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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Mannes. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, dich wiederzusehen.«
    Jeroman trat nervös von einem Bein aufs andere. »Natürlich kann ich Euch auch mit Eurem vollen Titel …«
    Ohne ihn ausreden zu lassen umarmte Atorian seinen Freund von damals. »Rede keinen Unsinn, Jeroman, wir haben so viel zusammen erlebt.«
    Dann setzten sich die beiden wieder an den Tisch und tauschten Erinnerungen über eine längst vergangene Zeit aus. Irgendwann schälte sich auch Edur aus seinen Decken, doch er schnappte sich nur hartes Brot und ein Stück geräucherte Wurst und brummte verschlafen, er wolle seinen Onkel suchen. So war es Jeroman, Atorians alter Freund, der als Erster von der Zerstörung der Dracheninsel erfuhr.
    »Das kann ich nicht glauben.« Sichtlich schockiert fuhr sich Jeroman über das Gesicht und drängte Atorian dann, es auch den anderen zu erzählen. Wenig später hatten sich alle Männer in die größte der Hütten gequetscht. Mit aufgerissenen Augen und großem Entsetzen lauschten sie Atorians und Edurs Erzählungen. Nachdem die beiden geendet hatten, herrschte Schweigen – niemand wagte auch nur sich zu bewegen, bis Nordhalan mit hörbar betroffener Stimme das Wort erhob.
    »Der Kreis von Borogán soll zerstört sein? Dieses uralte und mächtige Bauwerk wurde vernichtet und Apophyllion ist … tot?«
    »Wir konnten es selbst nicht fassen.« Atorian fuhr sich über den ungepflegten Bart, welcher während der Reise gewachsen war.
    Für einige Zeit wusste keiner der Männer, was er sagen sollte, nicht einmal Horac verfiel in sein miesepetriges Gebrummel.
    Nordhalan brach schließlich die erdrückende Stille und berichtete auch Atorian und Edur von der Nachricht, welche er von der Nebelinsel erhalten hatte, und dass sie dorthin aufbrechen sollten, um das Orakel aufzusuchen. Torgal und seine Männer rutschten sichtlich unbehaglich auf ihren Stühlen herum und Horac rief: »Oh jeeh! Der Bote war doch nur ein Geist und noch dazu der einer Nebelhexe, wer weiß, ob sie uns nicht in die Irre leiten wollen.«
    »Die Geisterinseln sind ein gefährlicher Ort«, stimmte Torgal mit besorgter Miene zu, »Sterbliche haben dort nichts zu suchen.«
    »Dennoch halte ich den Gedanken, das Orakel aufzusuchen, für weise, ganz besonders jetzt, nachdem wir diese entsetzlichen Neuigkeiten von den Dracheninseln erfahren mussten«, warf Nordhalan ein, während leise Diskussionen ausbrachen. »Ich bin ein Zauberer und kann somit das Orakel befragen. Aramia besitzt ebenfalls magische Kräfte und kann die Geister des Meeres besänftigen …«
    »Ich werde ganz sicher nicht auf das Wort einer Nebelhexe hin zu den Inseln der Toten aufbrechen.« Nassàrs Augen hatten einen stechenden Blick bekommen, und einige seiner Gefährten nickten zustimmend.
    Atorian erhob sich ruckartig und blickte die Männer nacheinander scharf an. »Auch ich hatte Bedenken gegenüber den Nebelhexen. Noch dazu, da Darians Gefährtin das Blut der Dunkelelfen in sich trägt.« Viele erschrockene Augenpaare sahen ihn an, aber er fuhr unbeirrt fort. »Aramia hat uns jedoch aus Rodgill gerettet, Nordhalan, mich und meinen Bruder, und sie hat sich als gute Gefährtin erwiesen. Ich verlange, dass sie mit ebensolchem Respekt behandelt wird wie jeder von uns.«
    Während Edur und Nordhalan zustimmend nickten, blickten viele der Männer verlegen und unbehaglich zugleich auf ihre Füße.
    »Nebelhexen, sie verdrehen doch nur allen Männern den Kopf«, knurrte Nassàr.
    Atorian schlug mit der Faust auf den Tisch und stellte sich vor Nassàr. Seine Augen bohrten sich in die des anderen Mannes. »Willst du etwa sagen, ich ließe meinen Geist von einer Frau vernebeln und würde dumme Entscheidungen treffen?«
    Sichtlich beschämt räusperte sich der alte grauhaarige Krieger, und Atorian bemerkte, wie Torgal Nassàr von hinten gegen den Fuß trat.
    »Verzeiht, Prinz Atorian, es ist nur so, dass Nebelhexen …«
    »Ich habe Aramia kennengelernt, und auch wenn das Blut der Dunkelelfen in ihr fließt, vertraue ich ihr.«
    »Wenn König Atorian von ihren guten Absichten überzeugt ist, werden wir mit Euch gehen.« Hauptmann Torgal verneigte sich vor ihm und seine Männer, wenn auch mit sichtlichem Unbehagen, brummten ihre Zustimmung.
    »Ich bin kein König, Hauptmann.« Atorian zeigte die Andeutung eines Lächelns. »Die Situation mit Darian und mir ist gerade ein wenig kompliziert, denn ich bin der Erstgeborene, Darian jedoch geweiht und der offizielle König.

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