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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Stuhl, doch Atene nahm das nur zum Anlass, sich ihm galant an den Hals zu werfen. Sie küsste ihn leidenschaftlich und Samukal glaubte, ihm würden die Sinne schwinden. »Tanz mit mir, Samukal«, hauchte sie in sein Ohr, und bevor er widersprechen konnte, hatte sie ihn schon in die Mitte des Saales gezogen. Sofort zog das attraktive Paar die Blicke aller Anwesenden auf sich.
    Mit graziler Anmut schwebte die Zauberin an Samukals Seite durch den Raum. Ihre gekonnten Tanzschritte offenbarten immer wieder skandalöse Blicke auf ihre langen schlanken Beine, was viele Lords nervös an ihren Hemdkragen ruckeln ließ und ihre Frauen zu empörten Seitenhieben animierte.
    Samukal fühlte sich unwohl und überlegte, was er tun sollte. Einerseits hatte ihn Atene von jeher fasziniert – andererseits war sie ein intrigantes, zügelloses Weibsstück und würde nur Ärger machen. Ein Blick auf Dimitan zeigte ihm, dass dem Zauberer ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen.
    Als der Tanz zu Ende ging, verbeugte sich Atene vor ihm.
    »Ich werde bleiben, Samukal, ich weiß viele Dinge über dich.« Damit verschwand sie wie ein Schatten aus dem Raum und ließ einen wütenden Samukal zurück.

Kapitel 8
    Wieder vereint
    Nassàr und Fendor hielten an diesem Abend Wache an der alten Hütte am Rannocsee. Ein eisig kalter Wind wehte über die Ebenen, und an den Ufern des Sees hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet. Frierend hofften die beiden Männer auf eine baldige Ablösung.
    »Was hältst du davon, auf die Geisterinsel zu reisen und das Orakel aufzusuchen?«, fragte der alte grauhaarige Krieger mit der Narbe im Gesicht seinen jüngeren Freund.
    »Ich kann nicht glauben, dass Nordhalan, auch wenn er ein beeindruckender und mächtiger Mann ist, dem Wort eines Geistes Glauben schenkt.« Fendor schauderte. »Darian von Northcliff hat uns in der Vergangenheit nur Ärger eingebracht, warum sollte das jetzt anders sein?«
    Gerade als Nassàr eine Antwort geben wollte, sah er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Da Nassàr ein erfahrener Krieger war, hielt er innerhalb eines Lidschlags seine Klinge in der Hand.
    »Was ist?« Auch Fendor hatte sich erhoben und starrte angestrengt in die von Schneeflocken durchsetzte Dämmerung.
    »Ich glaube, ich habe etwas gesehen. Irgendetwas war da draußen.«
    Fendor war bereits wieder dabei, sich hinzusetzen, da sprang Nassàr mit einer Schnelligkeit, die sein Alter Lügen strafte, nach rechts in ein Gebüsch. Schimpfend zerrte er eine kleine, vermummte Gestalt mit sich, doch nur einen Atemzug später hatte er auch schon selbst eine Klinge am Hals. Ein deutlich größerer, jedoch ebenfalls vollkommen verhüllter Mann stand hinter ihm.
    »Eine Bewegung und du stirbst.«
    Fendor stand unschlüssig daneben und sah Nassàr fragend an.
    »Lasst eure Waffen fallen«, befahl der Mann, der Nassàr seine Klinge präzise an die deutlich hervortretende Halsschlagader hielt.
    »Du zuerst, sonst ist dein Freund dran«, knurrte der alte, grauhaarige Krieger.
    Die Situation schien ausweglos, keiner wollte nachgeben, wenngleich Nassàr bemerkte, dass die Hand des großen Mannes mehr und mehr zitterte.
    Schließlich waren es Nordhalan und der alte Markat, die die Situation kurz darauf retteten. Sie kamen, um Nassàr und Fendor abzulösen.
    »Nordhalan, könntest du dem großen Kerl sagen, er soll seine Klinge von meiner Kehle nehmen?«, rief die kleine Gestalt mit dünner Stimme, die tiefe Erschöpfung erahnen ließ.
    »Lass ihn los, das ist Edur!« Sofort eilte der Zauberer mit wehender Robe herbei.
    Erleichtert senkte Nassàr sein Schwert und warf einen verstohlenen Blick auf den vermummten Mann, bei dem es sich dann nur um Atorian handeln konnte. »Verzeiht, mein Herr«, murmelte er.
    Mit einem tiefen Seufzen umarmte Atorian den Zauberer. »Bringt uns zu eurem Lager, wir haben nichts Gutes zu berichten.«
    »Dann lasst uns alle ins Warme gehen, unsere Aufgabe ist erfüllt«, sagte Nordhalan und man hörte ihm seine Besorgnis wegen Atorians Tonfall an. Er bedeutete Nassàr und Fendor, mitzukommen.
    Nassàr brannte darauf zu erfahren, wie es den beiden ergangen war, wollte wissen, was für ein Mann Atorian von Northcliff nun war, den er als junger Mann flüchtig gekannt hatte. Aber er zügelte seine Ungeduld und führte die beiden zu ihrem Lagerplatz tief in den Bergen. Mühsam stolperten sie durch die Nacht, und auf halber Strecke strauchelte der Zwerg so häufig, dass Markat und Fendor ihn schließlich stützen mussten.

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