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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Portal zu reisen, um Nachschub zu besorgen, war umständlich und unzuverlässig, da die Weltennebel nicht in regelmäßigen Abständen aufzogen. Zudem befürchtete Samukal, derartige Waffen könnten auch für ihn zu einer Bedrohung werden, wenn sie in die falschen Hände gerieten. Und ihm war schließlich an einem intakten Albany, das nach seinen Vorstellungen funktionierte, gelegen. Beinahe liebevoll ließ Samukal seine Finger über sein schlankes, kunstvoll gearbeitetes Schwert gleiten. Für Feuerwaffen hatte er niemals viel übrig gehabt. Zwar musste er zugeben, dass er durch den Handel damit in der anderen Welt viel Geld verdient hatte, aber eigentlich hatte er diejenigen, die damit ihren Feind erledigten, immer verachtet. Samukal war ein Schwertmeister, für ihn war es eine Art Berufung, durch sein Können sauber zu töten. Darin, seinen Gegner aus der Distanz mit einer Kugel zu besiegen, lag seines Erachtens keine Ehre. Ein weiterer Schluck aus seinem Weinkelch rann süß und schwer seine Kehle hinab. Dämonen zu beschwören hingegen war eine andere Sache, dies war eine Kunst, die eines Meisters bedurfte, und wenn er erst weitere Diener wie Rashkár hatte, würde ihn nichts und niemand mehr aufhalten können.
    »Die Straße von Culmara in den Süden muss langsam begonnen werden«, sprach er zu sich selbst und notierte dies in seinem ledergebundenen Notizblock. »Und die Sache mit den Heilern sollte ich ebenfalls in Angriff nehmen.« Gereizt schüttelte er den Kopf. Es gab viel zu tun, wenn er seine Herrschaft festigen wollte, zumal diese nicht wie bei Fehenius auf reinem Terror beruhen sollte. Ein leises Geräusch in der Ecke des Raumes ließ ihn herumfahren. Eine mittelgroße Gestalt in einem nachtblauen Umhang stand dort, wo sich der Zugang zu einem der zahlreichen, nur wenigen bekannten Geheimgänge befand, welche aus der Burg hinaus führten.
    Eine eigenartige Aura umgab diese Erscheinung, wie sie dort im Schatten stand, geduckt und raubtierhaft, und ihre bloße Anwesenheit schien die Dunkelheit noch zu vertiefen.
    »Du hast nach mir gerufen.« Die Stimme des Mannes klang leise, aber als er sich mit fließenden Bewegungen näherte, schwang darin ein drohender Unterton mit.
    Zunächst musste Samukal sein Unbehagen abschütteln, dann straffte er die Schultern. »Ich benötige weitere Dämonen und bitte um Eure Hilfe.« Samukal bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu verleihen.
    »Du verfügst bereits über einen dämonischen Diener.« Hart und bestimmt erfolgte die Antwort von Samukals Gegenüber.
    Samukal versuchte, sich seinen wachsenden Ärger nicht anmerken zu lassen. »Wenn ich unsere Abmachung einhalten soll, dann …«
    Die Hand seines unerwarteten Gastes – Samukal hatte bereits seit längerer Zeit nach ihm geschickt, jedoch inzwischen nicht mehr an sein Eintreffen vor dem Frühling geglaubt – schoss vor und griff Samukal an die Kehle, ohne dass dieser etwas dagegen unternehmen konnte. »Du wirst sie einhalten, sonst wirst du es bitter bereuen.«
    Hastig nickte Samukal und rieb sich den Hals, als sein Gegenüber seine Hand genauso schnell wieder unter seinen Umhang zurückzog, wie sie daraus hervorgekommen war. Bevor er noch etwas sagen konnte, hatte der Mann einen Beutel auf den Tisch fallen lassen und war dann wie ein Geist im Geheimgang verschwunden. Samukal blickte noch eine Zeit lang auf die verborgene Tür und ärgerte sich darüber, dass es ihm einfach nicht gelang, seine Furcht in Gegenwart dieses finsteren Gastes unter Kontrolle zu bekommen. Er schob diese Gedanken jedoch rasch beiseite, öffnete mit noch immer zitternden Fingern das Säckchen und spähte hinein. Zufrieden schloss er die Augen, denn einige kleine, unscheinbare Opale lagen darin, solche, wie er bereits einen um seinen Hals trug. Damit würde er Dämonen beherrschen können, musste nur einen Teil ihres Geistes darin gefangen nehmen, was einiger komplizierter und nicht ungefährlicher Beschwörungen bedurfte.
    »Wie bedauerlich, dass die letzten auf der Dracheninsel starben«, murmelte er vor sich hin, und strich dann versonnen über die kleinen, glatten Steine. Dann wanderte sein Blick noch einmal zum Geheimgang. »Ich frage mich, ob er sich inzwischen selbst neue Diener beschworen hat.«
    Als die Tür aufschwang, ließ er den Beutel rasch in den Tiefen seines Pelzumhangs verschwinden.
    »Atene, hatte ich dich nicht ausdrücklich gebeten, anzuklopfen, bevor du eintrittst?« Wie immer war er zwischen der

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