auf und stellte fest, dass bereits der Morgen dämmerte. Er lag mitten im Steinkreis und hatte das Schwert noch immer in einer Hand. Mit der anderen fasste er sich nun benommen an die Stirn. »Was ist denn geschehen?«
    »Ich dachte, das kannst du mir erklären. Du hast das Schwert aus dem Stein gezogen, dann hast du geschwankt und bist plötzlich umgekippt. Du hast die ganze Nacht auf dem Boden gelegen. Leider warst du mir zu schwer, sonst hätte ich

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