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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Allerdings sollten wir uns um meinen Herrschaftsanspruch im Augenblick keine Gedanken machen. Wie auch immer es ausgehen mag, nennt mich Atorian. Ordnung und Gerechtigkeit in Albany wiederherzustellen ist wichtiger als ein Königstitel.«
    Im Laufe des Tages bereiteten die Männer ihre baldige Abreise vor. Besonders Torgals Freunde waren unruhig, und Atorian konnte sie verstehen. Die Geisterinseln waren ein geheimnisumwitterter Ort, an dem angeblich die Seelen der Toten rasteten, bevor sie mit der sinkenden Sonne ins Reich des Lichts gingen, um sich dort mit ihren Ahnen zu vereinen. Legenden rankten sich um die weit im Westen liegenden Inseln, und es wurde erzählt, dass diejenigen, die einmal über die See der tausend Stürme gesegelt waren, niemals zurückkamen und es nur den Zauberern erlaubt sei, diesen Ort zu betreten. Angeblich hatten sich dort einst die legendären Diomár, ein uralter Zaubererbund, getroffen, um ihr Wissen um die Geschehnisse Albanys zu sammeln und zu dokumentieren. Vor vielen Sommern und Wintern war Atorian selbst dorthin aufgebrochen, hatte die Inseln jedoch nie erreicht. Er hatte Schiffbruch erlitten und war nur knapp mit dem Leben davongekommen. Nun hoffte er, dass Nordhalan und Aramia das Schlimmste verhindern würden und sie die Insel und den Kreis der Seelen, einen Ort großer Magie, sicher erreichten.
    Aramia, sie kann Elementargeister beschwören und mit ihnen sprechen. Atorians Gedanken wanderten zur Gefährtin seines Bruders. Sie war eine außergewöhnliche Frau, die ihn stark beeindruckt hatte.
    Während der Nacht hatte es noch hitzige Diskussionen gegeben, wer an der Reise zu den Geisterinseln und dem Kreis der Seelen teilnehmen sollte. Weder Atorian noch Nordhalan hatten die Männer drängen wollen, und die Furcht war in ihrer aller Augen nur zu deutlich erkennbar gewesen. Torgal, Atorian hatte es nicht anders von ihm erwartet, hatte sich zuerst bereit erklärt, und auch Jeroman wollte sie begleiten, aber wohl eher um der alten Zeiten willen denn aus wirklicher Überzeugung. Zögernd und mit sichtlichem Unbehagen, aber vermutlich um ihr Gesicht nicht zu verlieren, hatten sich kurz darauf auch Nassàr und Fendor gemeldet. Auf diese Auswahl hatte es Atorian dann auch begrenzt, ein Entschluss, der von den restlichen Kriegern mit einem erleichterten Aufatmen quittiert wurde. Atorian und Nordhalan stimmten darin überein, in einer kleinen Gruppe zu reisen, um nicht aufzufallen, denn sie waren sich sicher, dass Samukal sie suchen ließ. Edur bot an, gemeinsam mit seinem Onkel weiterhin nach Revtan zu suchen, denn er meinte, für einen Zwerg sei dies einfacher und ungefährlicher als für einen Menschen.
    Im Spätherbst war Albany ein raues und unberechenbares Land. Es konnte durchaus noch angenehm warme Tage geben, aber häufig peitschten auch Schneeschauer über die Heidekrautfelder, und selbst die Reise durch den Wald war gefährlich, da man durchaus von einem umstürzenden Baum erschlagen werden konnte.
    Atorian bekam sehr wohl mit, wie oft sich Fendor, Nassàr und Jeroman voller Furcht über ihre Reise zu den Inseln unterhielten, und auch Torgals scharfe Ermahnungen, die Ruhe zu bewahren, änderten nichts an ihren besorgten Gesichtern.
    In der ersten Nacht nach ihrem Aufbruch peitschte ein Orkan die Bäume mit solch einer Gewalt, dass es lebensgefährlich war, sich im Freien aufzuhalten, und nachdem sich die Suche nach einer Höhle oder einem verlassenen Gutshof als vergeblich erwiesen hatte, waren sie gezwungen, Zuflucht in einem Dorf zu suchen. Sie banden die Pferde in einem offenen Unterstand an und kämpften sich gegen den Sturm zum Gasthof durch. Dick vermummt traten die sechs Gefährten ein und wurden sogleich mit neugierigen Blicken gemustert. Zwölf Männer saßen am Feuer und hatten sich offensichtlich gerade über irgendetwas angeregt unterhalten, wie man an ihren geröteten Gesichtern sah.
    Zögernd trat ein kleiner, untersetzter Wirt zu den Neuankömmlingen und betrachtete sie misstrauisch von oben bis unten.
    »Könnten wir wohl etwas Warmes zu essen haben?« Nordhalan wickelte sich sein Tuch vom Gesicht, behielt die Kapuze jedoch an, was Atorian für klug hielt, denn der imposante Zauberer mit seinem langen grauschwarzen Haar und dem auffälligen Bart war der Auffälligste ihrer Gruppe.
    Der Wirt grunzte zustimmend und schrie in die Küche: »Elina, Eintopf für sechs Männer!«
    Nachdem sich Atorian und die anderen an einen Tisch in eine Ecke des kleinen Raumes

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